Was ist HANA und hat es Einfluss auf den Speicher?
Leserfrage: SAP hat eine In-Memory-Lösung für seine Datenbank entwickelt, was offensichtlich auch Auswirkungen auf Speicherumgebungen hat. Was genau ist HANA? Werden sich die Speicherlandschaften aufgrund dieser Technologie ändern und muss Oracle hier nachziehen?
Antwort Doc Storage:
Bei HANA (High Performance Analytic Appliance) und dem direkten Konkurrenzprodukt Oracle »Exalytics« handelt es sich wie schon richtig bemerkt um sogenannte In-Memory-Lösungen für Datenbanken. Diese Technologie wurde erstmals vor zwei Jahren von SAP vorgestellt, kurz danach von Oracle. Hintergrund war der Gedanke, dass sich Daten, die sich im Hauptspeicher des Rechners befinden, wesentlich schneller bearbeiten lassen als solche, die erst über einen Speicherkanal von internen oder externen Medien geholt und auch wieder dorthin gebracht werden müssen. Die Datenbank arbeitet hierbei mit einer Kombination aus Spalten- und Zeilenorientierung, die Funktionalitäten des Hauptspeichers wandern in den CPU-Cache, die des Plattenspeichers in den Hauptspeicher. Dadurch verspricht man sich schon auf der Hardware-Seite Beschleunigungen auf das bis zu 1.000fache der bisherigen Zugriffszeiten. Allerdings verfügen die größten als HANA-Appliance angebotenen Systeme heute lediglich über zwei TByte an Hauptspeicher, so dass Daten, die über diese Menge hinausgehen, doch wieder auf internen oder externen Speichermedien gelagert werden müssen. Somit bieten sich als wesentlich preiswertere Alternative die PCI-Cache-Systeme von Herstellern wie EMC oder Fusion-IO an, die den Vorteil der CPU-nahen Geschwindigkeit mit der Möglichkeit herkömmlicher, unveränderter Verfahren in der internen DV ermöglichen. Speicherlandschaften verändern sich in die Richtung dieser Cache-Lösungen, das steht außer Frage. Ob allerdings viele Unternehmen die Geschwindigkeiten von HANA für dessen Preis und dessen sehr aufwändige Umstellung erkaufen, ist dagegen sehr fragwürdig.
Gruß
Doc Storage