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Was ist NVMe?

Leserfrage: SSD-Technologien haben sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt, in puncto Kapazität wie auch in der Zuverlässigkeit. Nach SLC, MLC und eMLC kommt nun NVMe auf den Markt. Welche Vorteile bringen diese Medien? Lassen sie sich überhaupt in Speichersysteme einsetzen wie es derzeit mit herkömmlichem Flash möglich ist? Kann sich hier ein neuer Standard überhaupt durchsetzen und wo liegen die Hürden für die neuen Medien?

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Antwort Doc Storage:

NVMe, kurz für Non-Volatile Memory Express, trumpft nicht mit neuen Speichermedien auf, sondern räumt mit dem größten Problem bisheriger Flash-Medien auf, dem viel zu schmalen Bus. Herkömmliche SSDs verfügen entweder über einen SATA- oder einen SAS-Anschluss, beide bieten einen Datendurchsatz von maximal 6 Gbit/s, also rein rechnerisch 768 MByte/s (landläufig und der Einfachheit halber auf 600 MByte/s reduziert). Dieser Wert liegt jedoch weit unter den theoretisch machbaren Durchsätzen des Mediums und stellt damit einen erheblichen Flaschenhals dar.

Mit diesem Problem soll nun NVMe aufräumen, indem es nicht SATA oder SAS, sondern den PCIe-Bus der Definition 3.0 nutzt und damit theoretisch bis zu 32 GByte/s (auf 32 Leitungen á 1 GByte/s) durchsetzt. Damit sollen diese neuen Speicher bis zum sechsfachen der bisherigen Durchsätze und bis zum 15fachen der bekannten I/O-Leistung bieten. Ein neuer Standard ist dies nicht, nur die Kombination zweier existierender Lösungen zur Erreichung höherer Leistungen.

Allerdings eignen sich die NVMe-Laufwerke bisher nur zum Einsatz in Einzelsystemen mit entsprechendem PCIe-Bus. Kein Speichersystem-Hersteller wird so schnell auf PCIe im Backend umstellen, vor allen Dingen nicht in Erwartung der neuen SAS- und SATA-Definitionen, die noch in diesem Jahr kommen sollen und sich in die existierenden Architekturen wesentlich einfacher integrieren lassen.

Gruß
Doc Storage

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