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Was ist Objektspeicherung?

Leserfrage: Im Moment macht wieder der Begriff Object-Storage die Runde, unter anderem in verschiedenen Zusammenhängen. Letztendlich geht es doch darum, Daten auf Disk unveränderlich abzulegen. Denke EMCs »Centera« war hier eines der ersten Geräte. Bei Dells »Object Storage Plattform« klingt es so, als ob sich mit den dazugehörigen Metadaten die Verwaltung verbessern lässt. Nun heißt es, Object Storage ist die Zukunft der Cloud. Wie genau definiert sich Objektspeicherung? Was spricht dafür, was dagegen? Wie lässt es sich in Cloud-Storage einbinden?

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Antwort Doc Storage:

Objektspeicherung an sich, ist nichts neues und wurde ursprünglich für den Archivbereich entwickelt. Die hier verwendete Technologie beruht darauf, dass Dateien nicht wie herkömmlich in Dateisystemen, sondern als einzelne Objekte abgelegt und zur besseren Auffindbarkeit mit so genannten Metadaten versehen werden. Da in diesen Metadaten auch das Entstehungsdatum, der schreibende Nutzer und andere Informationen wie solche zur Unveränderbarkeit und Nicht-Löschbarkeit abgelegt sind, eignet sich diese Methode wesentlich besser für die Langzeitdatenspeicherung als herkömmliche Systeme.

Als kleine Nebeneffekte sind Deduplikation und Replikation bereits eingebaut. Nur neu werden Objekte komplett abgespeichert. Wird ein Objekt mehrfach abgelegt, erzeugt das Speichersystem ab der zweiten Version lediglich neue Metadaten und verweist auf die bereits gespeicherten Informationen. Bei der Ablage neuer Objekte kann das Array automatisch eine Kopie auf einem physikalisch getrennten System ablegen, so dass neben dem üblichen RAID-Schutz auch ein solcher gegen den Ausfall eines Speichers besteht. Die Verwaltung der Objekte lässt sich daher wesentlich feiner und einfacher durchführen als für Dateien beispielsweise in NTFS, RFS oder anderen Open-Systems-Dateisystemen.

Für die Objektspeicherung spricht eindeutig, dass die Objekte annähernd unabhängig von den einstellenden Betriebssystemen abgelegt und aufgerufen werden können. Die Klienten benötigen keine eigenen Treiber oder andere Anpassungen, sondern »unterhalten« sich über einen vorgeschaltetes Gateway mit dem Speichersystem. Dagegen spricht, dass für die Nutzung als Objektspeicher entweder ganze Arrays oder Teile davon reserviert werden müssen und sich damit nicht mehr für andere Zwecke nutzen lassen.

Objektspeicher werden sicherlich einem großen Teil der zukünftigen Cloud-Dienste als Plattform dienen. Der Wegfall von Dateisystemen, die damit wesentlich einfachere Erweiterbarkeit, integrierte Deduplikation, Replikation und die Betriebssystem-Neutralität drängen diese Nutzung geradezu auf. Dies haben viele Hersteller bereits erkannt und bieten entsprechende Lösungen an.

Gruß
Doc Storage

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