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Was ist Shingle Magnetic Recording?

Leserfrage: Bei Festplatten gibt es verschiedene Aufzeichnungsverfahren. Was ist das Shingle-Magnetic-Recording-Verfahren? Welche Vor-/Nachteile hat die Technologie gegenüber Perpendicular Magnetic Recording oder Heat Assisted Magnetic Recording?

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Antwort Doc Storage:

Nach über zehn Jahren, in denen das Perpendicular-Magnetic-Recording-Verfahren auf Magnetplatten deren Kapazitäten kontinuierlich auf nunmehr auf vier und sechs TByte im 3,5-Zoll-Format erhöht hat, stößt diese Technologie langsam an ihre physikalischen Grenzen. Bevor nun in ein bis zwei Jahren die Datendichte durch HAMR auf um die fünf Tbit pro Quadratzoll erhöht werden wird, steht SMR (Shingle Magnetic Recording) als Zwischentechnologie bereit. Diese wird Dichten bis zu 1,5 Tbit pro Quadratzoll durch Neuordnung der Datenblöcke auf dem Medium ermöglichen. Diese erinnern durch ihre gegenseitige Überlappung an Schindeln auf einem Dach, daher die Bezeichnung.

Erste Tests zeigen, dass SMR durch diese neue Anordnung sequentielle Leseoperationen beschleunigt werden. Allerdings zeigen gleichzeitig zufällige Schreiboperationen (random writes) deutliche Einbußen.

Da bei überlappenden Schreiben sequentiell in großen Bändern oder Bereichen geschrieben werden muss, gibt es bei sequentiellen Schreib-/Lese Operation keine grossen Verluste. Problematisch ist das zufällige Schreiben. Hier müssen die Daten aufwendig zwischengelagert und dann sequentiell weggeschrieben werden. Dies ist sehr aufwendig und daher ist hier in der Praxis das Risiko eines Performance-Verlustes bei Random-Writes stark erhöht.

Erste SMR-Modelle zielen auf den Consumer- und Desktop-Markt, während Enterprise-Modelle wahrscheinlich bis zum Ende des kommenden Jahres auf sich warten lassen werden.

Gruß
Doc Storage

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