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Was kann BTRFS?

Leserfrage: Viele Quellen berichten in letzter Zeit vom Linux-File-System BTRFS. Unter anderem bietet es Netgear erstmalig in einem KMU-System an. Was bitte ist BTRFS, was kann es anders oder gar besser als andere Dateisysteme und wofür sollte man es heute einsetzen?

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Antwort Doc Storage:

BTRFS (B-Tree File System) wird seit einigen Jahren von Oracle unter GNU GPL (General Public License) vor allem für Linux entwickelt. Es wird seit längerer Zeit als Nachfolger von etx3 gehandelt, weil es viele Nachteile ausräumt und vor allem besser als ext4 sein soll. Eine einzelne Datei und ein Dateisystem können jeweils bis zu 16 * 2^60 (»Exbibyte«) groß sein, während insgesamt 2^64 Dateien gespeichert werden können. Die Dateiatribute werden über POSIX-kompatible ACLs festgelegt. BTRFS bringt einige interne Funktionalitäten mit, die bei anderen Dateisystemen durch externe Software bereitgestellt werden müssen.

So gehören Snapshots, Komprimierung und automatische Defragmentierung ebenso zur Grundausstattung wie internes RAID 1 oder RAID 10, also Mirroring, Prüfsummen und die Möglichkeit für mehrere Verzeichniswurzeln, also Subvolumes. Darüber hinaus können bisherige ext3- oder ext4-Dateisysteme automatisch nach BTRFS konvertiert werden. Somit eignet sich es sich vor allem für den NAS-Bereich, in den es ja nun durch Netgear eingeführt worden ist.

Allerdings kommen immer wieder Zweifel an der Funktionstüchtigkeit von BTRFS auf. Mehrere Quellen merken an, dass es zu einem Fall kommen kann, in dem der Datenträger überläuft, obwohl theoretisch noch physikalischer Speicherplatz vorhanden ist. Allerdings dürfte man als Anwender eines KMU-Systems kaum in diese Regionen vorstoßen. Für diese kleinen Geräte scheint es durchaus eine Alternative zu ext3/4 oder ZFS darzustellen.

Gruß
Doc Storage

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