Welchen Mehrwert bietet IBMs neue Puresystems-Familie?
Leserfrage: Nun hat auch die IBM mit »PureSystems« eine integrierte Lösung für Rechner, Netzwerk und Speicher vorgestellt. Beim ersten Überfliegen könnte man den Eindruck gewinnen, dass der Hersteller auf den Zug aufspringen will, der mit VCEs »vBlock« und Netapps »FlexPod« bereits Fahrt aufgenommen hat. Wo sind die Gemeinsamkeiten mit den bisherigen Angeboten, wo gibt es Unterschiede?
Wer seine Speichersysteme besser ausnutzen will, kann Reduktionstechniken einsetzen. Deduplizierung hat sich etabliert und ist bekannt. Nun gehen aber zahlreiche Unternehmen mit Kompression oder Intelligent Data Replacement hausieren. Gibt es hier Unterschiede und wenn ja, wo liegen diese?
Antwort Doc Storage:
Der wohl signifikanteste Unterschied zwischen den Angeboten der IBM und denjenigen der anderen Hersteller liegt wohl darin, dass hier zum ersten Mal mit auch Rechner mit Power7-Prozessoren angeboten werden und nicht »nur« etwas auf Intel-Basis. Hinzu kommt, dass IBM mehr als nur einen Hypervisor und damit eine größere Auswahl an passenden Virtualisierungs-Lösungen unterstützt.
Die in drei Stufen (»Express«, »Standard« und »Enterprise«) erhältlichen Systeme sollen durch ihre hohe Integration mehr Leistung bei weniger Verkabelung auf weniger Standfläche bieten. Im Gegensatz zu den anderen Herstellern bietet IBM Anschlussmöglichkeiten für Ethernet, Fibre Channel und Infiniband, ist also deutlich flexibler als die anderen Angebote. Durch den Einsatz von anderen als den angestammten x86-Prozessoren ist es IBM möglich, neben den bekannten Betriebssystemen Windows und Linux sowie Vmware als Hypervisor auch die proprietären AIX und i5-OS (vormals OS/400) einzusetzen und damit den Einsatzbereich solcher Systeme wesentlich zu erweitern. Als Speicher hingegen setzt IBM mit seinem V7000 ebenso bekannte Standardkomponenten ein wie im Netzwerkbereich.
Einen weiteren Unterschied zu den VCE- (Virtual Computing Environment) und Netapp-Angeboten stellt Pure-Application dar. Auf Basis seiner langen Rechenzentrums- und Applikations-Erfahrung stellt IBM hiermit vorkonfigurierte Plattformen vor, die je nach Bedarf auf verschiedene Ziele wie Leistung oder Konsolidierung hin ausgerichtet sind. Auf Basis dieser Informationen muss man sagen, dass hier ein anderer und in vielen Bereichen fortschrittlicherer Weg gegangen wird, als bei anderen Anbieter. Nun müssen wir abwarten, was sich von den vielversprechenden Marketing-Aussagen im Feld bewahrheitet.
Gruß
Doc Storage