Leserfrage: Intels neue Thunderbolt-Technologie verspricht Transferraten von bis zu zehn Gbit/s. Was bedeutet dies in der Praxis, welcher Datendurchsatz ist realistisch? Wodurch erreicht Thunderbolt diese Geschwindigkeit? Zunächst werden wohl nur Desktop-Speicher mit der neuen Schnittstelle ausgestattet sein. Welchen neuen Möglichkeiten werden sich im Speicherbereich damit künftig ergeben?

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Antwort Doc Storage:

Intel hat seine Technologie »Light Peak« vor kurzem in das etwas gängigere »Thunderbolt« umbenannt. Sie unterstützt sowohl PCI-Express als auch den Display-Port und eignet sich daher für den Anschluss von Peripherie- und Anzeigegeräten. Bild- und andere Daten können über beide Standards gleichzeitig in beide Richtungen übertragen werden. Die Bandbreite beträgt zehn Gbit/s. Erstmals stehen diese Anschlüsse den Nutzern des neuen Apple »MacBook Pro« zur Verfügung, das in der letzten Februar-Woche in den Handel kam. Zum Prozessor hin »spricht« Thunderbolt PCIe x4, kann also theoretisch bis zu 40 Gbit durchsetzen und damit vier Endgeräte voll unterstützen.

Allerdings ist der Thunderbolt-Standard kein solcher, sondern proprietär. Bisher haben kaum Hersteller angekündigt, in diese Richtung zu entwickeln. Lediglich Apple, Lacie und Western Digital bekunden diese Absicht. Zudem bietet Thunderbolt nur ein Fünftel höhere Werte als PCI-Express oder nur die Hälfte mehr als USB 3.0. Da deren Bandbreiten jedoch praktisch von keinem existierenden Peripheriegerät ausgenutzt werden, bietet Intels Technologie hier keinerlei Vorteile. Hinzu kommt, dass Thunderbolt seine Daten über Mini-Display-Port-Anschlüsse überträgt. Somit verbaut man sich in vielen Fällen die Möglichkeit zum Anschluss mehrerer Bildschirme

Es bleibt also abzuwarten, welcher Port sich auf längere Sicht durchsetzt. Es haben sich wesentlich mehr Hersteller auf USB 3.0 eingeschossen und diese Schnittstelle ist kompatibel zu so ziemlich allem auf der Welt. Weil fünf Gbit/s auch erst mal ausgenutzt sein wollen, dürfte es Thunderbolt zumindest anfänglich schwer haben. Für den Speicherbereich wird dank der geringen Beteiligung von Herstellern auch erst einmal alles beim gewohnten bleiben.

Gruß
Doc Storage