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Wie lange kann man HDDs ungenutzt lagern?

Leserfrage: Wir haben in unserer IT von allen möglichen Geräten diverse Testmuster vorrätig. Darunter befinden sich auch einige Festplatten, die zum Teil ein bis zwei Jahre oder auch länger ungenutzt sind. Früher galt die These, SATA-HDDs sollten nach einer Betriebszeit von drei bis spätestens fünf Jahren ausgetauscht werden. Archiv-Platten sollten mindestens einmal im Jahr unter Strom gesetzt werden.

Wie ist da der Stand heute? Kann man Laufwerken, die jahrelang (stromlos) rumstehen noch guten Gewissens Daten anvertrauen? Welche Schwierigkeiten können auftreten? Nach welcher Betriebszeit raten Sie zu einem Wechsel?

Antwort Doc Storage:

Grundsätzlich gilt, dass heutige SATA-Platten zwischen 500.000 und 700.000 Betriebsstunden »durchhalten«. Das heißt, theoretisch mehr als 57 Jahre. Ihre Zuverlässigkeit hat sich damit den bisher als haltbarste Medien geltenden FC-Platten angenähert. Bei allen Platten gilt allerdings, dass nach der ersten Inbetriebnahme und einer gewissen Laufzeit eine Lagerung, vor allem mit dort noch gespeicherten Daten, nur unter Auflagen zu empfehlen ist.

Die Aufbewahrung sollte bei 15 bis 20 Grad und ohne größere Temperaturschwankungen sowie unter Ausschluss von Vibrationen, Druck (z.B. durch Stapeln) und Magnetfeldern geschehen. Fast schon selbstverständlich ist eine niedrige Luftfeuchtigkeit, allerdings kann zu trockene Umgebungsluft ebenfalls die Lebensdauer verkürzen, vor allem durch spröde Dichtungen. Darüber hinaus sollten die Medien, wie Sie bereits erwähnen, mindestens einmal im Jahr für einige Stunden in Betrieb genommen werden. Da die Schmierstoffe der Scheibenachsen und -lager teilweise nach längerer Zeit aushärten, vor allem bei kühler Lagerung, sollte beim Anschalten der Laufwerke auf die einwandfreie Rotation geachtet werden. Laufen die Scheiben nicht sofort an, kann meistens mit leichten Tupfern mit den Fingerspitzen auf die Mitte der Platte nachgeholfen werden.

Eine Verwendung von Festplatten über Jahre, ja teilweise über Jahrzehnte ist durchaus möglich. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die Medien, wenn auch heute noch ausreichend groß, bereits in zwei oder vier Jahren lächerlich klein wirken werden und man sowieso dazu gezwungen sein wird, die Daten auf größere Medien umzukopieren. Wer wird heute noch eine 50-GByte-Platte verwenden, wo doch ein 2-TByte-Laufwerk unter 100 Euro kostet?

Gruß
Doc Storage


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