Anzeige

Laptop wie ein Steak – Top-10-Datenverluste von Kroll-Ontrack

Alle Jahre wieder, und so auch in diesem Jahr präsentiert der Datenrettungsspezialist Kroll Ontrack die skurrilsten, seltsamsten und verrücktesten Fälle aus seinen Datenrettungslaboren. Einige Vorfälle sind dabei, wo man konstatieren muss: Zum Glück sind die Daten meist deutlich robuster als die Geräte, auf denen sie gespeichert sind.

Datenrettung, hier bei einer Festplatte (Bild: Kroll Ontrack)Datenrettung, hier bei einer Festplatte (Bild: Kroll Ontrack)Daten – man sollte es nicht für möglich halten, aber sie sind manchmal stärker als eine Lokomotive und überleben sogar lodernde Flammen. Daten halten im Gegensatz zu den Geräten, auf denen sie sich befinden, anscheinend glücklicherweise so einiges aus. Das zeigt sich auch wieder in der Top-10 der verrücktesten Datenverluste aus den Kroll-Ontrack-Laboren.

Egal ob nun ein iPad, das aus einem fahrenden Zug gefallen ist, ein mit Chemie überschüttetes Smartphone oder ein durchgebratener Laptop – die Datenrettungsexperten konnten trotz schwerer physischer Schäden alle Daten retten. Wahrlich – der Alltag eines Datenretters ist alles andere als dröge. Als Trend lässt sich in etwa herauslesen: Es trifft zunehmend mehr Smartphones – und auf diesen befinden sich zunehmend wertvollere Daten. Und wie immer das alte Lied: viel zu selten wird ein Backup gemacht.

»Daten halten glücklicherweise einiges aus«, erklärt Peter Böhret, Managing Director bei der deutschen Niederlassung von Kroll Ontrack. »So besteht immer Hoffnung, dass verloren geglaubte Daten gerettet werden können. Unsere Datenretter haben nahezu jeden Datenverlust in irgendeiner Form bereits gesehen und können daher immer entsprechend reagieren, ob ein Gerät nun zerquetscht, verbrannt, ertränkt oder einfach komplett zerstört wurde.«

Genug der Einleitung. Nachfolgend hier nun die Top-10 der verrücktesten Datenverluste 2015 aus den internationalen Datenrettungslabors von Kroll Ontrack.

10. Sonnenstich im Serverraum (Deutschland)

Serverraum wurde zu heiß – Festplatte rauchte ab (Bild: Kroll Ontrack)Serverraum wurde zu heiß – Festplatte rauchte ab (Bild: Kroll Ontrack)Ein kleines deutsches Unternehmen führte Renovierungsarbeiten an seinem Bürogebäude durch – auch am Serverraum. Dabei entdeckte der Administrator der Firma eines Freitags, dass die Planen, die den Server abdeckten, den Staub nicht zuverlässig abhielten. Daher beschloss er, den Server in einen Raum zu verlegen, der sich abseits der Renovierungsarbeiten befand.

Doch nach einem sehr warmen und sonnigen Wochenende musste er montags feststellen, dass sich keiner der Mitarbeiter mehr am Server anmelden konnte. Die Ursache dafür war schnell gefunden: Ein Kollege hatte die Klimaanlage in dem Übergangs-Serverraum abgeschaltet, um das Eindringen von Staub zu verhindern. Dies verkraftete der Server natürlich nicht und starb den Hitzetod. Glücklicherweise konnten die Experten von Kroll Ontrack 99 Prozent der Daten wiederherstellen.

9. Lebenserhaltende Maßnahmen – oder Alterschwäche (Polen)

Commodore »Amiga 600« wollte nicht mehr, Kroll Ontrack brachte ihn wieder zum Laufen (Bild: Kroll Ontrack)Commodore »Amiga 600« wollte nicht mehr, Kroll Ontrack brachte ihn wieder zum Laufen (Bild: Kroll Ontrack) In Polen nutzte ein Kunde tatsächlich noch seinen Commodore »Amiga 600« – der immerhin 1992 auf den Markt kam. Doch eines Tages ereilte diesen PC-Oldie tatsächlich auch die Altersschwäche und er stellte den Betrieb ein – ganz ohne Unfall oder menschliches Versagen.

Auch hier hatte Kroll Ontrack die passenden Werkzeuge zur Hand und konnte dem Amiga sogar wieder Leben einhauchen. Denn für den Kunden war der antike Rechner mehr als nur eine Maschine – er war voller Kindheitserinnerungen.

8. Murphys Gesetz (Norwegen)

Ein Privatanwender machte in Norwegen eigentlich alles richtig. Nach einem Datenverlust brachte er seine defekte Festplatte zu einem IT-Fachmann. Doch während des Klonens der alten Festplatte auf ein Backup-Laufwerk passiert es: die Putzkraft der Firma ließ die Platte fallen – und diese war danach endgültig kaputt.

Aber der IT-Experte schaltete schnell und schickte den Datenträger direkt zu Kroll Ontrack. So konnten trotz eines akuten Falls von »Murphys Gesetz« immerhin noch 98,9 Prozent der Daten gerettet werden.

7. Und täglich grüßt das Murmeltier (Polen)

Festplatten eines schon mal defekten RAID-Servers wurden weiterhin verwendet (Bild: Kroll Ontrack)Festplatten eines schon mal defekten RAID-Servers wurden weiterhin verwendet (Bild: Kroll Ontrack)Die polnischen Datenrettungsexperten von Kroll Ontrack hatten dieses Jahr ein großes Déjà vu. Denn ein RAID-Server mit 22 Laufwerken, der bereits früher wiederhergestellt worden war, wurde erneut mit einem Datenverlust ins Labor geliefert. Grund für den wiederholten Datenverlust: Der Kunde hatte die vermeintlich funktionierenden Laufwerke nach der ersten Wiederherstellung einfach weiter benutzt.

Und so kam eins zum anderen: Kein Backup (schon wieder), der Server brach zusammen (schon wieder) und die Laufwerke wurden an Kroll Ontrack geschickt (schon wieder). Und die Moral von der Geschicht‘: Benutz‘ ein eventuell defektes System nicht.

6. Verdünnte Daten (Polen)

»Ich habe Farbverdünner über meinen Laptop geschüttet. Ich bin schon auf dem Weg zu euch!« Mit diesen Worten kündigte sich ein Kunde bei Kroll Ontrack Polen an. Dieser hatte beim Versuch, eine besondere Wandfarbe für seine Frau zusammenzumischen, aus Versehen Farbverdünner über seinen Laptop geleert.

Das Gerät überlebte zwar nicht, die Daten aber dank seiner schnellen Reaktion glücklicherweise schon – 100 Prozent konnten gerettet werden.

5. Heißblütiges Temperament (USA) – oder digitaler Ehekrieg

Manche werfen bei Wutausbrüchen mit Geschirr, eine US-Amerikanerin nahm lieber ihr Notebook. Erwartungsgemäß vertrug das den Aufprall gegen die Wand und anschließend den Boden nicht wirklich gut. Nichtsdestotrotz konnten die Datenrettungsexperten alle Daten retten.

4. Der Rasenmähermann schlägt zu (Großbritannien)

Rasenmäher attackierte Smartphone, Daten trotzdem gerettet (Bild: Kroll Ontrack)Rasenmäher attackierte Smartphone, Daten trotzdem gerettet (Bild: Kroll Ontrack)Dass die Briten auf gepflegten Rasen Wert legen, weiß man nicht zuletzt dank dem heiligen Grün in Wimbledon. Doch ein Kunde von Kroll Ontrack UK nahm es mit der Gartenpflege etwas zu genau. Beim Mähen seines Rasens überfuhr er sein Smartphone, das ihm aus der Tasche gefallen war. Doch er schaltete schnell und verständigte sofort die Datenretter.

3. iPad-Mord im Orient-Express (Großbritannien)

Stark bechädigtes iPad, die Datenretter musste ganze Arbeit leisten (Bild: Kroll Ontrack)Stark beschädigtes iPad, die Datenretter musste ganze Arbeit leisten (Bild: Kroll Ontrack)Dass Züge durchaus ein gefährliches Pflaster sein können, wissen wir nicht erst seit Agatha Christy und Hercule Poirot. Doch auch elektronische Geräte leben auf Schienen gefährlich. Ein Brite ließ tatsächlich sein iPad versehentlich aus einem fahrenden Zug fallen – mitten im Nirgendwo. Zwar wurde das Tablet überraschenderweise wiedergefunden, aber es war schwer beschädigt und nicht mehr zu benutzen. Die Touch-Oberfläche war zerstört und reagierte nicht mehr auf Eingaben, Display, Akku und der Lightning-Stecker waren schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Aber für eine Datenrettung am schwerwiegendsten: durch einen Elektronikfehler startete das Gerät alle zwei Minuten neu. Das bedeutete, dass die Datenretter jeweils nur ein Fenster von wenigen Sekunden hatten, um Daten wiederherzustellen. Dennoch konnten schlussendlich 100 Prozent der Daten gerettet werden.

2. iPhone-Verschönerung (Italien)

Eine Italienerin war am Ende des Tages mit Abschminken beschäftigt. Dabei stieß sie versehentlich ihre Abschminklotion um – die natürlich genau über ihr iPhone floss. Durch die Kombination aus Chemikalien und Flüssigkeit startete das Gerät nicht mehr, es konnten also nur die Datenretter von Kroll Ontrack helfen.

Dabei betonte die Dame während des Telefonats mit der Hotline immer wieder, dass die Reinigungslotion von einer sehr bekannten Kosmetikmarke war. Und tatsächlich – dank des Know-hows der Experten (und der hohen Qualität der Lotion?) konnten die Daten vollständig gerettet werden.

1. Feuer wird durch Wasser gelöscht – Daten aber auch (Großbritannien)

Verschmorter Laptop, anschließend noch unter Wasser gesetzt, trotzdem alle Daten gerettet (Bild: Kroll Ontrack)Verschmorter Laptop, anschließend noch unter Wasser gesetzt, trotzdem alle Daten gerettet (Bild: Kroll Ontrack)Wenn alle Daten auf einem Laptop liegen, kein Backup existiert und das Gerät erst durch einen Wohnungsbrand zerstört und anschließend von der Sprinkleranlage unter Wasser gesetzt wird, kann man mit Fug und Recht von einem schlechten Tag sprechen.

Genau das passierte einem Anwender in Großbritannien. Doch obwohl das Gerät die Konsistenz eines Steaks hatte – gut durchgebraten und gleichzeitig schön saftig –, konnten die Datenretter 100 Prozent der Daten wiederherstellen.

.
Anzeige