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Mein Wort zur CeBIT: »d!conomy« – war da was?

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*** Blog von Engelbert Hörmannsdorfer, speicherguide.de-Redaktionsmitglied ***

Immerhin: Die Besucherzahl der CeBIT 2015 lag mit rund 221.000 wieder leicht über dem Vorjahr (208.000). Den Negativtrend der letzten Jahre konnte man brechen. Nicht indes bei der Anzahl der Aussteller, die weiter schrumpfte. Sei’s drum: Die digitale Transformation scheint der Messe in Hannover gut zu tun.

Früher – da war die CeBIT eine Technologie-Leitmesse. Doch diese Zeiten sind vorbei. Was also tun die CeBIT-Macher? Man versucht sich mit kryptischen Wortschöpfungen. Also der Versuch, den eigenen Trend zu kreieren. Letztes Jahr war’s »Datability«. Im Jahr davor – wissen Sie’s noch? »Shareconomy«. Konnte ich mir diesen Jahren kaum was drunter vorstellen, so war’s – zumindest für mich – in diesem Jahr mit »d!conomy« noch schwerer. Macht auch nichts – das Kunstwort wird in wenigen Wochen sowieso verschwunden sein.

Digitale Transformation, Big Data, Internet der Dinge, Industrie 4.0 – alles besser als d!conomy

Dabei gäb’s allerhand Trends derzeit, auf die man aufsetzen könnte. Eben die schon erwähnte digitale Transformation, oder das »Internet der Dinge« (IoT – Internet of Things), oder das rapide um sich greifende Big Data, oder Industrie 4.0. Etliche Unternehmen strengten sich in Hannover auch an, einem dieser Themen ein konkretes Gesicht zu geben. Ich betrachte beispielsweise die digitale Transformation als neue Eskalationsstufe des Cloud-Computing. Das ordnet und sortiert jetzt die IT-Märkte neu – aber »d!conomy«?

Ich war nur wenige Wochen zuvor auf der Embedded-Technologie-Messe »Embedded World 2015« in Nürnberg. Diese Branche hatte sich beispielsweise dem IoT-Thema extrem stark angenommen. Das war plakativ an den Ständen umgesetzt, und verständlich. Den Begriff »d!conomy« hab ich an CeBIT-Ständen eher selten vernommen. Anscheinend konnten die Aussteller selbst damit kaum etwas anfangen.

Halle 2 war ganz klar die Storage-Halle

Die Halle 2 war wieder im Wesentlichen eine Storage-Halle. Freilich waren große Marktmitspieler wie schon in früheren Jahren nicht mit eigenen Ständen vertreten, bestenfalls noch mit einem Alibi-Stand auf einer Gemeinschaftsausstellungsfläche. Dazu gehörten unter anderem EMC, HDS, Netapp und Dell. Auf vernünftige eigene Stände blickten dagegen IBM, Samsung, Nutanix, Nimble, Qnap, Synology, Open-E, Eurostor, Fast LTA, Supermicro, Grau Data und Starline Computer.

Auch die Backup-Szene war mit Veeam, Novastor, NetJapan und StorageCraft propper vertreten. In anderen Hallen fanden sich noch beispielsweise HP, Fujitsu oder Netgear. Im »Planet Reseller« gab’s noch Auftritte beispielsweise von WD, Buffalo, SanDisk, OCZ, iStorage, Toshiba oder Carbonite.

Huawei hat anscheinend großes vor

Beeindruckend fand ich den Auftritt des chinesischen IT-Giganten Huawei. Nun ja, China war dieses Jahr Partnerland der CeBIT, da musste es schon etwas pompöser sein. Im Storage-Segment will man mit eigenen Systemen namens »OceanStor« stärker mitmischen. Bei Hyper-konvergenten Systemen werden die Huawei-Server zukünftig mit Software von DataCore kombiniert. Und im Telekom-Sektor gewinnt Huawei die Deutsche Telekom als Partner – noch vor 20 Jahren fast unvorstellbar, dass es noch jemand anders neben Siemens bei der Telekom geben kann.

Ich werde natürlich jüngst öfters sinngemäß gefragt: »Wie war es auf der CeBIT?« Oder: »Hat sich die CeBIT für Sie rentiert?« Und da kann ich nur antworten: »Ja, die CeBIT hat immer noch was.« Es wird noch Geschäft gemacht, es werden Kontakte geknüpft und Netzwerke gepflegt. Bin ich nächstes Jahr wieder dabei? Ich denke ja – zumindest aus heutiger Sicht.

Mit CeBIT-optimistischen Grüßen
Ihr Engelbert Hörmannsdorfer
(Sie sind anderer Meinung? Dann diskutieren Sie unten unter »Kommentar schreiben« mit. Ist ja schließlich ein Blog....)

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