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»Mit dem SVC funktioniert’s einfach stressfrei«

Auf Anwendertreffen, vor allem bei Softwareherstellern, wird normalerweise schon mal Tacheles geredet. Insofern war es für mich spannend, dass ich kürzlich an dem »SVC & V7000 User Group Meeting« bei IBM im schwäbischen Ehningen teilnehmen durfte. Denn nicht selten wird bemängelt, dass dieses oder jenes nicht funktioniert, dass schon wieder der ein oder andere Treiber nicht aktuell ist, dass seit Wochen auf das neueste Bugfixing gewartet wird, und so weiter. Anwender reden sich – normalerweise – ihren Frust vom Leib.

Doch es gibt Ausnahmen. Wie zum Beispiel das Treffen von SVC- und V7000-Anwendern bei IBM. So viel positive Grundstimmung nebst Zufriedenheit der Anwender habe ich noch selten angetroffen. Und das, obwohl nur wenige Wochen zuvor der Rollout des »SAN Volume Controller 6.4« (SVC) stattfand. Denn solche Upgrades sind eigentlich prädestiniert dafür, dass etwas evtl. nicht läuft – und dass es dann Beschwerden gibt.

Kritik, dass irgendetwas nicht funktionierte? Nur vereinzelt. Vor allem IBMs TMS-Vertrag (Total Microcode Support) scheint es vielen Anwendern angetan zu haben. »Das Upgrade läuft so unglaublich problemlos, dass man immer wieder staunt«, bekundete Michael Graef von GaVI, der in seinem Vortrag vom Einsatz des SVC in seinem Unternehmen berichtete.

Bei GaVI gab es ein Riesenprojekt, bei dem drei Rechenzentren zusammengefasst und nach Nürnberg umzogen. Das Projekt begann im Oktober 2011, Ende Mai 2012 erfolgte schließlich der Cutover sowie die Produktionsumschaltung. »100 Prozent korrekte Spiegelungen und Mappings sowie automatisierter Wiederaufbau der Metro-Cluster-Verbindungen«, freut sich Graef über das Endergebnis. GaVI soll aufgrund des untypischen Storage-Virtualisierungsprojekts »bald als Referenzkunde« geführt werden, erklärte Marcel Klotz, Sales Leader Storwize V7000 bei IBM Deutschland.

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Problemloses Upgrade auf SVC 6.4

Das problemlose SVC-Upgrade kommt natürlich bei IBM Business Partnern sehr gut an. »Ich kenne keinen einzigen Fall bei meinen Kunden, wo das Upgrade nicht geklappt hätte«, betont Falk Rösing, IT-Consultant beim IBM Partner Bechtle. Auch Michael Abel, Geschäftsführer des Partnerunternehmens thinkworx, weiß zu berichten: »Ich habe vom 6.4er Uprgrade nur Gutes bei meinen Kunden gehört. Der SVC ist anscheinend ein sehr stabiles Produkt.«

Matthias Rabeneck, Senior-IT-Consultant beim IBM Business Partner CEMA, stellt vor allem die einfache Installation und die problemlosen Upgrades heraus: »Es ist einfach alles im Microcode enthalten, auch die Treiber beispielsweise von HBAs.« Bei Konkurrenzsystemen gibt es hier diverse Abhängigkeiten von Zulieferern, die dem Administrator eben wieder Mehrarbeit bescheren würde. »Dass der SVC alle Treiber bereits im Microcode enthält, vereinfacht die Arbeit wirklich extrem«, bestätigte mir denn auch Jan Zwickl von der Tognum AG. »Mit dem SVC funktioniert’s einfach stressfrei.«

Wie üblich bei einem User-Meeting kommen natürlich die Anwender zur Sprache. Die Bandbreite reichte vom obigen GaVI Rechenzentrumsumzug über eine von CEMA installierte Online-Backup-Applikation sowie ein von Softline umgesetztes Storage-Migrationsprojekt beim Abrechnungsdienstleister Count+Care, bis hin zu Erfahrungswerten aus dem Wave-Programm mit Echtzeitkompression nebst Ergebnissen entsprechender Testreihen, über die Konrad Trojok von SVA berichtete. Vorträge von Brocade und c.a.r.u.s. über ihre ergänzenden Lösungen für den SVC und das Storage-System Storwize V7000 rundeten die Thematik ab.

Technologien von IBM

Natürlich gab es auch Technologievorträge von IBM-Mitarbeitern. Axel Köster, Storage Chief Technologist, berichtete über aktuelle Storage-Trends. Der Storage-Spezialist ließ beispielsweise keine Zweifel daran, dass IBM weiterhin an Tape festhalten will: »Tape ist noch lange nicht tot.« IBM forscht weiterhin massiv daran. Köster stellte in diesem Zusammenhang eine neue Servo-Technologie für Tape-Schreibe-Lese-Köpfe vor, die einem »ausweichenden« Band nachfolgen. Momentan schaffe man es in den IBM-Labors, Abweichungen von 14 nm zu kompensieren – Ziel sei indes 7 nm. »Unsere Fortschritte«, freut sich Köster, »verbessern sich fast monatlich.« Diese Technologie würde theoretisch eine 100-TByte-Cartridge ermöglichen. Köster ging auch auf die Fortschritte beim Halbleiterspeicher Phase-Change-RAM (PC-RAM) ein. Er geht davon aus, dass diese Technologie »der wahrscheinliche Flash-Nachfolger« werde.

IBM-Mitarbeiter Kai Ruth ging in seinem Beitrag auf Datenkompression und die verschiedenen Technologieansätze ein. Denn seit Mai gibt es im SVC und in der Storwize V7000 eine integrierte Echtzeitkompression. Und etwas über die Hintergründe Bescheid zu wissen, interessierte offensichtlich viele Teilnehmer. Ruth zeigte viele Vorteile auf; so lassen sich über den SVC zum Beispiel auch die Daten von beliebigen anderen Storage-Herstellern komprimieren. Er verwies aber auch ganz offen auf Einschränkungen. So spare die Echtzeitkompression zwar ganz klar Speicherplatz, benötige aber Rechenressourcen. Auch würde sich die Technologie besonders gut für Random-Access-Daten eignen, aber weniger für sequenzielle Daten. Ruth verwies auf das IBM-Tool »Comprestimator«, das mögliche Einsparungen bei einer Datenkompression aufzeigt. Erfahrungswerte bislang: Bei unter 25 Prozent möglicher Kompressionsrate sollte Datenkompression nicht eingesetzt werden. Bei 25 bis 45 Prozent Kompressionsrate sollten Anwender den Workload evaluieren, und ab 45 Prozent Kompressionsrate sei die IBM-Datenkompressionen auf jeden Fall »gut einsetzbar«.

Außerordentlich aufmerksam wurde der Vortag von IBM-Mitarbeiter Craig McAllister verfolgt, bei dem es um zukünftige Neuerungen beim SVC und Storwize 7000 ging. Da die Informationen nicht öffentlich sind, kann ich hier an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen. Nur so viel ist erlaubt: Die Roadmap ist beeindruckend, was hier alles kommt. Keine Überraschung dürfte sein, dass sich in einer der nächsten SVC-Versionen eine NAS-Funktion befindet – ist eigentlich auch klar, nachdem die Lösung stark mittelstandsorientiert ist, und der Mittelstand NAS-Lösungen nun mal liebt.

Etliche Teilnehmer waren sich am Ende des informativen Tages sicher, dass der Zukunftsausblick von McAllister mit am interessantesten war. »Da weiß man dann, wo es in etwa lang geht, und dass man aufs richtige Pferd gesetzt hat«, meinte ein Business-Partner.

User-Treffen überwiegend harmonisch

Also ein Meeting ganz ohne Klagen? Nein, natürlich nicht. Was vereinzelt bemäkelt wurde, war die Organisation im Vorfeld. Aufgrund des Termins im September, also unmittelbar nach dem Ferienende in den größten Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg, erfolgte das Terminfestlegen nebst Einladungsorganisation mitten in der Ferienzeit. Was für viele bedeutete, dass sie aus dem Urlaub zurückkamen, und relativ kurzfristig von dem Event erfuhren. »Ich hätte den ein oder anderen Anwender mehr mitbringen können, wenn ich früher Bescheid gewusst hätte«, meinte ein Sprecher eines Partnerunternehmens.

Manch einer ließ durchblicken, dass er die zeitnahe Information über den Event aus der Xing-Usergruppe »SVC Treff« erfahren habe, anstatt über IBM direkt. Die Xing-Gruppe sei sehr informativ und gut, aber für so zeitsensitive Informationen eher ungeeignet, war vielfacher Tenor. Gewünscht wurde darüber hinaus von den meisten Gesprächsteilnehmern ein Termin, der nicht so nahe an der Ferienzeit liegt.

Fazit: Versöhnliches im Sinn

Etwas über 200 Teilnehmer kamen zum SVC & Storwize User Group Meeting – es war bereits das vierte seiner Art! – nach Ehningen. Bei den Feedbacks kann IBM mit 8,12 von zehn erreichbaren Punkten mehr als zufrieden sein. Die kritisierten Punkte, so versprach IBM-Manager Marcel Klotz, will man sich zu Herzen nehmen. Eine Handzeichen-Abstimmung zum Schluss zeigte ganz klar, dass es wieder ein Folgetreffen geben soll. Plädiert wurde erneut für eine eintägige Session. Durchwachsen war dagegen die Meinung, ob es Break out-Sessions geben soll. Wie auch immer – Marcel Klotz will jedenfalls nächstes Mal die Besucher intensiver bei der Planung der Vorträge und Themen mit einbeziehen.

Herzlichts
Ihr Engelbert Hörmannsdorfer
(Sie sind anderer Meinung? Dann diskutieren Sie unten unter »Kommentar schreiben« mit. Ist ja schließlich ein Blog....)

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