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Warum Datacenter-Betreiber DARZ Daten in Tresorräumen hostet

Lars Göbel (li.), Leiter Vertrieb und IT Services beim DARZ, erklärt Engelbert Hörmannsdorfer von speicherguide.de das Notstromaggregat (Bild: speicherguide.de)Lars Göbel (li.), Leiter Vertrieb und IT Services beim DARZ, erklärt Engelbert Hörmannsdorfer von speicherguide.de das Notstromaggregat (Bild: speicherguide.de)Ein Datacenter in dem ehemaligen Tresorgebäude der Hessischen Landeszentralbank – das ist die Besonderheit des DARZ (Darmstädter Rechenzentrum), und damit will das Unternehmen den Cloud- und Datacenter-Markt aufrollen. Vor allem bedeutet diese Lokation, dass dieses Gebäude hochsicher gebaut wurde. Bauliche Besonderheiten sind beispielsweise explosions- und schusssichere Verglasung sowie zwei Meter dicke Wände.

speicherguide.de hat das DARZ besucht, und sich durch die Räumlichkeiten von Lars Göbel, Leiter Vertrieb und IT Services beim DARZ, führen lassen. Hauptgeschäft sind derzeit mit knapp 60 Prozent Umsatzanteil IT-Dienstleistungen, hierbei geht es hauptsächlich um Managed-Services in verschiedenen Ausprägungen von Hybrid-, Public- und Private-Clouds. Weitere Angebote sind Colation, Housing, Hosting und allgemeine Cloud-Services. Auf ihre Hybrid-Cloud-Installation ist das DARZ besonders stolz, denn damit sei es erstmals möglich, Daten in Echtzeit zwischen Colocation, Private-Cloud und Public-Cloud umzuverteilen, und die jeweils bestgeeignete Technologie zur Verarbeitung zu nutzen.

Lars Göbel führt speicherguide.de durch die allerheiligsten Räumlichkeiten des DARZ


Es gibt drei Abstufungen bei den Sicherheitslevels. Zum einen die Datacenter-Räume hinter den dicken Mauern, dann ein Luftschutzbunker, und letztendlich ein Tresorgebäude im Gebäude mit elektromagnetischer Abschirmung – alles ist gebaut worden, um sogar den Absturz eine Boeing 737 standzuhalten. DARZ startete 2015. Derzeit sei man laut Göbel belegt mit rund 200 Racks, wobei es Platz für insgesamt 700 Racks gibt. Weitere Ausbaumöglichkeiten sind aber bereits angedacht.

DARZ blickt auf viele Zertifizierungen. »Wir haben das ISO-27001-Zertifikat für das gesamte Rechenzentrum und das gesamte modulare Serviceportfolio«, betont Göbel, »und nicht nur beschränkt auf einzelne Teile.« Außerdem ist das DARZ vom TÜV Süd nach »PCI-DSS« (Payment Card Industry Data Security Standard) zertifiziert. Dies ist ein Sicherheitsstandard, der unter anderem Anforderungen an das Sicherheitsmanagement, an Richtlinien, Abläufe, Netzwerkarchitektur und Software Design stellt.

DARZ ist über sieben verschiedene Glasfaser-Provider angebunden

Angebunden an die Außenwelt bzw. das Inter ist das DARZ »über sieben verschiedene Glasfaser-Provider, die alle redundant und kreuzungsfrei und kantendisjunktiv anbinden«. Kantendisjunktiv – da haben wir auch dazugelernt, und die Erklärung von Göbel im Video ist sehr informativ.

Storage-Besonderheit des DARZ ist, dass man – basierend auf NetApp Private Storage –, die weltweit erste echte Hybrid-Cloud-Architektur realisierte. Angebote, die laut Göbel bislang als Hybrid-Cloud bezeichnet wurden, trennen oftmals strikt zwischen den Speicherebenen innerhalb und außerhalb eines Unternehmens: »NetApp-Private-Storage-as-a-Service (NPSaaS) ermöglicht hingegen eine vollständige Datenmobilität zwischen den Bereichen Private-Cloud, Public-Cloud und Colocation – ohne aufwendige Datenmigration.«

Auch ein Rechenzentrumsbetreiber wie DARZ ist natürlich Hackerangriffen ausgesetzt. Aber bislang, so Göbel, konnten alle Angriffe abgewehrt werden.

2.500 PS – da schlagen Männerherzen höher

Wo ein Männerherz höher schlägt, ist ein Motor mit 16 Zylindern, vier obenliegende Turbolader und 2.500 PS. In diesem Fall ist es das Notstromdiesel-Aggregat des DARZ. Zwar gibt es zusätzlich noch eine Akkueinrichtung, die bis zu 25 Minuten Stormausfall schultern kann. Aber bereits während dieser 25 Minuten fährt der Diesel hoch, um dann bei längeren Stromausfällen den Energiebedarf des Datacenters zu sichern. Das Öl und das Gehäuse des Dieselaggregats sind ständig vorgeheizt, damit es nach dem Hochlaufen in nur 15 Sekunden unter Volllast einsatzfähig ist. »Einmal im Monat testen wir das Aggregat«, erklärt Göbel, »und im Gegensatz zu vielen anderen ist das ein echter Lasttest.« Heißt, der Stromversorger wird informiert, dass er zwei Stunden lang vom DARZ 2,5 MW Energie geliefert bekommt – denn der Stromversorger muss schließlich seine eigenen Netzkapazitäten dann entsprechend justieren.

DARZ hat übrigens 2015 das erste zertifizierte Softflutungssystem installiert – hören Sie sich im Video die Vorteile dieses Leistungsmerkmals an. Sehr interessant, was moderne Datacenter heutzutage alles berücksichtigen müssen.

Alles in allem ein sehr beeindruckender Rundgang durch die Räumlichkeiten des DARZ. Wenn Sie daran interessiert sind, es mit eigenen Augen zu sehen – Lars Göbel zeigt es ihnen ebenfalls gerne. In solchen Tresor-Räumlichkeiten bekommt der Slogan vom DARZ eine ganz andere Wertigkeit: »Daten sind wertvoller als Geld.«

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