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Prognose: EMC erwartet 2016 Virtual-Reality-Trend im Wohnzimmer

Vieles dreht sich um Storage, aber eben nicht alles. Dinko Eror, Geschäftsführer von EMC Deutschland, benennt die aus seiner Sicht wichtigsten Technologie-Trends für das Jahr 2016. Datenanalyse und generell unser digitaler Lebensstil werden die Welt um uns herum verändern.

Dinko Eror, Geschäftsführer, EMC DeutschlandDinko Eror, Geschäftsführer, EMC DeutschlandVon der Information-Generation über den datengetriebene Kunden bis hin zu digitalen Geschäftsprozesse – zum Jahresanfang schaut Dinko Eror, frisch gebackener Geschäftsführer von EMC Deutschland, nach vorne und versucht, die wichtigsten Technologie-Trends für das Jahr 2016 auszumachen: »Sicher werden Datenanalyse und generell unser digitaler Lebensstil die Welt um uns herum und auch die Art, wie wir Geschäfte machen, fundamental verändern. Hier ein paar Punkte, die meiner Meinung nach im kommenden Jahr eine große Rolle spielen werden.«

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Das digitale Geschäft auf dem Weg ins Chefbüro

Die Unternehmensvorstände verstehen zunehmend den Wert digitaler Geschäftsmodelle und der Daten, die durch diese entstehen. Aber in der Vorstandsetage fehlt in der Regel jemand, der sich dauerhaft mit der digitalen Agenda im Unternehmen beschäftigt. Das wird sich ändern. Zukünftig werden immer mehr »Chief Digital Officers« (CDO) ernannt und damit beauftragt, die Produkte intelligenter zu gestalten und die Service-Erfahrungen ihrer Kunden zu verbessern.

Daten, die durch diese neuen Möglichkeiten quasi »nebenbei« anfallen, können analysiert und zum Wettbewerbsvorteil genutzt werden. Das ist kein Phänomen, das sich auf Technologieunternehmen beschränkt, sondern eines für alle Branchen. Doch während die Entscheider der C-Suite bereits wissen, dass sie von der digitalen Transformation profitieren werden, müssen sie sich 2016 zunächst mit Entscheidungen hinsichtlich Organisations-Charts, Zuständigkeiten und Revierkämpfen auseinandersetzen: Sollte der CDO dem CEO berichten, dem CMO oder dem CIO?

Wearables gewinnen olympisches Gold

Tragbare Sensoren, sogenannte Wearables, leiten eine neue Epoche ein und beseitigen einige der Hürden, die es heute noch im Sport gibt. Schwimmer verlassen sich auf Unterwasserkameras für die Analyse ihrer Schwimmbewegungen und der Start- und Wendetechnik. Die Kameras liefern aber nur begrenzt neue Erkenntnisse. Eigens für den Schwimmsport entwickelte Sensoren sind nur ein Beispiel, warum die Datenanalyse im Leistungssport 2016 ihren Durchbruch erleben wird.

Unternehmen wie Nike, die Daten als »die neue Stimme der Athleten« bezeichnen, werden den Sportlern zu neuen Bestmarken verhelfen, indem sie Daten für Innovationen nutzen. Das betrifft sowohl sichtbare Veränderungen als auch viele Dinge hinter den Kulissen. Die in die Wearables intergierten Sensoren machen es möglich, Leistungssportler nach unterschiedlichsten Kriterien zu bewerten – von der Ernährung und den Schlafgewohnheiten über den Laufstil bis hin zur optimalen Körperhaltung.

Die Sportler können somit selbst ihre physische Leistungsfähigkeit steuern und kontrollieren. Das heißt aber nicht, dass wir Usain Bolt demnächst mit einem handelsüblichen Fitnessarmband sehen: Um eine echte Wirkung zu erzielen, müssen die Wearables an die speziellen Bedürfnisse jedes einzelnen Sportlers angepasst sein.

Wearables verhelfen der personalisierten Medizin nicht zum Durchbruch – noch nicht

Trotz des Hypes, der sich rund um die Fitness-Tracker entwickelt hat, werden Wearables im nächsten Jahr noch nicht zur Verbesserung der Gesundheit auf breiter Basis beitragen. Um die Vorteile der personalisierten Medizin nutzen zu können, benötigen die medizinischen Fachkräfte direkten Zugriff auf die von den technischen Geräten gesammelten Daten – zum Beispiel um bei Frühwarnzeichen sofort einzugreifen.

Doch werden die Gerätehersteller und Ärzte zusammenarbeiten, um das benötigte Back-End aufzubauen? Wollen Verbraucher diesen Zugriff auf ihre biometrischen Daten überhaupt? Ich glaube, die kulturellen Hürden sind größer als die technologischen Schwierigkeiten. Doch in beiden Bereichen gibt es noch zu viele ungeklärte Fragen, als dass personalisierte Medizin bereits in 2016 Realität wird.

Das Dark-Web – 2015 ein Werkzeug der Kriminellen, 2016 eine Quelle der Sicherheit

2015 wurde die Legende vom Dark-Web durch die Popkultur verbreitet – als dunkle digitale Gasse, in der Kriminelle ihre illegale Ware verhökern und gelegentlich Killer anheuern. Digital gesprochen ist das Dark-Web deshalb so dunkel, weil es in den Suchmaschinen nicht vorkommt. Aber das wird sich ändern. Nicht so, dass jedermann darin surfen kann – in dieser Hinsicht bleibt es ziemlich dunkel.

Aber das Dark-Web wird zu einem Werkzeug der Guten. Das klingt widersinnig? Lassen Sie es mich so erklären: Die meisten Unternehmen sehen ein, dass die Verletzung Ihrer IT-Sicherheit nicht eine Frage des »Ob«, sondern des »Wann« ist. Darum werden sie jede Technologie begrüßen, die Risiken minimiert. Wie? Indem man dort schaut, wo die Daten landen, wenn sie erst einmal gestohlen wurden: im Dark-Web.

Software-basierte Werkzeuge, die das Dark-Web nach gestohlenen Informationen durchsuchen, werden deshalb 2016 auf den Markt kommen. Letztlich wird der Gebrauch dieser Werkzeuge die Dauer der Sicherheitsverletzungen ebenso verkürzen wie die Zeit, die den Kriminellen für den Missbrauch der gestohlenen Daten bleibt. Die Unternehmen können schneller korrektive Maßnahmen im Sinne ihrer Kunden einleiten, als sie es heute vermögen – durch den Gebrauch des Dark-Web-.

Virtual-Reality bringt das Stadion ins Wohnzimmer

Schon heute kann man überall günstige Virtual-Reality-Brillen kaufen, die ans Smartphone angeschlossen werden. Aber wer nutzt das wirklich? Derzeit wahrscheinlich nur Technik-Freaks. 2016 werden wir eine Beschleunigung der Innovation bei Virtual- und Augmented-Reality-Technologien sehen. Den Anfang macht die Unterhaltungsbranche.

Stellen Sie sich ein Rock-Konzert vor, bei dem sie den Blick aus der ersten Reihe genießen können und einen Backstage-Pass haben – ohne ihr Wohnzimmer verlassen zu müssen. Facebook hat mit dem 2014er Kauf von Oculus (»Rift«) den Anfang gemacht: Zukünftig werden Konsumenten hochklassige Virtual-Reality-Produkte kaufen können. Gerade die großen Sport-Ligen und Unterhaltungskünstler werden diese digitale Welle vorantreiben – denn es ist ein Unterschied, ob sie vor 80.000 Zuschauern live im Stadion oder virtuell vor 800.000 spielen.

Dementsprechend wird es für Sport-Highlights oder Musikkonzerte die ersten Angebote für diese Art von völlig atemberaubenden Erfahrungen geben: zum Beispiel den 360-Grad-Blick aus dem Cockpit eines Formel-1-Rennwagens oder einen Platz in der ersten Reihe bei U2. Ich denke zwar, dass sich Virtual-Reality-Live-Streaming 2016 noch nicht durchsetzen wird. Doch die ersten Angebote werden die Menschen begeistern.

Es gibt gute Gründe, die für den Erfolg von Virtual-Reality-Technologien sprechen: Zum einen handelt es sich um einen 4,5-Milliarden-Dollar-Markt für Sport- und Entertainment-Anbieter. Zum anderen stellen diese Technologien in Aussicht, dass man sich zukünftig die horrenden Kosten für Snacks und einen Parkplatz bei Großveranstaltungen sparen kann.

Connected-Cars: Software frisst Automobilhersteller

Elektromobilität ist für die Automobilindustrie nicht die interessanteste Innovation, sondern Software – denn Software ermöglicht automatisiertes Fahren. Die großen deutschen und japanischen Automobilhersteller liefern sich derzeit ein hartes Rennen: Sie möchten das Auto denselben Entwicklungsschritt machen lassen, wie Apple es mit dem Mobiltelefon geschafft hat.

Bald wird jedes Auto mit kluger Software ausgestattet sein – die Autopilot-Funktion von Tesla ist erst der Anfang. 2016 wird sich diese Entwicklung beschleunigen. Dabei denke ich nicht nur an ein sich selbst steuerndes Auto – sondern an ein Auto, das sich mit dem WLAN verbindet, wenn man in die Garage fährt. Und das kontinuierlich mit neuen Funktionen aktualisiert wird. Das bei jeder Fahrt dazu lernt und das die Bedürfnisse des Fahrers vorhersieht, bevor er sie selbst erkennt.(Lesen Sie dazu auch Beitrag: »Lascher Security-Umgang in Connected Cars«.)

All das wird durch Software und Datenanalyse (Big Data) möglich. In den nächsten zehn Jahren wird die Hälfte der Automobilhersteller verschwunden sein – aufgefressen von Software.

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