Ständige Verfügbarkeit beim Internet-Provider
Hochverfügbarkeit ist die Geschäftsgrundlage des Internet-Providers Spacenet. Das Münchner Unternehmen garantiert seinen Kunden mit räumlich getrennten und redundanten Rechenzentren eine ständige Online-Verbindung gemäß definierter SLAs. Den meisten Ausfällen begegnet eine automatische Fehlerüberwachung.
Ohne Internet geht in der heutigen Geschäftswelt so gut wie nichts mehr. Deshalb muss der Web-Zugang genauso hochverfügbar ausgelegt sein wie das gesamte Rechenzentrum. Der Münchner Fullservice-Internetprovider SpaceNet hat sich dieser Aufgabe verschrieben. Die Kunden decken nahezu alle möglichen Branchen und dementsprechend ein breites Spektrum an Anforderungen ab. Dazu gehören unter anderem der Radiosender Antenne Bayern, der Elektronikfachmarkt Conrad, die Bildagentur Panther Media, das Kontaktportal Lokalisten.de oder der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund MVV.
Die Kunden erwarten ein qualitativ hochwertiges Server-Hosting mit minimiertem Ausfallrisiko. Mittelständische Unternehmen wollen und müssen sich auf ihr Geschäft und auf ihre Stärken konzentrieren, um erfolgreich und effizient zu sein. Sie sollten keinen großen zeitlichen Aufwand in ihre IT investieren müssen und sich dennoch auf ihre Technik verlassen können. Damit sich auch durchschnittliche Mittelständler Hochverfügbarkeit leisten können, bietet Spacenet beispielsweise den Service »Hosting Continuity« an.
Die Grundlage dafür stellt Virtualisierungs- und Speichertechnologie von VMware und die Storage-Infrastruktur basiert auf Hewlett-Packards »P4000 LeftHand«. Hosting-Continuity arbeitet unabhängig vom Betriebssystem und unterstützt jede Anwendung.
Bildagentur mit großer Datenmenge & Performance-Ansprüchen
Wie schmerzhaft eine nicht gesicherte Verfügbarkeit sein kann, musste Panther Media bei seinem vorigen Provider erfahren. Das Unternehmen verzeichnet seit der Gründung im Oktober 2004 ein starkes Wachstum. Kurz nach dem Start umfasste der Bilderpool bereits 40.000 Fotos von 2.500 registrierten Fotografen. Eine derartige Webplattform mit großen Datenmengen und hohen Zugriffszahlen stellt an die IT-Infrastruktur hohe Anforderungen – denen der zum Start gewählte Standard-Provider nicht gewachsen war. Ein Wechsel zu einem größeren Berliner Dienstleister brachte nicht die gewünschte Verbesserung. Zunächst ließ die Performance zu wünschen übrig, zudem versagte ein Backup. Dadurch gingen der Bildagentur 10.000 Bilder verloren. Heute umfasst der Bilderpool über 500.000 Bilder von 15.000 registrierten Fotografen. Diese sind bei Spacenet auf Storage-Systemen von EMC abgespeichert. Zu den erbrachten Leistungen gehören unter anderem eine Systemüberwachung rund um die Uhr (7x24), Load-Balancing, Firewall-Management und die Pflege der Betriebssysteme, Dantenbanken und Webserver.
Community benötigt mehr als zwölf TByte Backup-Speicher
Einen schnellen Aufstieg hat auch die Social-Community Lokalisten.de hinter sich. Binnen eines halben Jahres startete die Webseite von Null auf über eine Million User. Mit dem Zulauf hatte niemand gerechnet. Bereits zwei Wochen nach dem Start im Mai 2006 crashte der Server. Der Billig-Provider, bei dem die Gründer ihre Webseite mangels finanzieller Ressourcen eingestellt hatten, war mit dem Ansturm von Besuchern völlig überfordert. So hätte der Erfolg dem Projekt beinahe frühzeitig den Garaus gemacht, wäre Spacenet nicht auf Vermittlung von Bekannten in die Bresche gesprungen und hätte für das Startup eine kostenlose Sponsorschaft für die Server übernommen. Heute verzeichnet die Webseite monatlich über 31 Millionen Besuche, zirka 45,2 Millionen Nachrichten und mehr als 54,8 Millionen Suchanfragen sowie täglich über 30 Millionen Page-Impressions. Daten generiert das soziale Netzwerk dabei im Hochleistungstempo. Die über drei Millionen Nutzer belegen über zwölf TByte an Backup-Speicher. Täglich werden im Durchschnitt zirka 200.000 Fotos – das entspricht knapp fünf GByte – sowie 2.000 Videos hochgeladen (speicherguide.de berichtete).
Die Lokalisten verfügen über eine leistungsfähige Netzwerkinfrastruktur auf Basis einer Gbit-Architektur und über einen Server-Park von rund 250 Servern. Die Serveradministration, -wartung und das Hosting liegen komplett in den Händen von Spacenet. Nicht selten sind mehr als 30.000 User gleichzeitig auf dem Portal online. Die Aufgabe von Spacenet ist es, diese Last zuverlässig im Griff zu behalten und die Verfügbarkeit und Stabilität des Internetauftritts zu gewährleisten.
Verkehrsverbund lagert Webserver und E-Mail aus
Bei Lokführerstreik, heftigen Schneefällen oder Sturmwarnung ist die Website des MVV kräftig gefordert: Mehr als 500.000 Abfragen sind an solchen Tagen zu bewältigen, wenn die Fahrgäste wissen wollen, ob sie pünktlich zur Arbeit kommen oder ob Zugausfälle und -verspätungen drohen. Das Technikerteam von Spacenet stellt sicher, dass jeder Kunde Zugriff auf die gewünschten und richtigen Informationen hat. Es sorgt für die durchgängige Verfügbarkeit des MVV-Webservers und damit für zuverlässige Informationen zu jedem beliebigen Zeitpunkt.
Die interne IT-Struktur mit rund 100 PC-Arbeitsplätzen und 42 Servern administriert der MVV mit einem eigenen Team. Spezialaufgaben wie Web- und Maildienste wurden an Spacenet überantwortet. Als Mail-Lösung kommt unter anderem »SpaceNet_Mail« zum Einsatz. Das System stellt den Mailversand mit einem Volumen von zirka einem TByte pro Monat sicher, schützt die MVV-Postfächer vor unerwünschten E-Mails, integriert Virenfilter für alle Arbeitsplätze und fungiert auch als Backup-Mailserver.
Vorbeugung bedeutet räumliche Trennung
Die Daten und Programme werden in zwei lokal getrennten Hochsicherheitsrechenzentren vorgehalten und gespiegelt. So sieht sich der Internet-Provider für den Katastrophenfall gerüstet. Sollte ein Rechenzentrum ausfallen, so läuft das System im zweiten weiter – und zwar binnen Sekunden mit exakt den gleichen Daten. Jeder Standort kann mit seinen redundanten Internet-Uplinks und genügend Personal autark existieren. In der Regel arbeiten die gespiegelten Standorte im Standby. So genügt den Kunden für ihre Systeme und Anwendungen eine Lizenz.
Spacenet ist ISO-27001-zertifiziert und trainiert eventuelle Notfälle regelmäßig. Wichtig ist, mit ständigen Lasttests zu prüfen, ob die Papierkonzepte auch der alltäglichen Praxis standhalten. Den Status überprüft eine eigenentwickelte Software namens »WatchDog«. Das Tool erkennt Fehler selbstständig und leitet automatisch die nötigen Maßnahmen ein. Gleichzeitig werden auch Positivtests durchgeführt.
Damit die festgelegten Service-Level-Agreements (SLAs) gegenüber den Kunden jederzeit einzuhalten sind, werden die Internetleitungen beispielsweise nur zu rund 20 Prozent ausgelastet. Nur so lässt sich eine Redundanz gewährleisten, die den Kunden in Spitzenzeiten auch einen Puffer einräumt. Die garantierte Verfügbarkeit liegt bei 99,95 Prozent. Dies entspricht einer Ausfallzeit von fünf Minuten pro Monat. Wichtig ist sicherzustellen, dass durch den Ausfall einer einzelnen Komponente keine Nachteile entstehen. Technik fällt immer wieder aus, das ist einfach so. Es kommt darauf an, wie man damit umgeht.
Ein Webshop muss beispielsweise fehlertolerant sein. Ist er nicht erreichbar, geben nur wenige Kunden dem Shop eine weitere Chance. Der überwiegende Anteil sucht sich eine neue Einkaufsquelle. Unternehmen müssen das Thema Hochverfügbarkeit daher sehr ernst nehmen und konsequent nach den eigenen Geschäftsbedürfnissen umsetzen.
Lesen Sie auch das Anwender-Interview mit Michael Emmer, Leiter Vertrieb, Spacenet
Hochverfügbarkeitspaket »Spacenet Hosting Continuity«
- Serviceverträge SLAs für Strom und Klimatisierung
- protokolliertes Zugangskontrollsystem pro Raum
- permanente Raumüberwachung, wie Videoüberwachung und Bewegungsmelder
- Sicherheitsdienst, rund um die Uhr besetzt
- hochmoderner Brandschutz: Brandmeldesystem, Inergen-Löschanlage
- Unterteilung der Räume in eigene Brandabschnitte
- Cages für zusätzliche Sicherheit
- redundante, unterbrechungsfreie Stromversorgung
- Stromversorgung 1.200 VA/m2
- Notstromversorgung (Batterieversorgung, Dieselaggregat)
- eigene Trafostation
- Stromversorgung wählbar mit 16, 32, 48 A redundant
- 230 V Wechselstromanlage
- redundante Klimasysteme
- konstante Raumtemperatur von +22 Grad (+/- 2 Grad)
- konstante Luftfeuchtigkeit
- Leckageüberwachungsbänder
- redundante Auslegung der Kaltwasserzusätze (Chiller)
- zusätzliche Raumlüftung
- Kaltluftzufuhr über Doppelboden
- freistehendes Gebäude
- 2x 550 m2 Fläche, erweiterbar auf 8.000 m2
- geschlossene Bereiche (Cages) möglich
- individuelle Datenräume realisierbar (Suite)