Abschreibungsgrenze steigt 2010 wieder auf 410 Euro
Im Jahr 2007 sorgte die seinerzeitige Bundesregierung für einen Schildbürgerstreich erster Güte: Die Anschaffungsgrenze für so genannte »Geringwertige Wirtschaftsgüter« wurde Anfang 2008 von 410 auf 150 Euro netto gesenkt (speicherguide.de berichtete). Damit mussten nun Freiberufler, SOHOs (Small-Office, Home-Office), kleinere und mittelständische Unternehmen (KMUs) zwei Jahre darben. Doch die Wirtschaftskrise sorgte bei der neuen schwarz-gelben Regierung für ein Umdenken. Freilich musste dafür jetzt gleich ein brandneues »Wachstumsbeschleunigungsgesetz« her. Einer der Punkte darin: Die Abschreibungsgrenze steigt 2010 wieder auf 410 Euro netto.
Schon im Jahr der Anschaffung können dadurch Unternehmer von steuerlichen Vorteilen durch die Abschreibung profitieren. Alternativ ist es auch weiterhin möglich, einen so genannten Sammelposten für alle Wirtschaftsgüter zwischen 150 Euro und 1.000 Euro einzurichten.
Für 410 Euro kann zwar kein neues Apple-iPhone angeschafft werden, auch keine Grafik-Workstation für Multimedia-Designer. Aber viele PCs, Notebooks, Smartphones in Standardausführung fallen nun in diesen Preisbereich. Ebenso hochwertigere IT-Peripherie wie Monitore, Fax-Geräte, Dokumenten-Scanner, USV-Geräte oder Farblaserdrucker. Auch eine höherwertige Espresso-Maschine für die Firmenküche ist nun wieder denkbar.
Zuerst NAS-Basissystem, dann aufrüsten
Externe
USB-Festplatten mit 1,5 TByte gibt es zwar bereits schon für knapp 100
Euro. Aber mit der neuen Abschreibungsgrenze rücken jetzt auch ein
kleinerer NAS-Systeme und RAID-Server in den Bereich des Möglichen. speicherguide.de-Tipp:
Evtl. zunächst nur das Basisgerät anschaffen – möglicherweise nur mit
einer Festplatte bestückt –, und später mit separaten Festplattenkäufen
(und Rechnungen) zum vollwertigen System aufrüsten. Googlen Sie mal
nach Einstiegsmodellen und Preisen beispielsweise von Netgear, Thecus/CTT, Promise Technology, Buffalo, Iocell, LaCie oder Iomega. Eine Netzwerkfestplatte mit 1,0 TByte von Iocell kommt bei Amazon
beispielsweise auf 159 Euro, eine neuere Version mit 1,5 TByte auf 215
Euro. Der SOHO-NAS-Server »ReadyNAS Duo« von Netgear ist mit 500 GByte
online ab ca. 250 Euro erhältlich, mit einer 1-TByte-Platte beginnt der
Preis bei rund 310 Euro.
Auch allerhand Softwarepakete sind nun schneller abschreibbar. »NovaBackup Server« (umfangreiche Server-Edition für Microsofts »Windows Server 2008 R2«) von NovaStor kostet beispielsweise 195,95 Euro, oder die umfangreichere KMU-Version »NovaBackup Business Essentials« (unterstützt neben Windows Server 2008 R2 noch SQL- und Exchange-Server) trägt ein reguläres Preisschild von 299,95 Euro. Symantec hat fast ein Dutzend Softwarepakete im Preisbereich 150 bis 410 Euro im Programm. Bei Acronis kostet die Version »Recovery für MS SQL Server« zwar regulär 435 Euro – Internet-Versandhändler bieten es indes deutlich günstiger, und damit unterhalb der 410-Euro-Abschreibungsgrenze an. Auch die Einzelplatzversion von »VMware Workstation mit einem Preis von typischerweise knapp um die 200 Euro ist nun sofort steuerlich ansetzbar.
Arbeitslose Server zum SAN-Storage aufrüsten
Bei Ihnen
stehen nach einem Virtualisierungsprojekt ein paar Server nun
arbeitslos rum? Kein Problem! Mit dem Speicherbetriebssystem »Data
Storage Software« (DSS) von Open-E rüsten Sie die Geräte zu einem NAS/iSCSI/SAN-Storage-Server auf. Einstiegsversionen der Software gibt es für unter 400 Euro.
Wer eine Einstiegslösung in E-Mail-Archivierung, Archivierung generell oder Dokumenten-Management (ECM = Enterprise Content Management) überlegt, für den rücken nun eine Menge Pakete in den Fokus. Nur ein Beispiel: Das aktuelle »ELOoffice 8.0« vom Stuttgarter Softwarehaus ELO Digital Office ist für unter 350 Euro erhältlich. Auch die PDF-Generatoren »Acrobat 9 Standard« und »Acrobat 9 Professional« von Adobe sind zu Nettopreisen von rund 200 bis 330 Euro erhältlich.
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