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Adaptec beschleunigt Controller mit SSD-Cache

Adaptec »MaxIQ«
Adaptec »MaxIQ«
S. »Sundi« Sundaresh machte die Neuvorstellung spannend: »Das ist nicht nur eine normale Produktankündigung«, sagt der Präsident und CEO von Adaptec im Gespräch mit speicherguide.de. »Es ist auch eine Refokussierung für uns.« Heißt: Der Controller-Spezialist, der in den 80er und 90er Jahren den OEM-Markt vor allem im SCSI-Segment dominierte, aber dazwischen den OEM-Fokus verlor, will sich mit seiner neuen »MaxIQ«-Linie wieder auf seine alten OEM-Stärken besinnen.

Freilich geht das nicht von heute auf morgen. Mit ersten Produkten von OEMs, die auf den neuen Controllern basieren, rechnet Sundaresh nicht vor 2011: »Die Design-Ins für dieses Jahr sind im Prinzip abgeschlossen.«

Mit der neuen Maxiq-Serie rechnet er sich generell gute Chancen aus, denn auf dem Markt gebe es derzeit nichts Vergleichbares. Auf Maxiq verrichtet als Besonderheit eine 32 GByte große Solid-State-Disk (SSD) von Intel vom Typ »X25-E Extreme« ihre Dienste. Sie wird als schneller Cache eingesetzt, um damit einem kompletten Storage-System sozusagen zu Flash-I/O-Geschwindigkeiten zu verhelfen.

S. »Sundi« Sundaresh
Adaptec spezifiziert für den Controller einen Durchsatz von 1,2 GByte/s sowie eine I/O-Leistung von 20.000 IOPs. (I/Os pro Sekunde). Wer das bislang mit einem »normalen« Array erzielen wollte, brauchte dafür rund 100 (SAS-)Festplatten. Jetzt argumentiert Adaptec, dass dies auch mit einem Array aus rund 50 (SATA-)Laufwerken möglich sei. »Dadurch spart man deutlich Hardware- und in Folge auch Strom-, Platz- und Kühlungskosten«, betont Jürgen Frick, Product Marketing Manager EMEA bei Adaptec.

Im Auge hat Adaptec damit neuartige Data-Center. »Durch den Einsatz der Intel-SSDs in unserer  neuen Lösung können wir Rechenzentrumsleitern – insbesondere solchen, die große Rechenzentren für On-Demand-Cloud-Computing betreiben – ein unterbrechungsfreies, skalierbares Verfahren bieten, um Datenspeicher mithilfe von maximaler Anwendungsleistung zu verwalten«, erläutert Sundaresh.

Die von Adaptec selbst entwickelte SSD-Caching-Software umfasst einen zum Patent angemeldeten »Learned-Path«-Algorithmus, der häufig gelesene (heiße) Datensätze erkennt und darauffolgende »Lesevorgänge« durch eine Verschiebung der »heißen« Daten direkt in den SSD-Cache optimiert. Dies sorgt für geringere Latenzzeiten und erhöhte Systemperformance. Durch die Ausnutzung seiner einzigartigen Positionierung innerhalb des Datenpfades zur Erstellung eines »Cache-Pools für den Lesezugriff« kann ein mit diesem Controller ausgerüstetes Array mit einem einzigen SSD-Cache im Vergleich zu SAS-exklusiven Installationen bis zu fünf Mal höhere IOPs-Werte erzielen. Für diese Art von Storage-Systemen (mit SSD-Cache) hat Adaptec den Namen »High-Performance Hybrid Arrays« (HPHA) kreiert. In die Software floss übrigens viel Entwicklungs-Know-how vom Neckarsulmer Entwicklungsstandort, den Adaptec seit der ICP Vortex-Übernahme im Jahr 2003 immer noch pflegt (speicherguide.de berichtete).

Weitere Software-Features der neuen Controller sind:

? »Adaptec Intelligent Power Management« (IPM): benutzergesteuerte Stromverwaltung mit drei verschiedenen Betriebsmodi für Festplattenlaufwerke.

?»Adaptec Zero-Maintenance Cache Protection«: Flash-Speicher-basierter Cache-Schutz im Falle von Stromverlust und Festplattenausfall, um die Notwendigkeit einer batteriebetriebenen Backup-Lösung zu vermeiden.

? »Adaptec Storage Manager (ASM): zentrale Verwaltung im gesamten Netzwerk durch lokalen bzw. Fernzugriff per Browser oder über das anwendungsbasierte Interface mithilfe einer einzigen Konsole.

Die neue Controller-Serie basiert übrigens – wie speicherguide.de fälschlich vermutete – noch nicht auf einer eigenen Chip-Technologie, die der letztjährigen Aristos Logic-Übernahme entstammt. Aktuell werde letztmalig der »XScale«-Prozessor von Intel verwendet. Die zweite Generation basiere dann auf einer Aristos-Logic-CPU, ließ der CEO durchblicken.

Der neue Maxiq-Controller soll ab sofort verfügbar sein. In den USA gibt es ein Preisschild von 1.295 US-Dollar. Der deutsche Preis werde vom Channel noch durchkalkuliert, hieß es. Der Straßenpreis dürfte sich vermutlich so um die 900 Euro einstellen. Adaptec-Distributoren hierzulande sind Ingram Micro, Techdata, CPI und Bell Micro. Fricke erwartet, dass hiesige Systemhäuser wie z.B. Thomas-Krenn relativ schnell Storage-Server mit dem neuen Controller herausbringen werden.

Adaptec >>

speicherguide.de-Interview mit Adaptec-Manager Jürgen Frick über Trends auf dem iSCSI-Markt >>

Mehr über Serial-Attached-SCSI von Adaptec >>

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