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Amazon aktualisiert AWS Storage Services

Die zum »AWS Storage Day« vorgestellten Neuerungen für die Storage-Angebote unterstreichen die Bedeutung, die dem Thema Storage im AWS-Ökosystem zukommt (Grafik: Amazon).Die zum »AWS Storage Day« vorgestellten Neuerungen für die Storage-Angebote unterstreichen die Bedeutung, die dem Thema Storage im AWS-Ökosystem zukommt.Beim Start von AWS 2006 war S3 der erste Storage-Service. Mittlerweile ist Amazon S3 De-facto-Standard für Objektspeicherung und das Storage-Angebot von AWS sehr breit und vielfältig. Das zeigte sich auch beim diesjährigen AWS Storage Day, dem zweiten überhaupt. Im Rahmen der Online-Veranstaltung präsentierte das Unternehmen eine Vielzahl von Updates für eigentlich alle Bereiche seines Storage-Portfolios.

Das AWS-Storage-Portfolio besteht derzeit aus zwölf Produkten, die unterschiedliche Aspekte der Speicherung, des Transfers und der Verwaltung von Daten abdecken. Amazon S3 ist für den Bereich Objekt-Storage zuständig. Für Blockspeicherung gibt es das Angebot Amazon EBS und für File-Storage (Dateispeicher) werden Amazon EFS, Amazon FSx for Windos File Server sowie Amazon FSx for Lustre angeboten. Was AWS Backup macht, sagt schon der Produktname. Dem Bereich Datentransfer und Datenmanagement zuzurechnen sind AWS Storage Gateway, AWS DataSync, die AWS Transfer-Produkte sowie die eigentlich eine Einheit bildenden Angebote AWS Snowball, AWS Snowmobile und AWS Snowcone.

AWS baut Angebot auch durch Übernahmen aus

Laut Edward Naim, General Manager FSx bei AWS, sind Kunden es zunehmend leid, Windows File Services zu verwalten und wenden sich dafür an AWS – weshalb der Konzern sein Angebot um einen vollständig verwalteten Service dafür erweitert hat (Screenshot: speicherguide.de bei AWS).Laut Edward Naim, General Manager FSx bei AWS, sind Kunden es zunehmend leid, Windows File Services zu verwalten und wenden sich dafür an AWS – weshalb der Konzern sein Angebot um einen vollständig verwalteten Service dafür erweitert hat.Die Breite des Portfolios zeigt sich alleine daran, dass AWS Block-, File- und Object-Storage unterstützt – was nicht jeder klassische Storage-Anbieter leisten kann. Ähnliches gilt für File-Storage, wo mit EFS, FSx for Windows und FSx for Lustre ebenfalls gleich drei Angebote bereitstehen. Viele Unternehmen schätzen zudem, dass alle diese Angebote unter einer Management-Oberfläche verwaltet und über eine Rechnung abgerechnet werden können.

Das Angebot wird kontinuierlich erweitert, auch durch Übernahmen. Anfang 2019 erwarb AWS zum Beispiel mit CloudEndure einen Spezialisten für die Datenmigration auf AWS.

Im Dezember 2019 wurde mit ClearSky Data weitgehend unbemerkt ein Anbieter übernommen, der unter anderem die Möglichkeit bietet, VMware Cloud auf günstigen Objekt-Speicher bei AWS zu sichern. Generell wandelt die Software des Startups Block- und File-Daten von zahlreichen Backup-Anwendungen in ein Object-Format um und ermöglich so deren Archivierung auf Amazon S3. Dieses Jahr wurde zudem mit KMesh ebenso still und unauffällig ein kleiner Spezialist übernommen, der sich auf die Fahnen geschrieben hatte, ein auf Lustre ausgerichtetes SaaS-Angebot für Multi-Cloud Data-Orchestrierung anzubieten. Seine Technologie und Mitarbeiter integrierte AWS in seine für FSx for Lustre zuständige Abteilung.

Mit AWS Outposts drängt Amazon ins Rechenzentrum

Schon im Vorfeld des AWS Storage Day hatte das Unternehmen mit der Ankündigung, dass über AWS Outposts künftig Amazon S3 lokal verfügbar ist, einen wichtigen Schritt gemacht. Mit AWS Outposts lassen sich S3-APIs, -Tools, -Apps, -Skripte und -Dienstprogramme nun lokal emulieren und nutzen. Die Nutzung von Amazon Elastic Compute Cloud (EC2), Elastic Block Store (EBS) und Relational Database Service (RDS) soll sich so je nach Bedarf an Performance und Kapazität sowie der notwendigen Bandbreite zwischen lokalen und ausgelagerten Speicher-Ressourcen variieren lassen.

S3 on Outpost erlaubt Anwendern das Speichern, Sichern, Markieren, Abrufen, Berichten und Steuern des Zugriffs auf Daten. Standardmäßig werden gespeicherte Daten serverseitig mit SSE-S3 beziehungsweise SSE-C verschlüsselt. Zur Nutzung ist eine Amazon Virtual Private Cloud (VPC) erforderlich.

Mit AWS Outpost sind Dienste wie Amazon S3 seit kurzem auch im lokalen RZ verfügbar (Grafik: Amazon).Mit AWS Outpost sind Dienste wie Amazon S3 seit kurzem auch im lokalen RZ verfügbar.

Neuerungen vom AWS Storage Day im Überblick

Wie bei AWS und anderen Cloud-Anbietern üblich, erschlägt die Liste der Neurungen den Betrachter alleine durch ihre Fülle, ist gleichzeitig aber so detailliert, dass die meisten davon nur für eine sehr spezielle Anwendergruppe relevant sind. Einen Überblick gibt AWS selbst auf seiner Webseite zur Veranstaltung. Dort finden sich auch Aufzeichnungen der Interviews und Präsentationen sowie die Links zu den jeweiligen, detaillierten technischen Erläuterungen.

Hier werden deshalb nur die wichtigsten und interessantesten kurz vorgestellt. Im Bereich S3 war das wie erwähnt das schon Ende September vorgestellte S3 on AWS Outposts. Bei AWS EBS (früher als Elastic Block Storage bezeichnet) sind weitere APIs hinzugekommen und ist das Restore von Snapshots laut Anbieter nun deutlich schneller.

AWS EFS (früher Elastic File System) hat Performance-Verbesserungen erfahren. Laut AWS erfolgt der Lesezugriff nun zum Beispiel fünfmal schneller. Außerdem stehen Integrationen mit ECS, EKS, AWS Fargate (eine Serverless Compute Engine für Container) und dem Datenverarbeitungsdienst AWS Lambda bereit.

FSx for Windows File Server und FSx Lustre sind nun in weiteren AWS-Regionen verfügbar und lassen sich beide durch AWS Backup absichern. Das AWS Storage Gateway verfügt über größere Caching-Kapazitäten (in der Regel 64 TByte), Bandbreitenkontrolle und informiert beim Upload nun über jede einzelne Datei gesondert. Außerdem hat AWS einen vollständig verwalteten Dienst für Windows File Services in der Cloud vorgestellt.

DataSync wurde um die Möglichkeit komplett automatisierter Datenübertragung zwischen einzelnen AWS Storage-Services erweitert. AWS Snowball, dass für Edge-Computing, Datenmigration und Datenspeicherung am Edge gedacht ist, erlaubt nun auch den Import von VM-Images auf Snow-Geräte vor Ort und hat Unterstützung für das Betriebssystem Windows erhalten.


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