Anzeige

Aus Fujitsu wird Fsas Technologies

Aus Fujitsu Server & Storage wird Fsas TechnologiesAb kommenden April bekommt Fujitsu mit Fsas Technologies einen neuen Namen. Seit dem 1. April 2024 firmiert die Server- und Storage-Einheit in Japan bereits unter neuem Namen, nun folgt auch in Europa die Umbenennung. Das Team und die Standorte bleiben unverändert. Die deutsche Niederlassung soll sogar weiter gestärkt werden. Ziel sei das alte Client-Image loszuwerden.

Auch wenn es so klingt, es ist kein Aprilscherz, Fujitsu benennt sich um: Die europäischen Aktivitäten werden unter dem Namen Fsas Technologies weitergeführt. Die Server- und Speicherdivision von Fujitsu in Japan vollzog bereits zum 1. April 2024 eine Namensänderung, die nun auch auf Europa ausgeweitet wird.

Dies soll einen weiteren Schritt im laufenden Umbauprozess von Fujitsu markieren, nachdem sich das Unternehmen im letzten Jahr aus dem Client-Segment in Europa zurückgezogen hatte. Die Datacenter-Sparte beginnt das neue Geschäftsjahr am 1. April 2025 unter der Bezeichnung Fsas Technologies - A Fujitsu Company. Strategische Partner wussten schon vorab Bescheid, während der Hersteller seine gesamte Partnergemeinschaft auf dem Partnertag in Mainz (5./6.11.) informierte.

Wobei wir eingestehen müssen, dass es eine englische Pressemeldung vom 28. März diesen Jahres gibt, in der die Umbenennung bereits angekündigt wurde. Wir sagen einfach mal, im Kleingedruckten…

Das etablierte Team bleibt laut Geschäftsführung von Fujitsu Technology Solutions unverändert, auch sollen weiterhin etwa 600 Mitarbeiter in Deutschland für das Unternehmen tätig sein. Die bestehenden Standorte sowie die bisherigen Vertriebs- und Kanalstrukturen bleiben ebenfalls erhalten.

Deutschland übernimmt in Europa die Führung

Santosh Wadwa, Head of Product Channel Sales Central Europe bei Fujitsu, sieht in der Umbenennung eine Stärkung der deutschen Position. Als umsatzstärkste Landesorganisation in Europa werde die deutsche Niederlassung von Fsas Technologies die Führung der anderen nationalen Gesellschaften übernehmen. Diese bleiben jedoch weiterhin autonom. Zudem soll die strukturelle Veränderung zu einer verstärkten Verbindung mit der Zentrale in Japan beitragen, um sich positiv auf die Portfoliostrategie und die Handlungsfreiheit auszuwirken.

Fsas Technologies ist Wadwa zufolge der nächste Schritt auf Fujitsus Transformationsreise. Diese begann 2020 mit der Einstellung der PC-Produktion in Augsburg. Laut Hersteller erwies sich der damalige Rückzug angesichts der veränderten Marktnachfrage durch die Pandemie als vorteilhaft. Nun will das Unternehmen die Umbenennung dazu nutzen, sich in einem neuen Licht zu präsentieren und sich weiteren Kundengruppen als Lösungsanbieter anzubieten, wobei das frühere Image als PC- und Notebook-Hersteller abgelegt werden soll.

Fsas hat übrigens keine dedizierte Bedeutung. »Es handelt sich bei Fsas Technologies um eine in Japan bereits bekannte Marke, die kein Akronym darstellt«, so die Antwort auf unsere Anfrage.

Anmerkung der Redaktion:

Karl Fröhlich, speicherguide.deKarl Fröhlich, speicherguide.de

Zur Erstveröffentlichung dieses Beitrags am 7. November 2024 hatte ich ja Bedenken geäußert: Die Umbenennung in Fsas Technologies soll dabei helfen, das vermeintlich noch anhaftende Image als PC- und Notebook-Hersteller abzulegen.

Auch wenn mich die Kunden nicht mit dem richtigen Produkt in Verbindung bringen, sie kennen den Namen. Fujitsu ist ein global bekannter Markenname, der – aus meiner Sicht – weltweites Ansehen genießt. Macht es nun Sinn, den bekannten Markennamen Fujitsu gegen Fsas auszutauschen? Aus meiner Sicht nicht.

Alle bisher getätigten Marketing-Maßnahmen sind auf einen Schlag nicht mehr gültig. Alle Unterlagen mit Fujitsu-Logo nicht mehr gültig, auch bei den Partnern. Anstelle über Produkte und Technologien zu diskutieren, geht es doch jetzt erstmal nur noch um die Namensänderung. Aus meiner Sicht, wird hier sehr viel Geld verbrannt.

[Update] Nun habe ich mich mit einigen Channel-Vertretern und Branchenexperten ausgetauscht, unter anderem mit Andreas Raum. Andreas ist ein langjähriger Journalistenkollege, ehemaliger Chefredakteur der Computer Reseller News und mit seiner eigenen Marketing-Agentur immer noch sehr nah am Fachhandel dran und bekannt dafür, unkonventionell zu denken. Seine These: »Fujitsu hat sich nicht umbenannt!«

Das musste ich kurz sacken lassen und letztendlich hat er recht. Fujitsu gibt es nach wie vor, nur bestimmte Bereiche wie Server und Storage werden umbenannt. Warum? Weil die nicht mehr zum Fujitsu-Bild passen. Fujitsu sieht seine Zukunft als Anbieter von hochwertigen (und teuren) Services und Dienstleitungen. Und da passe profane Hardware nicht mehr dazu. Das sagt so zwar keiner direkt, allerdings kann man dies aus Strategiepapieren des Mutterkonzerns herauslesen.

Die Fachhandelspartner ficht dies übrigens nicht an, die sind es quasi gewöhnt, dass sich die Namensgebungen des Herstellers immer mal wieder ändere. Die gute Nachricht ist auch, alle Ansprechpartner bleiben an Board, für Reseller, Distributoren und Kunden.

Möglicherweise wird es gar nicht so schlimm. Positiv für die deutsche Niederlassung, als europäisches Headquarter geht man gestärkt aus der Neuausrichtung hervor.

Bleibt das Rätsel »Fsas«!? Wieso steht das nicht für Fujitsu Server and Storage? Es kann doch kein Zufall sein, dass man diese Buchstabenkombination gewählt hat…

Wir bleiben dran und werden berichten. [/Update]