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»Azure StorSimple«: Microsoft vereint lokalen und Cloud-Storage

»Azure StorSimple«: klassisches Gateway zu einer Storage-Cloud (Bild: Microsoft)»Azure StorSimple«: klassisches Gateway zu einer Storage-Cloud (Bild: Microsoft)Im Jahr 2012 übernahm Microsoft den Cloud-Storage-Startup StorSimple. Dann war es ruhig. Letztes Jahr sickerten Hinweise durch, dass die Storsimple-Integration beschleunigt durchgezogen werde, und dass es Microsofts nächstes Milliarden-Business werden sollte. Dann war es wieder ruhig. Bis jetzt: Microsoft kündigt nun offiziell die neue Produktlinie »Azure StorSimple« an – ein »Cloud-integrated Storage«-Produkt (CiS), wie es Microsoft betitelt. Dabei handelt es sich um die zwei Speicher-Arrays 8100 und 8600, die als Gateways für Microsofts Azure-Cloud dienen.

Die Hardware ist schnell beschrieben: Das 2U-Modell 8100 kommt auf 15 TByte Nutzkapazität, und das 4U-Modell 8600 wird mit 40 TByte Nutzkapazität spezifiziert. Neben Festplatten sind die Systeme auch mit etlichen SSDs bestückbar. Mehrere Systeme sind kaskadierbar, sodass sich eine maximale Lokalkapazität im Rechenzentrum von 15 bis 45 bzw. 40 bis 200 TByte einstellt. Inklusive dazu buchbarer Cloud-Kapazitäten ergeben sich Maximalkapazitäten von bis zu 200 bzw. 500 TByte. Angeschlossen werden die Systeme an die Rechenzentrumsinfrastruktur via iSCSI.

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»Azure StorSimple«-Arrays warden von Xyratex zugeliefert

»Azure StorSimple«-Hardware: ganz normale 2U- und 4U-Storage-Arrays (Bild: Seagate/Xyratex)»Azure StorSimple«-Hardware: ganz normale 2U- und 4U-Storage-Arrays (Bild: Seagate/Xyratex)Diese Hybrid-Arrays baut Microsoft natürlich nicht selbst. Sie werden zugeliefert von der Seagate-Tochter Xyratex, die Seagate vergangenen September übernahm. Unter der gleichen Modellbezeichnung werden die Arrays auch allgemein von Xyratex angeboten.

Freilich ohne die dazugehörige Microsoft-Software, die aus den Arrays erst die Gateways für die Azure-Cloud werden lässt. Dazu werden die Azure-basierten Dienste »Microsoft Azure StorSimple Manager« und »Microsoft Azure StorSimple Virtual Appliance« integiert. Microsofts Stoßrichtung mit den neuen Lösungen: Unternehmen betreiben derzeit Primärspeicher, Archive, Replikationsspeicher, Disk- und/oder Tape-Backups – und mit Azure Stordimple sollen Unternehmen ihre komplette Speicherung in die Microsoft-Cloud verschieben können. Damit ließen sich nicht nur wertvolle IT-Kapazitäten, sondern auch zwischen 60 bis 80 Prozent der Kosten sparen – argumentiert Microsoft.

Hybrid-Arrays ermöglichen kostengünstigen Backup- und Disaster-Recovery-Storage in der Public-Cloud

»Durch ‚das Device’ werden On-premise- und Cloud-Storage kombiniert, und integrierte Services ermöglicht. Ziel ist eine flexiblere IT-Infrastruktur«, erläutert Axel Oppermann, Geschäftsführer des Beratungs- und Analystenhauses avispador. »Mit Storsimple bietet Microsoft ein entscheidendes Bindeglied zwischen den Anforderungen der Unternehmen und den eigenen Zielen. Die Unternehmens-IT bekommt einen Baustein für ein optimiertes Storage-Management. Gleichzeitig bekommen CIOs ein Werkzeug, mit dem die Anforderungen aus dem Business besser abgebildet werden können.«

Die Microsoft-Gateways ermöglichen Anwendung für Applikationen wie SQL-Server, VMware ESX und Microsoft-Hyper-V-Umgebungen. Mit dem hybriden Ansatz ist sich Microsoft sicher, die Vorteile beider Welten zu verbinden: die schnelle Datenspeicherung im firmeneigenen Rechenzentrum sowie die frei skalierbaren und kostengünstigen Backup- und Disaster-Recovery-Storage in der Public-Cloud.

Microsoft beruhigt Bedenkenträger: wir verschlüsseln!

Freilich stellt sich die Frage, ob Unternehmen ihre sensitiven Daten tatsächlich einem US-Cloud-Anbieter wie Microsoft anvertrauen – vor allem angesichts jüngster Spionage-Tätigkeiten des US-Geheimdienstes NSA. Und auch Microsoft wurde schon per US-Gerichtsbeschluss gezwungen, Cloud-Daten herauszurücken.

Hier verweist das Redmonder Unternehmen darauf, dass die gesamte Storsimple-Kommunikation zwischen der Vor-Ort-Appliance und der Azure-Storage-Cloud verschlüsselt erfolgt. Zum Einsatz käme der starke AES-Algorithmus mit 256-Bit-Schlüssellänge. Microsoft betont, dass alle vor Ort eingetippten Kennwörter lokal verblieben, und nicht in der Azure-Storage-Cloud gespeichert würden, um einen Kennwortdiebstahl aus der Wolke zu verhindern.

On-Site-Management von Backup und Disaster-Recovery entfällt

»Mit der On-Demand-Speicherung von Daten in der Cloud werden die fortlaufende Planung von Speicherkapazitäten und die Sorge um ausreichenden Speicherplatz überflüssig«, verweist Peter Arbitter, Direktor Geschäftsbereich Cloud & Enterprise bei Microsoft Deutschland, stattdessen auf die Storsimple-Vorteile. »Auch das On-Site-Management von Backup und Disaster-Recovery und damit das Anschaffen neuer Speicher-Hardware entfällt mit Azure StorSimple. Stattdessen gewinnt die Unternehmens-IT Freiräume für die strategische Unterstützung der Fachbereiche und des Business.«

Die neuen Lösungen sollen ab Anfang August ausgeliefert werden. Über Preise machte Microsoft keine Angaben.

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