Anzeige

Brocade hat erste Ethernet-Fabric-Lösung fertig

Die Ethernet-Fabric-Architektur ersetzt einen kompletten Kommunikations-Layer (Bild: Brocade)
Die Ethernet-Fabric-Architektur ersetzt einen kompletten Kommunikations-Layer (Bild: Brocade)
Für Mike Klayko, CEO von Brocade, ist die »Virtual Cluster Switching«-Technologie (VCS) »die wichtigste Ankündigung der letzten zehn Jahre«. Denn mit dem Einzug von VMware in die Data-Center sei zwar endlich »die Server-Seite entlastet« worden, aber die »Komplexität im Netzwerke besteht immer noch«. Und darum geht es jetzt mit VCS – denn diese Technologie sei nun die erste Ethernet-Fabric-Lösung. Die neue Technologie ist prädestiniert für neuartige hochvirtualisierte Data-Center und fürs Cloud-Computing.

Und damit das ganze nicht nur Paperware bzw. Powerpoint-Slides sind, hat Brocade basierend auf der neuen VCS-Technologie auch gleich die ersten neuen 10-Gigabit-Ethernet-Datacenter-Switches (GbE) vorgestellt. Sie greifen vor allem in den Layer 2 ein. Brocade macht dabei das »Spanning Tree Protocol« (STP) überflüssig und ermöglicht es, Netzwerkschichten zusammenzulegen. Dadurch entsteht ein flaches, Multi-Pathing-fähiges und deterministisches Netzwerk, das sich eben besonders für virtualisierte Umgebungen eignet. Virtuelle Maschinen werden mobiler und die Netzwerkauslastung steigt. Gleichzeitig werde das Management von großen IT-Umgebungen vereinfacht.

Anzeige

TRILL ersetzt STP

STP wird übrigens durch den IETF-Standard »TRILL« (Transparent Interconnection of Lots of Links) ersetzt. Die entsprechenden Algorithmen wurden in einen neuen ASIC gegossen, der offensichtlich von LSI zugeliefert wird. Überdies stellt VCS eine verteilte Control-Plane bereit, über die jedem Switch die gesamte Netzwerktopologie bekannt ist. Dadurch können mit Hilfe der AMPP-Technologie (Automatic Migration of Port Profiles) virtuelle Maschinen automatisch auch inklusive Netzwerkeigenschaften und Netzwerkkonfigurationen umziehen.

»Jetzt können virtuelle Maschinen richtig mobil und die Netzwerke effektiver genutzt werden«, sagt Dave Ingraham, Vice President of Product Marketing von Brocade, im Gespräch mit speicherguide.de. »Auch Applikationen können nun innerhalb eines Data-Centers nahezu frei bewegt werden.« Aktuell unterstützt ein VDX-Cluster bis zu 600 10-GbE-Ports und 10.000 virtuelle Maschinen.

FC-Know-how floss in Ethernet-Fabric

Der Bedarf für eine Ethernet-Fabric-Lösung a la Brocade ist einwandfrei da. »Bis Ende des Jahres wird mehr als die Hälfte aller IT-Workloads über virtuelle Maschinen abgewickelt werden. In drei Jahren werden es mehr als 70 Prozent sein«, sagt Cindy Borovick, Vice President Enterprise Communications Infrastructure and Datacenter Networks, beim Marktforscher IDC. »Offensichtlich ließ Brocade die besten Eigenschaften sowie das Know-how aus dem Fibre-Channel-Bereich in die Entwicklung der umfassenden Ethernet-Fabric einfließen.« Ihrer Meinung nach habe Brocade eine flache, leistungsstarke und hoch skalierbare Netzwerktechnik für Rechenzentren geschaffen, die Unternehmen beim Aufbau virtueller Umgebungen unterstützten.

Egal, wie groß ein Cluster wird – es wird wie ein einziger logischer Switch administriert. Das vereinfacht zweifelsfrei das Management in der Fabric und begrenzt Kosten und Komplexität. Wenn bereits zwei VCS-fähige Brocade-Switches verbunden werden, ergibt sich sozusagen automatisch ein Fabric. Denn die Geräte tauschen ihre Konfigurationsinformationen aus. Die extrem vermaschte Struktur erleichtert auch die Selbstheilung. Ein automatisches Failover erfolgt in etwa 25 Millisekunden. »Eigentlich merkt gar niemand, dass ein Failover stattgefunden hat«, erläutert Brocade-CTO Dave Stevens.

Neue Switche mit On-Demand-Preismodell

2U hohe Version des »VDX 6720«Switch (Bild: Brocade)
2U hohe Version des »VDX 6720«Switch (Bild: Brocade)
Die neuen »VDX 6720«Switche sind als Ein- oder Zwei-Rack-Unit (1 HE oder 2 HE) erhältlich und sind per »Ports on Demand«-Lizenzierung (POD) von 16 auf 60 Ports erweiterbar. Die Switche liefern eine10-GbE-Wire-Speed-Performance zwischen den Ports und verfügen über eine Latenz von nur 600 Nanosekunden. Sie arbeiten laut Brocade verlustfrei und basieren auf 10-GbE-Data-Center-Bridging (DCB). So können alle Arten von Datenverkehr übermittelt werden, inklusive traditionellem IP, iSCSI, CIFS, NFS und Fibre-Channel-over-Ethernet (FCoE). Interessanterweise geht Brocade von der Leistungsfähigkeit an das obere Ende des derzeit Machbaren. Switche mit nur 1 Gbit/s sollen später folgen.

»Gegenwärtige Infrastrukturen haben Schwierigkeiten im Umgang mit neuen Applikationen und sind zu unflexibel, um einem weiteren Anstieg des Datenverkehrs gerecht zu werden«, sagt Heiko Schrader, Regional Sales Director DACH bei Brocade. »Die Brocade-VDX-Ethernet-Fabric-Switche setzen die Strategie und Netzwerkarchitektur ‚Brocade One’ in die Praxis um und ermöglichen erstmals wirklich für Cloud-Computing optimierte Netzwerke.«

Die neuen Switche sollen ab sofort verfügbar sein. Der Verkaufspreis beginnt bei 10.700 US-Dollar.

.
Anzeige