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Brocade will Cisco mit Flexibilität die Stirn bieten

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Brocade ist jetzt nicht nur im SAN, sondern auch im LAN-Netzwerkuniversum vertreten (Bild: Brocade)
Ulrich Plechschmidt kann sich derzeit so richtig in Rage reden. »Es ist doch so, dass Cisco nun allen Server-Herstellern den Krieg erklärt hat«, sinniert der Vice President EMEA vom SAN-Spezialisten Brocade. »Cisco sagt einfach mal so: Wir machen jetzt End-to-End«, spielt Plechschmidt auf die letztwöchige Ankündigung von Cisco Systems an (speicherguide.de berichtete). »Ich denke schon, dass sich jetzt Lager ausbilden werden.«
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Und in einem Lager möchte verständlicherweise Brocade eine wichtige Rolle spielen. Denn immer mehr IT-Größen haben das Data-Center entdeckt. Man geht diesen Markt nun mit Produkten an, die für die nächste Data-Center-Generation explizit zugeschnitten sind. Neben Cisco und Brocade möchte da natürlich auch HP Procurve und Juniper Networks mitmischen. Hintergrund ist, dass die klassischerweise eingesetzte LAN-Technologie langsam an ihre Grenzen stößt.

Brocade hat sich dafür letztes Jahr mit der Übernahme des LAN-Spezialisten Foundry Networks positioniert (speicherguide.de berichtete). Damit könne Brocade »wirklich flexible Lösungen anbieten«, betont Plechschmidt.

Die Integration der Foundry-Networks-Produkte werde nun gezielt vorangetrieben. Produktbezeichnungen bleiben erhalten, der Markenname wird allerdings verschwinden.

Im Kampf mit Cisco sieht sich Brocade vor allem auch mit ihrem DCX-Backbone gut aufgestellt. »Das war die erfolgreichste Einführung eines Hightech-Geräts in den letzten Jahren«, ist sich Plechschmidt sicher. Rund 2.000 Geräte habe man seither abgesetzt, davon ca. 800 alleine in Europa. Grund sei u.a., dass man Kunden klare Kostenersparnisse vorrechnen kann. »In Krisenzeiten wie diesen akzeptieren Kunden nur noch einen harten ROI«, erläutert der EMEA-Manager.

Bei Ciscos Rechenzentrumskonzept »Unified Computing System« (UCS) ist es beispielsweise Strategie, dass Infrastruktursilos zu Ressourcenpools wie Netzwerke, Server und Storage verschmolzen werden. Und alles soll auf einer virtuellen Architektur mit »VMware 4.0« basieren. Davon hält Plechschmidt überhaupt nichts: »Das größte Problem bei der Einführung neuer Technologien ist meist nicht die Technologie selbst, sondern die Prozesse in den Unternehmen. In Rechenzentren gibt es Server-Teams, Netzwerk-Teams, Storage-Teams – da passt die große virtualisierte Gesamtlösung aus einer Hand nicht. Wir sehen nicht den einen großen Super-Administrator, der alles versteht und alles macht.«

Im Falle der Brocade-Lösung werde Virtualisierung deshalb nicht als Muss, sondern als Option angeboten. Und auch hier soll es neben Vmware noch Citrix-Xen und Microsoft-Hyper-V geben.

Und noch ein Unterschied: Während Cisco Fibre-Channel-over-Ethernet (FCoE) als eine der Datenkommunikationstechnologien für ihre Strategie auserkoren hat, ist es bei Brocade eben nur ein Teil der Lösung. »Wir glauben, dass FCoE immer nur Teil einer Multiprotokoll-Technologie in einem Rechenzentrum sein wird«, meint Plechschmidt. Logisch, dass der DCX-Backbone mit Multiprotokollfähigkeit nur so protzen kann.

Sicher ist jedenfalls eines: die Spannung im »Data Center 3.0« steigt. Cisco als klassischer LAN-Anbieter dringt in den SAN-Bereich vor – und Brocade zäumt das Pferd genau entgegengesetzt auf, und macht sich nun in Cisco-Gefilden breit.

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speicherguide.de-Video-Interview mit Brocade-Manager Heiko Schrader über FCoE-Technik und -Trends >>

2007er speicherguide.de-Interview mit Brocade-Manager Leo Kappeler über SAN-Trends >>

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