Anzeige

CBL Datenrettung sieht Trend zu ausfallenden SSDs

Gerlinde Wolf
Ausfallende Solid-State-Disks (SSDs), schwarze Schafe, und ein Trend zu RAID-Systemen bei privaten Anwendern – das sind in etwa die Trends, die das Datenrettungsunternehmen CBL Datenrettung im Jahr 2010 auf die Branche zukommen sieht. »Erschreckend« sei dabei zuletzt die steigende Zahl von Datenverlusten gewesen, die durch die Fehler unseriöser Discount-Datenretter verschlimmert wurden. Es ist ein möglicherweise durch die Wirtschaftskrise gefördertes Phänomen. Entsprechende Medienberichte und Kundenstimmen in Internetforen möchte CBL bestätigen. »Während unsere Partner verantwortungsvoll mit Fällen umgehen, die sie nicht selbst lösen können und an uns weitergeben, scheint es immer mehr Anbieter zu geben, die mit ihren vergeblichen Rettungsversuchen zusätzlichen Schaden anrichten«, erklärt Gerlinde Wolf, Channelmanagerin bei CBL. »So kommen immer häufiger Kunden zu uns, deren Festplatte durch unsachgemäße Behandlung durch selbst ernannte Spezialisten schwer beschädigt oder zerstört wurde. In anderen Fällen hat man ihnen völlig unbrauchbare Rohdaten übergeben, die in keinster Weise aufbereitet oder auf ihre Integrität geprüft waren.«

Zwei weitere Trends des vergangenen Jahres sieht man bei CBL, die sich fortsetzen werden. Zum einen werden mit der steigenden Verbreitung von SSDs auch die Datenverlustfälle mit diesem Speichermedium zunehmen. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass es bei SSDs – obwohl wesentlich robuster als Festplatten – durchaus auch durch Stürze zu Datenverlust kommen kann. Lötstellen reißen, Kontakte brechen ab. Besonders anfällig sind dabei Netbooks, deren Flashspeicher fest auf dem Motherboard integriert ist. Obwohl man für die SSD-Datenrettung keinen Reinraum braucht, ist sie laut CBL nicht unbedingt günstiger als bei Festplatten. Da der Controller die Schreibvorgänge zur Verlängerung der Lebensdauer auf die Zellen der ganzen SSD verteilt, sei der Aufwand bei der Wiederherstellung von Dateien und Verzeichnissen aus geretteten Rohdaten sehr hoch. Dieser lasse sich mit der Rekonstruktion eines RAID vergleichen.

Anzeige

RAID-Systeme bei Privatanwendern meist als RAID-0 konfiguriert
Zum anderen gehören zu den typischen Datenverlusten bei privaten Anwendern neben Notebook- und externen Festplatten neuerdings auch kleine RAID-Systeme. Ein großer Teil der Geräte sind dabei als RAID-0 konfiguriert, das durch das Aufteilen von Dateien zwar einen schnelleren Datendurchsatz erreicht, aber keine Redundanz bietet. Das heißt, die Datensicherheit wird nicht erhöht, die Datenrettung im Falle des Versagens einer der beteiligten Platten aber deutlich aufwändiger und teurer.

»Wir bewältigen Krisen, die durch den Verlust von Daten entstehen – ein krisensicherer Job, möchte man meinen, doch Sparzwänge führen dazu, dass mancher Auftrag nicht zustande kommt« erklärt Bill Margeson, CEO der Muttergesellschaft CBL Data Recovery Technologies. »Es häufen sich die Fälle, in denen Unternehmen Daten lieber von ihren Mitarbeitern über Monate hin neu erstellen lassen, als sie retten zu lassen. Ob das im Endeffekt die günstigere Lösung ist, bezweifle ich.«

Nchtsdestoweniger konnte das deutsche Labor im internationalen Verbund von CBL Data Recovery Technology trotz der spürbaren Auswirkungen der Wirtschaftskrise in 2009 ein leichtes Wachstum verzeichnen. Eine Partnerschaft mit Samsung habe sich dabei besonders positiv ausgewirkt. Seit September 2009 ist CBL autorisierter Datenrettungspartner für Samsung-Festplatten (speicherguide.de berichtete). »Samsung hat diese Information nicht nur sehr zügig auf ihrer Homepage veröffentlicht, sondern wir erfahren auch, dass die Support-Mitarbeiter des Herstellers mit der Thematik vertraut sind und auf die Möglichkeiten der Datenrettung hinweisen«, freut sich Wolf.

.
Anzeige