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CBL warnt: RAID-0-Nutzung ist meist unsinnig

RAID 0: Daten erfahren eine Aufteilung in Blöcke (Bild: HDD Tool)
RAID 0: Daten erfahren eine Aufteilung in Blöcke (Bild: HDD Tool)
Das Kürzel RAIDs steht für »Redundant Array of Inexpensive Disks«, und damit üblicherweise für Festplattenverbünde, die die Ausfallsicherheit erhöhen sollen, da eine ausgefallene Festplatte gegen eine neue getauscht werden kann, ohne dass die Daten verloren gehen. Doch in den RAID-Levels gibt es eine Ausnahme: RAID 0. Durch seine fehlende Redundanz ist es in diesem Sinne kein richtiges RAID, und schon nach dem Ausfall einer Festplatte sind die Daten auf den verblieben Festplatten komplett verloren.

Darauf weist aus gegebenen Anlass das Datenrettungsunternehmen CBL Datenrettung hin, das sich immer wieder mit Datenverlusten konfrontiert sieht, die im Zusammenhang mit irrtümlicher oder unwissentlicher Verwendung von RAID 0 stehen. »Die Organisation von Festplatten als RAID 1 – also gespiegelte Daten – oder als echtes RAID 5 gibt ein Plus an Datensicherheit, doch circa 40 Prozent der Geräte ist sinnloserweise als RAID 0 konfiguriert«, erläutert Conrad Heinicke, Projektmanager bei CBL Datenrettung. »RAID 0 hat nur eine Berechtigung, wenn eine hohe Datentransferrate bei großen Dateien benötigt wird – etwa beim Rendering von Filmen. Die Leistung im Sinne der Zugriffsgeschwindigkeit erhöht RAID 0 nicht, es ist daher zum Beispiel unsinnig, ein Betriebssystem auf einem solchen Festplattenverbund zu installieren.«

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Vorteil RAID 0: Datendurchsatz lässt sich deutlich erhöhen

Freilich hat natürlich auch RAID 0 einen Vorteil: Durch die Belegung der gesamten Kapazität mit produktiven Daten und durch den parallelen Zugriff über mehrere Kanäle multipliziert sich der Datendurchsatz. Dieser lässt sich eben nur erzielen, wenn seriell gelesen oder geschrieben wird. Die zu schreibenden Daten erfahren eine Aufteilung in Blöcke, die dann paritätisch auf die einzelnen Laufwerke verteilt werden. (Lesen Sie dazu zum besseren Verständnis unbedingt unseren Backgrounder »RAID-Level im Überblick«.)

CBL Datenrettung gibt darüber hinaus noch diese Tipps zum Umgang mit RAID 0:

  • Bei externen Festplattenspeichern sollte man darauf achten, welche Werkseinstellung das Gerät hat, um nicht versehentlich seine Daten auf einem RAID 0 abzulegen.
  • RAID-0-Systeme sollten nur für temporäre Daten verwendet werden und nicht als Speicher oder Datensicherung.
  • Bevor man bei einer RAID-Box ein Firmware-Update durchführt, sollte man auf jeden Fall eine Datensicherung durchführen.

Festplattenausfall bei RAID 0 bedeutet möglicherweise irreparable Datenkorruption

CBL betont, dass im Gegensatz zu den guten Chancen auf Datenrettung bei allen anderen RAID-Varianten bei einem zerstörten RAID 0 nur wenige Dateien rekonstruiert werden können, wenn nicht alle Festplatten im RAID-Verbund wieder herstellbar sind. Je mehr Festplatten zu einem RAID 0 zusammengeschlossen sind, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit eines Totalausfalls und irreparabler Datenkorruption.

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