CES: Neuheiten von HGST, Sandisk, Seagate und Toshiba
Die Flut an Meldungen rund um die Storage-Branche ist enorm: Neue OEM-Festplatten, externe Festplatten, NAS-Systeme, USB-Sticks, SSDs in allen möglichen Variationen und so weiter. Hier also eine erste Zusammenfassung, sozusagen als Ausblick für die Woche. Schauen Sie in den nächsten Tagen öfters vorbei – die CES ist noch für viele News gut.
Sandisk mit neuen SSDs und neuem SSD-Vertriebskanal
SSD-Spezialist SanDisk stellt in Las Vegas zwei neue SSD-Produkte vor, die sich an den Einzelhandel und an OEM-Kunden richten. Für Endkunden gedacht ist die »Ultra Plus«-SSD, für die bis zu 530 MByte/s sequentieller Lese- und bis zu 445 MByte/s sequentieller Schreibgeschwindigkeit spezifiziert werden. Das Laufwerk ist ab sofort mit Kapazitäten von 64, 128 und 256 GByte zu Bruttolistpreisen von jeweils 69,99 Euro, 89,99 Euro und 169,99 Euro verfügbar.
Die zweite SSD-Neuheit, die »X110«-SSD, ist eine OEM-Version für Hersteller von Notebooks und Tablet-PCs. Die X110 ersetzt das X100-Modell. Es liefert laut Sandisk »schnelle sequentielle und Random-Lese-/Schreibgeschwindigkeiten«, und setzt auf eine energiesparende Architektur, wodurch sich der Stromverbrauch des Gerätes im Energiesparmodus deutlich reduzieren soll. Das Laufwerk ist ab sofort im 2,5-Zoll-SATA-Formfaktor verfügbar.
Zudem stellt Sandisk auf der CES seinen neuen weltweiten Vertriebskanal »SanDisk For Business« vor, der Value-Added-Reseller (VARs), Systemintegratoren und Online-Anbieter mit SSDs für OEMs und Unternehmen beliefert. Auf diese Weise will Sandisk größere Marktanteile im Segment der kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) erzielen.
HGST-Festplatte schnellste beim »PCMark Vantage«-Benchmark
HGST (vormals Hitachi Global Storage Technologies und jetzt ein Tochterunternehmen von Western Digital) kündigt auf der CES ein neues Mitglied ihrer »Travelstar«-2,5-Zoll-OEM-Festplattenserie an, das auf 1 TByte Kapazität kommt, nur 9,5 mm Bauhöhe aufweist, über eine 6-Gbit/s-SATA-Schnittstelle verfügt, und dessen Platten mit 7.200 U/Min Umdrehungsgeschwindigkeit rotieren. In der Kombination dieser Eckdaten ist sich HGST sicher, dass es das erste Laufwerk ihrer Art ist. Es sei damit das schnellste Laufwerk in ihrer Klasse beim »PCMark Vantage«-Benchmark. Das Laufwerk wird es im Laufe des ersten Quartals auch als Retailkit zum Selbsteinbau in PCs und Notebooks geben; Preis soll bei 109 Euro liegen.
Parallel kündigt HGST an, das das Laufwerk in der hauseigenen externen Speicherlösung »Touro Mobile Pro« verbaut ist. Die externe Festplatte verfügt über eine USB-3.0-Schnittstelle. Ein Käufer erhält zusätzlich auch 3 GByte kostenlosen Cloud-Speicher über TouroCloudBackup.com. Die externe Lösung soll sogar ab sofort für 109,99 Euro verfügbar sein. (Wer eine solche Lösung nicht ganz so performant, aber dafür etwas günstiger sucht, für den offerieren derzeit Aldi Süd und Netto ebenfalls externe 1-TByte-Festplatten.)
G-Technology setzt neue HGST-Festplatte ein
HGST hat aber auch noch selber eine Tochter, G-Technology, die sich speziell um Speicherlösungen für die Apple-Mac-Welt kümmert. Und – Überraschung – auch hier wird die neue 2,5-Zoll-Festplatte von HGST in Speichersystemen verwendet, und zwar in den bekannten Modellen »G-Drive mini« und »G-RAID mini«. G-Drive mini verfügt neben der USB-3.0-Schnitstelle auch über einen Firewire-800-Anschluss. G-Technology spezifiziert eine Datenübertragungsrate von bis zu 136 MByte/s. Das System soll ab sofort für 199,90 Euro erhältlich sein.
Das G-RAID mini beherbergt zwei Festplatten, und ist im Performance-Modus (RAID-0) vorkonfiguriert. Wer mehr Wert auf den Sicherheitsmodus (RAID-1) legt, kann dies per Software umstellen. Auch dieses Modell verfügt neben der USB-3.0-Schnitstelle über einen Firewire-800-Anschluss, wobei über Firewire-800 die Stromversorgung erfolgt, selbst bei Datenübertragung via USB 3.0. Positioniert wird das System als mobiler Begleiter für Videofilmer, Standfotografen oder Postproduzenten. Es soll in wenigen Wochen für 429,90 Euro auf den Markt kommen.
Toshiba demonstriert SDHC-Speicherkarte mit »TransferJet«
Toshiba demonstriert eine SDHC-Speicherkarte mit »TransferJet«-Funkübertragungstechnik auf der CES. Transferjet soll der NFC-Technologie (Near Field Communication) Konkurrenz machen. Die ausgestellte SDHC-Speicherkarte befindet sich momentan noch in der Entwicklung und wird einen Transferjet-Transceiver-IC, einen Koppler, einen HF-Filter, passive Peripheriegeräte, eine SD-Brückenschaltung und den NAND-Flash-Speicher von Toshiba umfassen.
Die Datenübertragung über den Transferjet-Austausch wird in Geräte integriert, die SDHC-Speicherkarten unterstützen, wie zum Beispiel Digitalkameras und Computer. Die Karte wird dabei einfach in den Kartenslot gesteckt. Bis zu 560 Mbit/s sollen so auf kleinste Entfernungen möglich sein. Transferjet ist eine Kurzstrecken-Funkübertragungstechnik, die vom Transferjet-Konsortium gefördert wird. Das Konsortium besteht aus 45 Unternehmen inklusive Toshiba.
Neue Home-Storage-Lösung »Seagate Central Shared«
Seagate zeigt in Las Vegas die nächste Generation seiner vernetzten Home-Storage-Lösung »Central Shared«-Storage. Es ist das erste Speichermedium, das über eine Smart-TV-App verfügt, welche Dateien dem Fernsehbildschirm anzeigt. Die Lösung bekam auf der diesjährigen CES bereits den »Innovations Honoree«. Geboten wird automatische Backups für das gesamte Zuhause, Zugriff auf digitale Filme und Musik von vernetzten Geräten sowie Remote-Zugriff auf das Heimnetzwerk von außen. Die App ist erhältlich für Android, Amazon Kindle Fire HD und Apple-iOS. In Deutschland soll die Lösung ab März verfügbar sein.
Neu ist bei Seagate weiterhin die drahtlose Festplatte »Wireless Plus«. Seagate hatte bereits 2011 mit der »GoFlex Satellite« eine völlig neue Produktkategorie vorgestellt: Drahtlose Speicherlösungen, mit denen Konsumenten den begrenzten Speicherplatz ihrer Smartphones und Tablets erweitern. Das neue Modell streamt digitale Inhalte wie zum Beispiel Musik, Fotos oder Videos an bis zu acht unterschiedliche mobile Geräte. Es verfügt über eine Kapazität von 1 TByte und einer Batterielaufzeit von bis zu zehn Stunden. Anders als ihre Vorgänger kann sie nicht nur Dateien drahtlos auf mobile Geräte übertragen, sondern umgekehrt können mittels der Seagate-Media-App Inhalte von den Geräten auf die Festplatte gespeichert werden.
USB 3.0 erhält Uplift auf »SuperSpeed USB«
Die USB 3.0 Promoter Group kündigt auf der CES an, dass man an einem neuen »SuperSpeed USB« genannten Update arbeitet. Die Datenübertragungsgeschwindigkeit wird mit bis zu 10 Gbit/s angegeben – also das Doppelte des aktuellen USB-3.0-Standards, und gleich viel wie die konkurrierende »Thunderbolt«-Technologie. Zur Branchenvereinigung USB 3.0 Promoter Group gehören unter anderem Hewlett-Packard, Intel, Microsoft, Renesas Electronics, ST-Ericsson und Texas Instruments.
Angegeben wird eine vollständige Rückwärtskompatibilität zu derzeit erhältlichen USB-2.0- und USB-3.0-Anschlüssen, -Produkten und -Kabeln. Im laufenden ersten Quartal erfolge nun die Review seitens der Industrie. Danach gehe es in die konkrete Entwicklung. Konkrete Produkte dürften also erst im Laufe des Jahres 2014 zu erwarten sein.
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