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Compellent versaut den IPO von Nexsan

Böses Foul. Storage-Array-Spezialist Nexsan musste seinen für letzte Woche geplanten Börsengang (IPO – Initial Public Offering) absagen. Das Unternehmen wollte damit rund 55 Millionen US-Dollar erlösen. Fünf Millionen Aktien standen zu einem Ausgabepreis von 10 bis 12 US-Dollar zur Verfügung. Es war der zweite IPO-Versuch von Nexsan. Bereits im Mai 2008 startete man erstmals mit den IPO-Aktivitäten, man brach aber kurz vor der Ziellinie ab.

Der jetzige IPO sollte am Dienstag vergangene Woche stattfinden. Aus welchen Gründen auch immer verschob man ihn dann kurzfristig um zwei Tage auf Donnerstag. Doch hier spuckte nun Konkurrent Compellent Technologies unglücklich in die Suppe. Der SAN-Spezialist, der von Analysten in die Peer-Group (Vergleichsgruppe) mit einbezogen wurde, meldete sich mit einer Umsatzwarnung: Im ersten Quartal 2010 seien voraussichtlich nur 31,5 bis 32,0 Millionen US-Dollar Erlöse erzielt worden – von Analysten wurden dagegen im Schnitt 36,4 Millionen US-Dollar erwartet.

Compellent-Wachstumskurve jetzt mit Knick

Die reduzierte Umsatzerwartung zeigt zwar immer noch ein Umsatzplus von 12 bis 14 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal – aber erstmals nach 17 Wachstumsquartalen einen sequentiellen Rückgang. Das war zuviel für die Börse: Eine Kursrasur von über 20 Prozent war die Quittung. Es hagelte fünf Analystenabstufungen für Compellent.

Das war dann auch zuviel für Nexsan. Die begleitenden Banken wollten nicht mehr mitziehen. Der IPO wurde »wegen Marktumstände« verschoben – ohne genauere Zeitangabe, auf wann. Am Gesamtmarkt liegt es jedenfalls nicht. Es gibt jüngst wieder erfolgreiche IPOs in den USA, auch in der Hightech-Szene wie beispielsweise mit dem Softwarehaus SS&C Technologies Holding (Kürzel: SSNC). Auch der Hightech-Börsenindex Nasdaq klettert gerade von einem Jahreshoch zum anderen und erreichte letzte Woche wieder das Niveau des »Vor Lehman«-Desasters vom September 2008.

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