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Der Gartner Magic Quadrant für Primary Storage 2021 ist da

Gartner legt den Magic Quadranten für Primary Storage Arrays 2021 vor Gartner legt den Magic Quadranten für Primary Storage Arrays 2021 vor (Quelle: Gartner)

Viel Bewegung gibt es im aktuellen »2021 Magic Quadrant for Primary Storage« der Marktforscher von Gartner nicht. Von den 13 geführte Anbietern befinden sich acht im Leader-Quadranten. Es sind dieselben wie im Jahr zuvor. Oracle wurde von den Analysten nicht mehr berücksichtigt. Mit Zadara gibt es einen Neuzugang. Fujitsu wird vom Herausforderer zum Nischenplayer.

Die allgemeinen Prognosen bis 2025 für das Marktsegment sieht Gartner wie folgt:

• Mehr als 40 Prozent aller lokalen Verwaltungs- und Supportaktivitäten für IT-Speicher werden durch Managed-Storage-as-a-Service ersetzt, was einer deutlichen Steigerung gegenüber weniger als fünf Prozent im Jahr 2021 entspricht.

• Mehr als 70 Prozent der Speicherkapazität der Enterprise-Klasse werden als verbrauchsbasierte Angebote bereitgestellt, was einer Steigerung gegenüber weniger als 40 Prozent im Jahr 2021 entspricht.

• 30 Prozent der externen Enterprise-Storage-Arrays, die zur Unterstützung von primären Speicher-Workloads bereitgestellt werden, werden NVMe-oF einsetzen, verglichen mit weniger als fünf Prozent  im Jahr 2021. Im Report 2020 lautete die Prognose für 2025 noch »mindestens 20 Prozent«.

Nützlich würde uns erscheinen, wenn die Analysten eine konsistente Terminologie und Prognosezeiträume verwenden würden, um Vergleiche anstellen zu können. Das tun sie aber teilweise nicht. Jedenfalls lautete die Aussage im Report 2020, dass »bis 2025 mehr als 50 Prozent der Unternehmen auf Betriebskosten (Opex) basierende Speicherverbrauchs-Modelle übergehen« und »bis 2023 mindestens 20 Prozent der Unternehmen Cloud-Speicherverwaltungstools nutzen,  um lokale Speicherplattformen direkt in die öffentliche Cloud für Backup- und Disaster Recovery-Anwendungsfälle zu integrieren«. Inwiefern »SaaS« und »verbrauchsbasierte Angebote« (Report 2021) nun mit »Opex-Modellen« und »Cloud« (Report 2020) abgleichbar sind, bleibt etwas offen.

Der Gartner Magic Quadrant 2021

Der Magic Quadrant wird wie immer durch Achsen mit den Bezeichnungen »Ability to Execute« und »Completeness of Vision« definiert und in vier Quadrate mit den Tags »Visionaries«, »Niche Players«, »Challengers« und »Leaders« unterteilt.

Neben On-Premises-Hardware berücksichtigen die Analysten auch Hybrid-Cloud-IT-Betriebsmodelle, künstliche Intelligenz für den IT-Betrieb (AIOps), Software-definierten Speicher (als Array) sowie As-a-Service-/Abonnement-Verbrauchsmodelle als Merkmale des Array-Marktes für Primärspeicher.

Pure Storage hat die Nase vorn

Im Quadranten der Marktführer 2021 sind wie im Vorjahr Hitachi Vantara, Infinidat, Huawei, IBM, Dell, HPE, NetApp und Pure Storage wie im letzten Jahr. Innerhalb des Quadranten hat Pure als absoluter Führer seinen Vorsprung leicht ausgebaut. Infinidat hat sich leicht verbessert, Hitachi Vantara im Vergleich zum Wettbewerb leicht verschlechtert. Huawei ist bei der »Ability To Execute« an IBM vorbeigezogen, liegt aber bei der »Completeness of Vision« hinter Big Blue zurück.

Wenig Bewegung: Der Gartner Magic Quadrant Primary Storage 2020 zum Vergleich.Wenig Bewegung: Der Gartner Magic Quadrant Primary Storage 2020 zum Vergleich. (Quelle: Gartner)Im Segment der Herausforderer bleiben Lenovo, DDN und Inspur. Fujitsu, zuvor ebenfalls Herausforderer, wird heute nur noch als Nischenplayer eingestuft. Vermutlich, weil man sich vom nord-amerikanischen Markt zurückgezogen hat. Im Nischen-Quadranten befindet sich als Neuzugang der Managed-Storage-Dienstleister Zadara.

Oracle erfüllt nicht mehr die von Gartner geforderten Kategorien und ist aus dem Magic Quadranten verschwunden. Das Unternehmen agiert zunehmend Cloud-fokussiert.

Der Neuzugang Zadara

Zadara als Nischenspieler bietet im Rahmen seines zStorage-Angebots die Primärspeicher-Lösung  Zadara Virtual Private Storage Array (VPSA) für Block und File. Zadara-Produkte sind vollständig Software-definiert und über ein Opex-Verbrauchsprogramm verfügbar. Die primäre Zielgruppe des Unternehmens sind Managed-Hosting-Service-Provider. Somit bietet es eine vollständig verwaltete Lösung für Partner und Unternehmenskunden.

Nordamerika und Europa machen 80 Prozent des Geschäfts aus. Zu den bemerkenswertesten Updates des zStorage 20.12-Release in den letzten zwölf Monaten gehörten Verbesserungen der Flash-Speicherleistung, automatisches Speicher-Tiering, 100-Gbit/s-Ethernet-Unterstützung und CSI-Unterstützung für Kubernetes.

Gartner identifiziert folgende Stärken:

• Zadara konzentriert sich ausschließlich auf Hosting-Anbieter und mehr als 300 Managed Service Provider (MSPs), die im Vergleich zu Public-Cloud-Anbietern eine starke Mandantenfähigkeit und eine Leistung mit geringer Latenz bieten.

• Die zStorage-Cloud und ein einzelner VPSA können je nach Workload- und SLA-Auslastungsanforderungen elastisch und dynamisch erweitert oder verkleinert werden, ohne dass der Service unterbrochen oder die Leistung beeinträchtigt wird.

• Das Unternehmen bietet einen vollständig verwalteten Service und ist zu 100 Prozent Opex-Verbrauchspreisen ohne zusätzliche Supportkosten erhältlich.

Zu den Schwächen sollen gemäß der Analysten zählen:

• Als privates Unternehmen fehlt es an öffentlicher finanzieller Transparenz. Dies kann es Interessenten erschweren, Dienstleistungen und Support-Fähigkeiten zu bewerten.

• Die begrenzte Präsenz in Schwellenländern kann für große, multinationale Kunden ein Problem darstellen.

• Detaillierte Berichte und Analysen auf Volumenebene sind von Zadara-Lösungen nicht verfügbar.

Keine Visonen im Markt?

Wie im Vorjahr wird kein Anbieter im Viertel für Visionäre geführt, das Segment der Challenger ist karg besetzt. Zu schnell haben die etablierten Anbieter Technologien wie NVMe-over-Fabrics (NVMe-oF) integriert, die Akzeptanz in der Variante NVMe/TCP wächst rasant. Quasi alle Anbieter unterstützen eine hybride On-Premises/Public-Cloud-Fähigkeiten, verwenden Container-Technologie mit Kubernetes CSI-Plugins und bieten Abo-Modelle.

Derzeit scheint technologisch wenig Raum für Visionen. Start-ups finden ohnehin kaum Eingang in den Quadranten, da eine gewisse Zahl an Mitarbeitern, Gesamtkunden, Großkunden und Umsätze nachgewiesen werden müssen. Anbieter wie VAST Data, Pavillion Data und andere laufen deshalb unter dem Gartner-Radar.

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