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Der Wahnsinn hat ein Ende: HP kriegt 3Par

Spektakuläre Übernahmeschlacht ließ 3Par-Kurs in zwei Wochen verdreifachen (Grafik: Yahoo)
Spektakuläre Übernahmeschlacht ließ 3Par-Kurs in zwei Wochen verdreifachen (Grafik: Yahoo)
Fundamental denkende Analysten haben schon längst das Handtuch geworfen. Bereits das Ursprungsangebot von Dell für 3PAR, das den Pionier in den Bereichen Thin-Provisioning und Storage-Virtualisierungstechnologien mit 1,15 Milliarden US-Dollar bewertete, war jenseits von Gut und Böse. Denn 3Par setzte zuletzt 194 Millionen US-Dollar um. Dell wollte also knapp den sechsfachen Umsatz bezahlen. Gewinne: Fehlanzeige. Seit 3Par in 2007 an die Börse ging, wurden nur rote Zahlen geschrieben. Zuletzt aber deutlich weniger, es deuteten sich in diesem Jahr erstmals zarte Gewinne an.

Doch dann trat Hewlett-Packard auf den Plan, und überbot die Dell-Offerte. Innerhalb von nur etwas mehr als zwei Wochen schaukelten sich die beiden 3Par-Interessenten in einem spektakulären Bieterwettstreit um mehr als das Doppelte des Ursprungsangebots hoch. Dell hatte noch mal kurz 32 US-Dollar je 3Par-Aktie geboten, aber HP parierte vorgestern sofort mit 33 US-Dollar. Nun will Dell nicht mehr mitbieten – und HP bekommt 3Par für 2,35 Milliarden US-Dolla in bar.

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Die strategische Komponente: Cloud-Computing

Dass HP für 3Par so viel Geld hinlegt, muss also eine hochstrategische Komponente haben – und diese dürfte im Cloud-Computing-Trend zu suchen sein. Der Lösungsansatz von 3Par ist, dass Unternehmen Storage als Utility-Service im Cloud-Computing-Modell über das Web nutzen. Zentraler Vorteil dabei: Die Anwender müssen nur für die jeweils beanspruchte Kapazität und Performance bezahlen. Mit 3Par kann HP nun hochgradig virtualisierte Cluster-SANs anbieten.

Für Dell gibt es freilich ein kleines Trostpflaster: Nach der Entscheidung zugunsten von HP stehen dem Unternehmen 72 Millionen US-Dollar von 3Par zu, weil das Unternehmen die ursprüngliche Übernahmevereinbarung nicht erfüllt hat.

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