EMC/IDC-Studie: Vom Wachstum, Wert und Schutz der Daten
Dies ist eine eher logische Entwicklung, denn sonst hätten Unternehmen den steigenden Datenansammlungen kaum mehr etwas entgegen zu setzen. Was die Kosten angeht, so gibt Westeuropa 2,49 US-Dollar pro GByte aus, um das digitale Universum zu verwalten. Die USA kommt auf 1,77 US-Dollar, gefolgt von China mit 1,31 US-Dollar und Indien zahlt 0,87 US-Dollar pro GByte.
Geografische Umverteilung
Das ein hohes Datenaufkommen besteht, bezweifelt keiner mehr; die IDC untermauert diese Aussage: von 2012 bis 2020 sollen sich die Daten um das 50fache auf etwa 40 ZByte vermehren. Über dieses exponentielle Wachstum zeigt sich selbst IDC überrascht.
»Das digitale Universum wächst schneller als wir es erwartet hatten«, sagt Wafa Moussavi-Amin, Analyst und Geschäftsführer bei IDC Central Europe, Deutschland und Schweiz. »Wir schätzen, dass sich die Datenmengen, die innerhalb eines Jahres erstellt, vervielfältigt und konsumiert werden, bis 2020 alle zwei Jahre verdoppeln.«
Erstmalig wurde die geografische Verteilung des Datenaufkommens untersucht. Aus der Studie geht hervor, dass derzeit 32 Prozent der erzeugten Daten aus den USA kommen, 19 Prozent werden in Westeuropa erzeugt, in China entstehen 13 Prozent aller Daten, vier Prozent in Indien. Die übrigen 32 Prozent entfallen auf den Rest der Welt. Und genau hier wird es bis zum Jahr 2020 eine Umverteilung geben. Bis dahin sollen 62 Prozent allein aus Schwellenländern und sich rapide entwickelnden Ländern stammen, wie eben Indien oder Brasilien. China allein soll 2020 etwa 21 Prozent des Datenaufkommens erzeugen.
Analyse gefragter denn je
Die Umfrage belegt zudem eine große klaffende Lücke zwischen dem Nutzwertpotential der Daten und dem aktuellen Nutzwert bzw. der aktuellen Auswertung interessanter Informationen, um Nutzwert zu erhalten. Die IDC sieht hier eine Quote von 23 Prozent der existierenden Daten, die sich nutzbringend auswerten ließen. Dazu müssten diese mit nötigen Indizes ausgestattet sein ein dann mittels Analysetools ausgewertet werden.
Derzeit werden aber laut IDC nur drei Prozent entsprechend indiziert und lediglich 0,5 Prozent ausgewertet. Geschäftspotential, das den Unternehmen entgeht. Bis 2020 könnte der Anteil der nützlichen digitalen Informationen auf 33 Prozent des Datenbestandes wachsen. Firmen täten also gut daran, hier in Big Data- und Analyse-Anwendungen zu investieren. Dabei sind immer noch die unstrukturierten Daten ein großes Hindernis. Dies wird sich bis 2020 auch nicht ändern.
Der Datenschutz hinkt hinterher
Eine weitere große Diskrepanz zeigt die Studie in punkto Datensicherheit auf. Insgesamt sind derzeit 19 Prozent der Daten geschützt, obwohl fast 35 Prozent Schutz benötigen. Gründe dafür gibt es viele, nicht zuletzt die sich veränderte Bedrohungslage. Dazu zählen hochentwickelte Cyberbedrohungen, Qualifikationslücken und fahrlässiger Umgang von Verbraucher und Unternehmen mit Sicherheitsrichtlinien. Dies verdeutlicht ganz klar, dass Sicherungsmechanismen gründlich überdacht werden müssen.
»Die IT Abteilungen in Unternehmen stecken in einem Dilemma – sie können sich von dem Informationswachstum lähmen lassen oder das Potenzial, das in den Daten steckt, für sich nutzen«, meint Sabine Bendiek, Geschäftsführerin EMC Deutschland. »Die IDC Studie unterstreicht nicht nur, dass Werte in den Daten stecken. Sie zeigt auch, dass Unternehmen die richtige Mischung aus Technologie, Datensicherheit und IT-Kompetenz finden müssen.«
Mit Cloud die Herausforderung meistern
Cloud-Computing wird eine immer wichtigere Rolle bei der Verwaltung von Big Data spielen. Dadurch wird es zu einer massiven Vervielfachung virtueller Umgebungen kommen, sei es im Server-, Storage- oder Netzwerkbereich. Die Anzahl von Cloud-Servern könnte sich IDC-Angaben nach weltweit verzehnfachen. Laut Umfrage-Institut wachsen die Datenmengen in Rechenzentren um den Faktor 14.
Dabei wandelt sich die Art der Daten, die in der Cloud gesichert sind, grundlegend. IDC prognostiziert für 2020, dass 46,7 Prozent der Daten in der Cloud aus dem Unterhaltungsbereich kommen. Der Rest sind Daten aus Überwachungskameras und intelligenten Elektronikgeräten sowie medizinischen Daten und Informationen von Computern, Handys und anderer Unterhaltungselektronik.
Darüber hinaus entsteht der so genannte »Digitale Schatten«. Das ist die Menge der Informationen zu jedem einzelnen Benutzer, die dann die Menge der Daten übersteigt, die sie selbst erstellen.
Da die Infrastruktur des digitalen Universums immer mehr vernetzt wird, bleiben die Informationen nicht mehr dort, wo sie genutzt werden. IDC schätzt, dass 2020 fast 40 Prozent der Daten mit Cloud-Computing in Berührung kommen, also irgendwo zwischen der Entstehung eines Byte und Verwendung werden die Informationen in einer Cloud gespeichert oder verarbeitet.
- Studie Digital Universe
- In and Out of the Internet Limelight: The Digital Universe and You
- The Rise of the Machines: The Internet of Things and the Digital Universe
- Chuck Hollis zur IDC-Studie
- Mehr Infos über die Cloud, Cloud-Computing und Cloud-Storage im speicherguide.de-Schwerpunkt
- Die fünfte Digital Universe Studie: 1.800.000.000.000.000.000.000 Bytes