1.800.000.000.000.000.000.000 Bytes
Das reine Abspeichern der Daten wird immer preiswerter. Aber das Verwalten und Finden der Daten wird immer teurer. Ein Paradoxon, das erneut die Studie »Digital Universe« aufwirft, die IDC zum fünften Mal im Auftrag von EMC durchgeführt hat.
Das Paradoxon lässt sich freilich nicht auflösen – aber der Hintergrund, der dazu geführt hat, und weiterhin führt, ist beeindruckend. Denn es geht um sehr große Zahlen, und zwar wirklich richtig große Zahlen: 1,8 ZettaByte (ZByte) an Daten werden voraussichtlich 2011 erzeugt und kopiert, das sind 1,8 Billionen GByte. 2009 wurden einer früheren Erhebung zufolge 0,8 ZByte kreiert, mit der Prognose, dass sich das Datenvolumen in zwei Jahren verdoppeln dürfte – Prognose eingetroffen!
Speicherkosten seit 2005 auf ein Sechstel verringert
IDC untersucht in der Studie die Menge an digitalen Daten, die im Laufe eines Jahres erzeugt oder kopiert wird. Dabei werden auch die ökonomischen, sozialen und technologischen Auswirkungen dieses Datenwachstums für Menschen und Unternehmen betrachtet. Außerdem bewertet die Studie das Potenzial für die IT-Industrie, das sich aus dem Entstehen großer Datenansammlungen ergibt. Für diese großen Datenansammlungen hat sich mittlerweile der Begriff »Big Data« eingebürgert.
»Die Treiber dieses unablässigen Datenwachstums sind verbesserte Technologien und sinkende Investitionskosten. Verglichen mit 2005 haben sich die Kosten für die Erzeugung, Erfassung, Verwaltung und Speicherung von Informationen auf ein Sechstel verringert«, sagt Sabine Bendiek, Geschäftsführerin bei EMC Deutschland. »Im gleichen Zeitraum sind die Investitionen von Unternehmen in das digitale Universum – Cloud-Dienste, Hardware, Software, Services und Mitarbeiter für die Erzeugung, Verwaltung, Speicherung von Informationen – um 50 Prozent auf vier Billionen US-Dollar gestiegen.«
Speicherkosten sinken, aber IT-Personalkosten steigen
Im Laufe der nächsten zehn Jahre (bis 2020) müssen sich IT-Abteilungen laut IDC darauf einstellen, dass sich die Zahl der Server verzehnfacht, dass das 50-fache an Informationen verwaltet werden muss, dass die Zahl der Dateien und Container für Informationen auf das 75-fache anwächst, weil immer mehr Embedded-Systeme wie zum Beispiel Sensoren in Kleidung, Brücken oder medizinischen Geräten Daten produzieren, und dass 1,5-mal so viele IT-Experten benötigt werden, um die Daten zu verwalten.
Der »digitale Schatten« eines Menschen schlägt gnadenlos zu
Sondertrend Cloud-Computing: Während Cloud-Computing heute weniger als zwei Prozent der Ausgaben im IT-Bereich ausmacht, schätzt IDC, dass 2015 fast 20 Prozent der Informationen von Service-Providern für Cloud-Computing verwaltet werden. Das bedeutet, dass ein Bit auf seiner Reise vom Verursacher bis zum endgültigen Löschen in irgendeiner Form in der Cloud verarbeitet wird. Ungefähr zehn Prozent der Informationen verbleiben in der Cloud.
Nach wie vor schlägt der »digitale Schatten« mit seinem Eigenleben zu: Die Menge an Informationen, die ein Mensch selbst produziert (Dokumente, Fotos, Video- oder Musikdownloads), ist weit geringer als die Menge an Informationen, die er indirekt selbst erzeugt (bei jeglichem Bezahlvorgang, beim Geldabheben in der Bank, beim Telefonieren etc.). Diese Menge an Daten erzeugt jeder – unabhängig davon, ob er einen PC besitzt oder benutzt.
Das heißt: Rund 75 Prozent der Informationen im digitalen Universum werden von einzelnen Menschen erzeugt – aber die Unternehmen tragen auf die eine oder andere Weise Verantwortung für das Speichern und Verarbeiten dieser Daten. Und somit liegt für 80 Prozent der Informationen während ihrer Lebensdauer im digitalen Universum doch wieder die Verantwortung bei Unternehmen.
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