IBM bringt eine Container-Version von Spectrum Scale
IBM Spectrum Fusion heißt die neue Container-native Storage-Lösung, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 verfügbar sein soll und zunächst als Appliance geliefert wird. Die Lösung soll IBMs paralleles Filesystem (Spectrum Scale) mit speziellem Erasure-Coding so vereinen, dass Unternehmen einen einfachen und nahtlosen Zugriff auf Daten im Rechenzentrum, im Edge-Bereich und in hybriden Cloud-Umgebungen erlangen.
IBM Spectrum Fusion wird dabei speziell für containerisierte Workloads entwickelt, ist in der Lage verschiedene Datenquellen (beispielsweise NFS oder S3-Speicher) zu integrieren und eine einheitliche Sicht auf alle Daten zu gewähren. Eine GPU-Integration (Graphics Processor Unit) für KI-Workloads (Künstliche Intelligenz) ist ebenfalls vorgesehen.
Mit Red Hat: IBM Spectrum Fusion-Appliance
Zunächst soll IBM Spectrum Fusion als Container-native, hyperkonvergente Infrastruktur-Appliance (HCI) in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 auf den Markt kommen. Sie integriert das parallele Dateisystem und Datensicherungssoftware von IBM. Die Appliance soll auch mit Red Hat OpenShift ausgestattet werden, um Software-definierten Speicher für Cloud-, Edge- und containerisierte Rechenzentren bereitstellen zu können. Für Anfang 2022 plant IBM dann die Veröffentlichung einer reinen SDS-Version (Software-defined Storage) von Spectrum Fusion. IBM Spectrum Fusion wird auch für die Integration mit Red Hat Advanced Cluster Manager (ACM) zur Verwaltung mehrerer Openshift-Cluster vorbereitet.
Beschleunigter Datenzugriff und Vereinfachung der Datenverwaltung durch Containerisierung gibt IBM als Ziel an. Unternehmen müssten lediglich eine Kopie der Daten verwalten, wenn sie Anwendungs-Workloads über das Unternehmen hinweg verschieben. Davon sollen Analysen und KI-Applikationen profitieren, auch Compliance-Anforderungen etwa durch die DSGVO seien einfacher abzubilden.
Neue ESS-Versionen: Mehr Kapazität und Performance
Darüber hinaus stellt IBM Updates für die ESS-Familie (Elastic Storage System) vor. Das überarbeitete Modell ESS 5000 bietet jetzt zehn Prozent mehr Speicherkapazität. Die Gesamtkapazität pro Knoten der vorherigen 5000-er betrug 13,5 PByte ohne Erweiterungs-Shelfs. Das neue Modell der ESS 3200 kommt laut Hersteller auf die doppelte Leseleistung seines Vorgängers. Es soll jetzt bis zu 80 GByte pro Sekunde auf zwei Höheneinheiten (2U) liefern. Zugrunde liegt der hauseigene IBM Large File Sequential Read Bandwidth Test.
Die ESS-Systeme zielen insbesondere auf Edge-Installationen, in denen Analysen und KI-Applikationen angewendet werden. IBM führt zur Begründung eine Studie von IDC an, wonach diese Prozesse von heute 20 auf über 90 Prozent bis 2024 ansteigen sollen. Und bis 2022 schätzt IDC, dass 80 Prozent der Unternehmen, die auf ein hybrides Business-by-Design umstellen, ihre Ausgaben für KI-fähige und sichere Edge-Infrastrukturen um das Vierfache erhöhen werden, um geschäftliche Agilität und Erkenntnisse in nahezu Echtzeit zu liefern.
»Es ist klar, dass die Erstellung, Bereitstellung und Verwaltung von Anwendungen fortschrittliche Funktionen erfordert, die eine schnelle Verfügbarkeit von Daten im gesamten Unternehmen ermöglichen – vom Edge über das Rechenzentrum bis hin zur Cloud«, sagt Denis Kennelly, General Manager bei IBM Storage Systems. »Es ist nicht so einfach, wie es klingt, aber es beginnt mit dem Aufbau einer grundlegenden Datenschicht, einer containerisierten Informationsarchitektur und der richtigen Speicherinfrastruktur.«