IBM will den NAS-Markt revolutionieren
Das von IBM im Februar angekündigte »SONAS« (speicherguide.de berichtete) war einer der großen CeBIT-Schwerpunkte im Speicherbereich des Computerriesen. Unter dem Motto »Smarter together« oder auch »Smarter Planet« trommelte der Hersteller für sein Scale-Out-NAS-System. Und dabei waren schon lautere Töne zu hören als noch bei der kurz und relativ detaillosen Pressemeldung. Denn laut Aussage von Dieter Muenk, General Manager, Engineering and Technology Services bei IBM und Dan Galvan, Vice President für Storage Systems Strategy bei IBM, soll nun eben dieses System den NAS-Markt revolutionieren. Dabei setzt Big Blue auf die Leichtigkeit des Seins: die gesamte Speicherleistung soll dem Anwender quasi wie das C-Laufwerk seines Desktops dargestellt werden. Mittels einzelner Interface- und Storage-Nodes sollen Unternehmen beliebig, unkompliziert und bis zu 14,4 PByte skalieren können. Hier betont der Anbieter, dass dies nur Studien sind und die Skalierbarkeit nahezu unlimitiert sei. Protokolle spielen laut Hersteller auch keine Rolle, SONAS spricht hierbei alle Sprachen. Die Revolution – zumindest über den ganzen Markt verteilt – könnte allerdings etwas dauern, denn IBM spricht zunächst die Kunden an, die große Datenbestände und enorme NAS-Not haben – bevorzugt sind Firmen ab 250 Mitarbeiter und weit darüber hinaus. Mit hoher und separater Skalierbarkeit von Kapazität und Leistung ist das System prädestiniert, um beispielsweise NAS-Cluster abzulösen. Wie einfach das File-Management dann wirklich ist, muss der Anwender wohl selber in Erfahrung bringen.
Eine deutsche Erfindung
Die enorme Skalierbarkeit fußt auf einer neuartigen Architektur, an der IBM bereits seit Jahren bastelte. Hinter der Erfindung steckt diesmal allerdings kein amerikanischer Entwickler, sondern ein echter deutscher »Daniel Düsentrieb«. Sven Oehme, Industry Technology Leader bei der IBM, war Urheber der Scale-Out-Architektur und tüftelt schon seit geraumer Zeit in San José am SONAS. Die CeBIT 2010 wurde nunmehr zum Premierenauftritt des Systems bzw. der Technologie. Denn – vielleicht auch getreu des Virtualisierungstrends, den das System unterstützt – war das System nur virtuell auf dem Bildschirm zu betrachten. Die großen Stückzahlen sollen in Kürze folgen, ebenso weitere Meldungen rund um das SONAS. IBM selbst sieht sich auf dem Feld der File-Speicher mit SONAS rund ein halbes Jahr vor dem Wettbewerb. Es steht also abzuwarten, wie Netapp, EMC oder HDS auf diese Produktoffensive reagieren.