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IBM schickt mit »SONAS« die Cloud ins PByte-Zeitalter

IBM Scale-Out-NAS »SONAS«
IBM Scale-Out-NAS »SONAS«
Je größer das System – desto kleiner manchmal die Ankündigung. IBM stellt in einer relativ knappen Pressemitteilung ihr neues Scale-Out-NAS-Speichersystem »SONAS« vor, das das derzeit obere Ende der NAS-Systeme markieren dürfte. Normalerweise würde es in so einer Pressemitteilung von technischen Features nur so wimmeln. Aber außer, dass es »bis zu 14,4 PByte in einem einzigen System skalierbar« ist und dass sich damit »Milliarden Dateien« verwalten und nutzen lassen, sind kaum Fachtermini zu finden.

Hintergrund der knappen Meldung könnte sein, dass IBM parallel neue Power-7-Server ankündigte – möglicherweise wollte man von dieser Vorstellung nicht zu viel Aufmerksamkeit abziehen.

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Wie auch immer: Ein Blog der IBM-Mitarbeiter Tony Pearson und John Sing gibt bedeutend mehr her. Demnach ist SONAS eine Kombination von bis zu 30 »Interface Nodes« und bis zu 60 »Storage Nodes«. Jeder Interface-Node besteht aus einem 10Gb-CEE-Anschluss (Converged Enhanced Ethernet), der bis zu 900 MByte/s streamen kann. Die Storage-Nodes haben Größen von 4U bis 16U mit Kapazitäten von 27 bis 480 TByte. Die Interface- und Storage-Nodes können anscheinend je nach Anwender-Gutdünken bis zur Maximalkapazität von 14,4 PByte kombiniert werden. Basis ist das File-System GPFS (General Parallel File System).

Problem der unabsichtlich geschaffenen Dateninseln
Das neue System ist offensichtlich für Anwender gedacht, bei denen meist folgender Prozess geschieht: Erreicht ein traditioneller NAS-Speicher seine Kapazitätsgrenze, setzen IT-Organisationen häufig ein zusätzliches System ein. Damit werden unabsichtlich häufig Dateninseln geschaffen, die über die Zeit hinweg schwierig zu lokalisieren und verwalten sind.

Das soll nun mit SONAS anders werden. Denn es kommt auch eine automatisierte Speicherklassifizierungstechnologie zum Einsatz, die laut IBM in der Lage ist, mehr als eine Milliarde Dateien in wenigen Minuten zu scannen. Ebenso sei eine policy-basierte Klassifizierung auf Dateiebene bei immensen Datenmengen möglich, was Organisationen in die Lage versetzt, einfacher zu kontrollieren, wo Daten liegen und hin migriert werden – und wann sie wieder gelöscht werden können. »ILM reloaded« (Information Lifecycle Management) sozusagen.

Storage für das Cloud-Zeitalter
Diese Fähigkeiten sind vor allem im Cloud-Zeitalter enorm wichtig, da die Anforderungen an Daten stark steigen. Organisationen müssen unterschiedlichste Datentypen dabei zugänglich halten – Bilder, Videos, Textdaten, Audiodateien und weiteres, und zwar in Public- und Private-Clouds. Auch IBM spricht davon, dass man mit SONAS nun den Cloud-Storage endlich »ins PByte-Zeitalter schicken« will.

»Tag für Tag wird eine Datenmenge geschaffen, die dem Achtfachen der Information in allen US-amerikanischen Bibliotheken entspricht«, sagt Doug Balog, Vice President Disk Systems bei IBM. »Unternehmen müssen nicht nur diese Daten effizient speichern, sondern auch in der Lage sein, sie schnell wiederzufinden und vielseitigen Zugang zu ihnen zu schaffen. SONAS adressiert diesen Bedarf mit der richtigen, skalierbaren Lösung.«

Zur Verwaltung der Datenmange wird der »Tivoli Storage Manager« sowie »neue IBM Systems Software« eingesetzt. Das neue System soll ab 12. März 2010 allgemein verfügbar sein. Preise wurden keine genannt.

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