Anzeige

IBM will eine Milliarde US-Dollar für Flash spendieren

Aufbau der neuen 1U hohen »FlashSystem«-Appliances (Bild: IBM)
Aufbau der neuen 1U hohen »FlashSystem«-Appliances (Bild: IBM)
Flash ist eine hocheffiziente, wiederbeschreibbare Speichertechnologie, die die Antwortzeiten der Informationsbeschaffung in Server- und Storage-Systemen von Milli- auf Mikrosekunden beschleunigen kann. Da sie keine beweglichen Teile enthält, ist die Technologie auch zuverlässiger, langlebiger und energieeffizienter als sich drehende Festplatten. Vor diesem Hintergrund hat sich IBM entschlossen, noch massiver als man ohnehin schon engagiert ist, in Flash zu investieren: Eine Milliarden US-Dollar will IBM dafür in die Hand nehmen.

»Die Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit von Flash sind an einem Punkt angelangt, an dem die Technologie revolutionäre Auswirkungen auf Unternehmen, insbesondere für transaktionsintensive Anwendungen haben kann«, sagt Ambuj Goyal, General Manager, Systems Storage von der IBM Systems & Technology Group. »Der Zusammenfluss von Big Data, Social-, Mobil- und Cloud-Technologien schafft ein Umfeld, in dem Unternehmen schneller und effizienter Zugang zu Business-Insights haben sollten. Flash-Technologie hilft, damit dieser Zugang schnell zur Verfügung steht.«

IBM plant zwölf neue Flash-Kompetenzzentren

Als Teil des forcierteren Flash-Engagements kündigt IBM an, zwölf Kompetenzzentren rund um den Globus zu eröffnen. Diese Einrichtungen sollen es Kunden ermöglichen, Proof-of-Concept-Szenarien mit realen Daten ablaufen zu lassen, um die projizierten Performance-Gewinne, die mit IBM-Flash-Lösungen erreicht werden können, genauer zu messen. Kunden sollen aus erster Hand erleben können, wie IBM-Flash-Lösungen in Echtzeit Entscheidungsgrundlagen für operative Vorgänge liefern können, und die Leistung von geschäftskritischen Workloads wie die Verarbeitung von Kreditkarten, Börsengeschäften, Fertigungsprozessen und von Auftragsabwicklungssystemen gesteigert werden kann.

Die Kompetenzzentren werden voraussichtlich bis Ende des Jahres in Betrieb gehen; es gibt Pläne für China, Frankreich, Deutschland, Indien, Japan, Singapur, Süd-Amerika, Großbritannien und den USA.

Vier neue IBM-»FlashSystem«-Modelle

IBM hat überdies im Rahmen ihrer Flash-Offensive die Verfügbarkeit vier neuer »FlashSystem«-Modelle angekündigt. Die All-Flash-Appliances im 19-Zoll-/1U-Formfaktor, die auf der Technologie der im August 2012 übernommenen Texas Memory Systems basieren, verfügen über Kapazitäten von 5,2 bis 24,7 TByte. Ausgestattet sind sie mit eMLC- oder SLC-Flash-Chips. Die maximale Lese-Bandbreite via Fibre-Channel wird mit 3,3 GByte/s und mit InfiniBand mit 5 GByte/s angegeben.

Anwender der IBM-FlashSystems sollen eine bis zu 90prozentige Reduktion in der Transaktionszeit für Anwendungen im Bereich der Branchen Banken, Handel und Telekommunikation erfahren haben; eine bis zu 85prozentige Reduzierung sei bei der Batch-Verarbeitung und in Anwendungen wie Enterprise-Resource-Planning und Business-Analytics beobachtbar gewesen. Dazu habe es eine bis zu 80prozentige Senkung des Energieverbrauchs in Rechenzentrumskonsolidierungen und bei Cloud-Implementierungen beobachtbar gegeben.

Sprint Nextel installiert neun »FlashSystem 820«-Appliances

Parallel meldet IBM, dass das Telekom-Unternehmen Sprint Nextel, bereits ein Early-Adopter von Flash-Systemen, vor kurzem einen Vertrag mit IBM abgeschlossen hat, um neun der neuen »FlashSystem 820«-Systeme in seinem Rechenzentrum für insgesamt 150 TByte zusätzlichen Flash-Speicher zu installieren. Das Unternehmen habe nach einem Weg gesucht, um die Leistung und Effizienz der telefonischen Aktivierungsanwendung zu verbessern. Als die verfügbare Leistung stieg und der Energieverbrauch gesunken war, begann das Unternehmen, die Technologie auf andere Teile des Rechenzentrums zu erweitern. Laut Sprint-Verantwortlichen sei diese jüngste Installation Teil der neuen Unternehmensstrategie, seine aktivsten Daten auf Flash-Speicher-Systeme zu legen.

Die neue Flash-Systeme erweitern die Bandbreite an Flash- und Hybrid-Lösungen (Festplatte/Flash), zu denen »Storwize V7000«, »System Storage DS8870« und »XIV«-Storage-Systeme gehören.

Das intensivierte Engagement von IBM auf dem Flash-Sektor ist wirklich beachtenswert. IBM erfand seinerzeit die Festplatte – war aber 2005 auch das erste Unternehmen, das aus der Hard-Disk-Drive-Technologie ausstieg. IBM investiert überdies eine Menge an Forschungsgelder in andere Storage-Technologien wie Phase-Change-Memory, Millipede oder Probe-Memory. Und IBM hält auch nach wie vor stark an der Tape-Technologie fest.

.
Anzeige