IDC: Backup-Appliances legen trotz Cloud zu
Die Top 5 der PBBA-Anbieter in EMEA.Im Worldwide Quarterly Purpose-Built Backup Appliance Tracker berichtet IDC (International Data Corporation) von einem Rückgang der Verkaufszahlen bei »Purpose-Built Backup Appliances« (PBBA) im vierten Quartal 2020. Nur nicht in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH).
PBBA sind nach IDC-Definition Disk-basierende Systeme, die ausschließlich dafür genutzt werden, um Daten von einer Backup-Applikation entgegenzunehmen und zu verarbeiten. Also solche Systeme fungieren sie als Appliance oder Gateway zu einem Speichergerät. IDC verarbeitet für diesen Markbericht nach eigenen Angaben unter anderem Daten von Barracuda, Dell, Exagrid, Fujitsu, FalconStor, HDS, HPE, IBM, Quantum, Oracle und Unitrends. Aufgenommen werden Open-Systems- und Mainframe-Lösungen.
Europaweite Einbußen
Im vierten Quartal 2020 hat nach den Untersuchungen der Analysten der Markt für jene PBBA in EMEA (Europe, Middle East, Afrika) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,7 Prozent nachgelassen. Der Umsatz betrug 332,5 Millionen US-Dollar.
»Während die Pandemie zu einer hohen Nachfrage nach Cloud-Datensicherungslösungen geführt hat, wurden die Ausgaben für lokale Hardware-Anwendungen wie PBBA zurückgestellt«, analysiert Jimena Sisa, Senior Research Analyst für Storage-Systeme in EMEA. »PBBAs entwickeln sich von einem rein traditionellen Backup-Produkt zu sekundären Datenplattformen und Datensicherungslösungen für neue Architekturen, um dem Wandel des Marktes gerecht zu werden, der zunehmend cloudbasiert wird. Wir gehen davon aus, dass der PBBA-Markt in den kommenden Jahren aktiv bleiben wird.«
Die einzelnen Zahlen der Erhebung scheinen die These zu bestätigen. In Westeuropa verlor der Markt 10,3 Prozent und erreichte im vierten Quartal 251,4 Millionen US-Dollar. In Großbritannien und Irland gingen die Umsätze im Jahresvergleich um 21,3 Prozent zurück. Der Marktanteil liegt bei 19,5 Prozent. Frankreich verzeichnete einen Umsatzverlust von 13,7 Prozent im Jahresvergleich, bei einem von 12,1 Prozent am Gesamtmarkt.
DACH trotzt Covid und Cloud
Covid-19 und die damit verbundene Investitionszurückhaltung sowie der verstärkte Gang in die Cloud werden von IDC als Gründe angeführt, ohne dies weiter zu belegen. Pandemie und Cloud gibt es jedenfalls auch in anderen Vertriebsregionen für Backup-Appliances.
So wuchs der Markt in Central and Eastern Europe (CEE) um 6.2 Prozent auf 81,2 Millionen US-Dollar, einem historischen Höchstwert. Der DACH-Markt war im vierten Quartal 2020 weiterhin der größte und stärkste in Europa. Er war für 37,3 Prozent der Gesamtumsätze in der Region EMEA verantwortlich, anteilig 5,2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresquartal. Im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres stiegen die Umsätze angesichts schwieriger Begleitumstände immerhin um 4,1 Prozent – trotz Cloud und Corona.