Mega-Deal: 18 Mrd. für Toshibas NAND-Chip-Business
Mega-Deal im Memory-Markt: 18 Mrd. für Toshibas NAND-Chip-BusinessMit 18 Milliarden US-Dollar ist der Verkauf von Toshiba Memory Corporation (TMC) mit Abstand der größte Deal der Storage-Branche. Käufer ist K.K. Pangaea, eine Zweckgesellschaft, die zur Übernahme von einem Konsortium unter der Führung von Bain Capital Private Equity gegründet wurde. Dazu gehören Apple, Dell, Kingston Technology und Seagate sowie der koreanische Chip-Hersteller SK Hynix, die alle NAND-Chips benötigen und diese nun sicherlich zu günstigen Konditionen beziehen können.
Was zunächst nach einem Mega-Deal klingt, ist eigentlich tragisch: Toshiba war gezwungen, das lukrative und wachstumsträchtige Geschäft von TMC zu verkaufen. Zu sehr hat die katastrophale Übernahme des amerikanischen AKWs Westinghouse den japanischen Hersteller in Schieflage gebracht. Nur so konnte ein Konkurs vermieden werden.
Von der insgesamt über drei Billionen Yen hohen Kaufsumme reinvestiert Toshiba rund 350,5 Milliarden Yen in Pangaea. Toshiba holt sich damit in etwa 40,8 Prozent der Stimmrechte zurück. Infolge des Deals und der Reinvestition wird Toshiba aus dem Verkauf einen Gewinn von rund 970 Milliarden Yen (vor Steuern) in den konsolidierten Geschäftsergebnissen 2018 erzielen. Wie es mit Toshiba weitergeht, soll in einem auf fünf Jahre angelegten Toshiba Next Plan festgehalten werden.
Wie wir von den Kollegen von Markt & Technik hören, will Toshiba Memory die neue Eigenständigkeit nutzen um technisch eine Führungsrolle in der Speicher-Branche zu übernehmen. Auch gab es wohl Interessenten, wie unter anderem Foxconn, die mehr geboten hatten. Schon aus politischen Gründen sollte TMC ein japanisches Unternehmen bleiben, zumindest nach außen hin.
Laut Yuji Sugitomo, Managing Director bei Bain Capital, seien schnelle Entscheidungsprozesse wichtig für den Erfolg der neuen TMC. In drei Jahren will das Unternehmen an die Börse gehen. Hierfür seien auch Übernahmen möglich, um sich möglichst attraktiv aufzustellen.