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Netapp wird Fujitsu-Reseller

Dr. Helmut Beck
Überraschung auf der »SNW Europe«: Fujitsu und NetApp, die schon bislang sehr gut zusammenarbeiteten, erweitern ihre Partnerschaft auf eine weltweite Basis. Und erstmals wird Netapp auch ein von Fujitsu entwickeltes Storage-System weltweit zusammen mit dem Netapp-Portfolio anbieten. Dabei handelt es sich um die »ETERNUS CS800 S2 DeDup Data Protection«-Appliance.

Das neue Abkommen ist eine Folgeerscheinung, dass das ehemalige Joint-Venture Fujitsu Siemens Computers letztes Jahr komplett an Fujitsu ging. »Bis dahin waren wir eine EMEA-Firma«, resümiert Dr. Helmut Beck, Vice President Storage Business bei Fujitsu, gegenüber speicherguide.de. »Aber jetzt können wir uns global aufstellen – und auch solche globalen Partnerschaften abschließen.« Für das von Netapp vertriebene Fujitsu-System will der IT-Konzern, der sich immerhin als der drittgrößte IT-Services-Anbieter der Welt sieht, die dazugehörigen Wartungs- und Support-Services sowie Managed-Services für das gesamte gemeinsame Speicherportfolio liefern. Dass man enger zusammenarbeiten will, kündigten die beiden Unternehmen im November letzten Jahres auf der Fujitsu-Hausmesse »Visit« an (speicherguide.de berichtete).

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Appliance unterstützt »Symantec OST« und Path-to-Tape

Die Fujitsu-Appliance ermöglicht vor allem KMUs als auch Unternehmen mit Außenstellen einen breiteren Zugang zum Thema Efficient-Data-Protection. Die Appliance ist eine vorkonfigurierte Lösung für Kunden, die auf Disk-Backup mit integrierter Deduplizierung setzen. Die Deduplizierung reduziert die typischen Kapazitätsanforderungen für Disk-to-Disk-Backups um bis zu 90 Prozent. Durch die globale Deduplizierung bei der Backup-Datenreplikation sinkt der Bedarf an Bandbreite laut Fujitsu um den Faktor 20 oder mehr. Die Appliance unterstützt überdies die »Symantec Open Storage«-Schnittstelle (OST) und Path-to-Tape.

Laut Dr. Beck hat Fujitsu bis heute über 15.000 Netapp-»FAS«-Speichersysteme an Kunden verkauft. Erst kürzlich kooperierten Fujitsu, Netapp und andere Lösungspartner, um eine weltweite Referenz-Architektur für Desktop-Virtualisierung für 50.000 Anwender aufzubauen, die es Kunden erleichtert, virtualisierte dynamische Infrastrukturen einfacher zu replizieren und in Betrieb zu nehmen.

Es geht um das dynamische Datacenter der Zukunft

»Dynamic Datacenter« und »Dynamic Infrastructure« sind denn auch laut Dr. Beck die gemeinsamen Visionen, die zum jetzigen Abkommen mit Netapp führten: »Wir müssen wegkommen von starren Storage-Pools.« Damit ein IT-Administrator mehrere Storage-Systeme dynamisch verwalten kann, bedarf es deshalb einer gemeinsamen Storage-Management-Plattform. Auch dies ist Teil des jetzigen Abkommens: Die Fujitsu-Datenmanagementtools »ETERNUS SF Storage Cruiser« und »ServerView Resource Orchestrator« unterstützen nun die Unified-Storage-Architektur von Netapp. Kunden, die beispielsweise in ihrer IT-Infrastruktur Eternus-Speicher sowie »PRIMERGY x86«-Server nebst Netapp-Storage-Produkten einsetzen, sollen sie nun besser verwalten, überwachen, analysieren und automatisieren können.

Natürlich besteht die Gefahr, dass nun bei dem ein oder anderen Unternehmen sowohl Netapp als auch Fujitsu mit der Data-Protection-Appliance auftreten. Aber diese möglichen Einzelfälle irritieren Andreas König, Senior Vice President and General Manager EMEA von Netapp nicht: »Es gibt zusammen weit mehr Marktchancen, die wir zusammen noch nicht angegangen sind. Wir erreichen weltweit nun viel mehr Kunden also vorher. Und – wir können als Team besser gegen HDS und EMC auftreten.«

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