Panasas erhöht die RAID-Zuverlässigkeit & -Verfügbarkeit
Panasas »ActiveStor 16«Ein RAID-Verbund schützt Speichersysteme vor Datenverlust. Fällt eine Festplatte (oder zwei) aus, werden die darauf gespeicherten Daten über Parity-Informationen wiederhergestellt. So weit so gut. Dieser Rebuild dauert aber im TByte-Zeitalter nicht mehr nur Stunden, sondern Tage. In dieser Zeit darf kein weiteres Laufwerk ausfallen. Zudem leidet während des Rebuilds die Performance des Arrays ganz erheblich. Genau an diesem Punkt setzt Panasas mit seinem hybriden und skalierbaren NAS-Systemen an.
Aktuell kündigt der US-Hersteller mit dem »ActiveStor 16« die nächste Generation seines Highend-Speichers an. Neu ist auch das Dateisystem »PanFS 6.0« mit RAID 6+ Triple-Parity-Schutz. Gegenüber Dual-Parity-Konzepten soll sich eine 150 mal höhere Zuverlässigkeit bei zugleich minimierten Drive-Rebuild-Zeiten ergeben. Für Performance in Kombination mit ausreichend hoher Kapazität sorgt eine hybride Architektur aus SSDs und HDDs.
Highend-NAS mit Helium-Festplatten
Geoffrey Noer, PanasasEine weitere Premiere ist der Einsatz von Helium-befüllten HGST »UltraStar He6«-Laufwerken mit sechs TByte. »Die neue Plattform bietet eine um 50 Prozent höhere Integrationsdichte und optimierten, im System integrierten Flashspeicher für die neue »RAID 6+«-Implementation«, erläutert Geoffrey Noer, Director Product Marketing bei Panasas.
Das Activestor 16 ist für den Einsatz in Hochleistungs- und Big-Data-Umgebungen konzipiert. Panasas blüht bisher eher im verborgenen, ist in Universitäten und den Bereichen Science und Automotive aber kein Unbekannter. »Die Architektur entwickelt seine Stärken in Arrays mit zunehmender Plattenanzahl«, erklärt Noer im Gespräch mit speicherguide.de. Bis ungefähr 20 Laufwerke sei man mit herkömmlichen RAIDs noch gleich auf.
Nahtlose Kapazitäts- und Leistungs-Skalierung
Das hybride Activestor-16-System vereint kostengünstige, Festplatten-basierte Speicherung mit der zusätzlichen Kapazität und Metadaten-Leistung von Flash-Speichern. Je nach Konfiguration wird das Array mit bis zu 122,4 TByte Kapazität je 4U-Gehäuse geliefert, und bietet damit mehr als 1,2 PByte pro Rack. Herstellerangaben zufolge erzielt Activestor 16 im Produktionsbetrieb einen Datendurchsatz von bis zu 150 GByte/s mit einer Kapazität, die sich auf mehr als zwölf PByte in einem einzigen Dateisystem skalieren lässt. Die Kapazitäts- und Leistungs-Skalierung soll nahtlos erfolgt und keine Stillstandzeit erfordern.
RAID-Guru Garth Gibson ist auch dabei
Woher nimmt Panasas seine Expertise? Mitgründer und wissenschaftliche Leiter Garth Gibson gehörte vor 25 Jahren zu den Mitverfassern des Artikels »A Case for Redundant Arrays of Inexpensive Disks (RAID)«, auch bekannt als Berkeley RAID Artikel. »Im Zuge der kontinuierlichen Ausweitung von Speicherleistung und -Kapazität als Folge der wachsenden Arbeitslast-Anforderungen bei technischen Berechnungen und Big-Data-Anwendungen ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Werkzeuge zum Schutz der Daten mit der Geschwindigkeit technischer Weiterentwicklung Schritt halten können«, hebt Gibson hervor.
Obwohl es sich um Highend-Storage handelt, sind die Panasas-Speicher nicht gänzlich unerschwinglich. Der Einstiegpreis für die Blade-basierten Systeme liegt bei 125.000 US-Dollar (82,4 TByte und 240 GByte SSDs). Eine 122,4-TByte-Konfiguration mit 6-TByte-Helium-Platten und 240-GByte-SSDs kostet ab 160.000 US-Dollar. Aktuell können Interessenten mit zirka 1,54 US-Dollar pro GByte kalkulieren. Die ersten Activestor-16-Systeme sollen noch diesen Monate verfügbar werden. Hierzulande sind die Geräte unter anderem bei Megware und Transtec erhältlich.
Produkt-Review Panasas »ActiveStor 11«