Samsung führt 3D-V-NAND-Flash erstmals in Consumer-SSD ein
Samsung »850 PRO« Die 3D-V-NAND-Flash-Technologie – also ein Flash-Chip mit intern mehreren Schichten übereinander – führte Samsung letztes Jahr erstmals in Enterprise-SSD-Produkten ein. Nun will man sich mit dieser Technologie auch auf dem Consumer-Markt mit der neuen SSD-Serie »850 Pro« etablieren. Samsung ist nach wie vor das einzige Unternehmen auf dem Flash-Markt, das die 3D-V-NAND-Technologie beherrscht.
Jim Elliot, SamsungInteressanterweise kann die 3D-V-NAND-Technologie ihre Vorteile im Consumer-Bereich noch gar nicht mal richtig ausspielen. Bei der Performance liegt man mit 550 MByte/s Durchsatz beim Lesen und 520 MByte/s beim Schreiben gerade mal so um die zehn Prozent über der Performance der Vorgängerserie »840 Pro«. Aber damit hat Samsung jetzt die Grenzen der 6-Gbit/s-SATA-Schnittstelle erreicht. Mehr ist kaum noch herauszukitzeln. »Wir gehen deshalb davon aus, dass PCIe die nächste SSD-Schnittstelle in Consumer-PCs wird«, sagt Jim Elliot, Vice President von Samsung Electronics Memory Marketing Exec Team, gegenüber speicherguide.de anlässlich der Vorstellung in Seoul, Südkorea.
PCIe wird wohl die nächste SSD-Schnittstelle in Desktops
SATA-Schnittstelle ist Ende der Fahnenstange, PCIe wird deshalb Nachfolger im Desktop/Notebook (Bild: Samsung)Auf die 12-Gbit/s-Version von SATA/SAS scheint Samsung nicht mehr zu warten. Vermutlich, weil man ein oder zwei SSD-Generationen später auch hier schon wieder an die Grenze stoßen würde.
Bei neueren SSD-Schnittstellen – wie PCIe oder gar NVMe – stehen freilich richtige Performance-Sprünge an. Aber das dauert noch etwas, bis diese Interfaces in die PCs bzw. Notebooks reinwandern. PCIe wird zumindest schon in einigen Notebooks verwendet. Im Server-Bereich ist PCIe schon weiter fortgeschritten. Und hier etabliert sich auch gerade die NVMe-Schnittstelle.
Diskussionen über die Lebensdauer beim Consumer-Einsatz von SSDs sind jetzt obsolet
Die 3D-V-NAND-Technologie ihre Vorteile im Consumer-Bereich noch nicht richtig ausspielen.Mit der 3D-V-NAND-Technologie gibt es aber bei der 850 Pro Spezifikationssprünge bei der Einsatzdauer – aktuell 3 PByte Written –, und demzufolge vergibt Samsung zehn Jahre Garantie. Das heißt, ein Anwender müsste täglich rund 40 GByte Schreibleistung generieren, um die SSD in zehn Jahren an ihre Garantiegrenze zu bringen – man muss nun kein Rechenkünstler sein, um zu erkennen, dass dies in der Praxis extrem seltenst eintreten dürfte. Und damit sollten sich jetzt auch beim Consumer-Einsatz von SSDs alle Diskussionen über die Lebensdauer erübrigen.
Die 850-Pro-Serie soll ab 21. Juli 2014 verfügbar sein. Die US-Preise werden von Samsung so angegeben: 129,99 US-Dollar (für 128 GByte), 199,99 US-Dollar (256 GByte), 399,99 US-Dollar (512 GByte), und 699,99 US-Dollar für 1 TByte. Wer rein auf die Performance schaut, ist möglicherweise vom Preis-Leistungs-Verhältnis mit dem Vorgängermodell 840 Pro etwas besser bedient. Gut möglich, dass Samsung aber bis zum offiziellen Verkaufsstart noch etwas die Preisschraube adjustiert.