Scality bringt neue Ring-Version des Objekt-Speichers
Mit »RING Storage 4.2« erweitert Scality seine Objekt-Speicherlösung um Support für native NFS. Damit soll ein universeller Datenzugriff gewährleistet werden, der NFS v3, AppleTalk Filing Protocol (AFP) und CIFS sowie Open Source und FTP umfasst. Neu ist hier Scalitys »GeoSynch«, was File-Level-Synchronisierung zwischen Rechenzentren ermöglicht. Somit lassen sich asynchrone und synchrone Replikationen sowohl auf Block- als auch auf File-Ebene umsetzen. Das Unternehmen möchte damit Files die gleiche Datensicherung wie Objekten bieten.
Damit bewegt sich das Unternehmen in neue Märkte: »Mehr oder weniger machen wir damit auch traditionellen NAS-Anbietern Konkurrenz«, sagt Jerome Lecat, CEO bei Scality. »Wir bieten hier nun für Files die gleiche Performance, geringe Latenzen und einfache Skalierbarkeit wie für Objekte. Darüber hinaus sind wir nun auch Scale-out-fähig. Bislang fehlt uns noch die Snapshot-Funktion in unserem Produkt, die wir aber spätestens 2015 zur Verfügung stellen.«
DLR nutzt Ring für HD Satellitenaufnahmen
Ein Kundenbeispiel, bei dem Scality eine NAS-Konfiguration ablöste, ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Dabei nutzte die Abteilung für Photogrammetry und Image Analysis ein Speichersystem, dass sich nicht problemlos skalieren ließ. Die Abteilung hatte bereits sechs Millionen Files abgelegt – manche bis zu einem TByte groß – und der Datenbestand wächst rapide weiter. Server und NAS-System konnten den steigenden Anforderungen nicht mehr gerecht werden.
Die Ring-Lösung bietet für die großen Files eine parallele Architektur, die parallele Image-Prozesse zulässt und keine Flaschenhälse mit sich bringt. Die Lösung läuft auf Dell »R550«- Servern, die mit jeweils zwölf 3-TByte-Nearline-SAS-Disks ausgestattet und in einem 1-Gbit/s-Ethernet-Netzwerk integriert sind. Insgesamt stehen hier 200 TByte an Speicher zur Verfügung, weitere Server sind bereits angedacht.
»Die Ring-Lösung erlaubt uns ohne Beschränkungen zu skalieren und hohe IOPS-Anforderungen über viele IT-Systeme und Formate hinweg zu bedienen«, erklärt Professor Peter Reichartz, Leiter der Abteilung für Photogrammetry and Image Analysis. »Dazu gehören traditionelle File-Systeme sowie Cloud-Speicher, den wir über CDMI ansprechen.«
Der deutsche Markt ist der drittgrößte für Scality. Mit dem DLR sichert sich das französische Unternehmen einen großen Erfolg. »Das DLR hat eine der modernsten und anspruchsvollsten Imaging Analysis Group weltweit«, erläutert Lecat. »Wir sind erfreut, dass unsere hochskalierbare Speicherlösung hier genutzt wird, um eines der höchsten Gebirge – das Karakorum – zu dokumentieren. Scality ist hier Teil eines äußerst wichtigen Umweltprojektes und darauf sind wir sehr stolz.«
ESG validiert SGI Modular Infinitestorage Server mit Ring
Darüber hinaus testete die Enterprise Strategy Group (ESG) die Ring-Speicherlösung auf SGI »Modular InfiniteStorage Servern«. Dabei wurde beispielsweise die Performance für Objekt-basiertes speichern in Replikationsmodus getestet. Die Größe der Objekte betrug dabei 4KByte. Bei 480 Clients erreichte die Plattform einen Read-Durchsatz von 36.362 Objekten pro Sekunde und im Write-Modus 33.219. Bei einer Anzahl von 2.880 Clients lag das Resultat bei 45.420 Objekten pro Sekunde (Read) und 41.891 Objekten pro Sekunde (Write). Die Performance bei 1-MByte großen Objekten lag bei 480 Clients bei 6,7 GByte/s lesend und 5,55 GByte/s schreibend. Bei 2.880 Clients liegt die Durchsatzgeschwindigkeit bei 7,75 GByte/s (Read) und 6,68 GByte/s (Write). Erreichen die Objekte eine Größe von 10 MByte, dann erreicht das System noch 6,86 GByte/s im Lesemodus und 3.77 GByte/s schreibend.
Im File-basierten Test ergab die ESG-Validierung einen Throughput von 16,9 GByte/s (Read) und 3,7 GByte/s (Write) bei einer File-Größe von 1 GByte und 24 Clients.ESG nahm auch die Rekonstruktionszeiten für Daten unter die Lupe. So ließen sich 750 GByte in 13 Minuten wiederherstellen, vier TByte in 64 Minuten und 10 TByte in 2,6 Stunden.
Scality weiter auf Wachstumskurs
Lecat sieht in der ESG-Validierung eine Bestätigung der Produktqualität, Leistungsfähigkeit und Skalierbarkeit von Ring: »Wir sind auf einem guten Kurs und wachsen weiterhin stark. Von unserem Funding stehen uns noch 22 Millionen US-Dollar zu unserer Verfügung. Das Unternehmen ist profitabel und wir planen zusätzliche Team-Erweiterungen. Wir haben uns weiterentwickelt. Unser Anfang lag in Telcos, ISPs und Internetanbietern, aber nun bewegen wir uns immer mehr in Enterprise-Umgebungen. Das beweisen die bestehenden Implementationen, von denen die größte 60 PByte groß ist.«
Zu der Teamverstärkung zählt seit Kurzem Philippe Mechanick, der als CFO in Paris fungiert. Besetzt werden sollen noch die Positionen des Senior Vice President Sales, des Vice President Engineering sowie die des Chief Marketing Officers, die derzeit von Ron Weissman als Interim bekleidet wird.