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Studie: Virtualisierung und Cloud behindern Backup

30 Prozent der Disaster-Recovery-Tests schlagen immer noch fehl (Quelle: Symantec)
30 Prozent der Disaster-Recovery-Tests schlagen immer noch fehl (Quelle: Symantec)
Für Unternehmen wird es zunehmend schwieriger, ihre geschäftskritische Applikationen und Daten sichern. Der Grund: Sie führen Virtualisierung und Cloud ein, wodurch sich das Backup und die Wiederherstellung wichtiger Dokumente komplizierter gestalten. Der neue »Disaster Recovery Report 2010« von Symantec belegt auch, dass virtuelle Systeme nicht richtig geschützt sind.

Die nüchterne Bilanz der Symantec-Studie, an der immerhin weltweit rund 1.700 IT-Leiter aus großen Unternehmen – darunter 100 aus Deutschland – teilnahmen: Weltweit werden fast die Hälfte (44 Prozent) aller Daten auf virtuellen Systemen nur unregelmäßig gesichert. Und nur einer von fünf der befragten IT-Leiter schützt seine virtuellen Plattformen zusätzlich mit Failover-Mechanismen und Replikation. 60 Prozent der virtualisierten IT-Systeme werden in derzeitigen Notfallplänen gar nicht erst berücksichtigt.

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Unzureichende Tools, Sicherheit und Kontrolle in der Cloud

Die befragten Unternehmen betreiben bereits rund die Hälfte ihrer geschäftskritischen Anwendungen in der Wolke. Die größte Herausforderung bei der Auslagerung in die Cloud ist für 47 Prozent der deutschen Teilnehmer die Sicherheit. International sind Sicherheitsbedenken sogar für zwei Drittel der Unternehmen das drängendste Problem.

Wer bereits auf Cloud-Konzepte setzt, den plagen Fragen bei der Hochverfügbarkeit. So gaben 55 Prozent der Befragten an, dass es ihnen bei diesen Diensten schwer falle, Failover-Prozesse zu kontrollieren und Ressourcen hoch verfügbar zu halten. Müssen sie Anwendungen und Daten in virtuellen Umgebungen schützen und verwalten, sehen sechs von zehn IT-Verantwortlichen das größte Hindernis darin, dass sie dabei unterschiedliche Tools nutzen müssen.

Deutsche Firmen in Sachen Backup etwas konsequenter

Ein weiteres Ergebnis der Symantec-Studie: Regelmäßige Backups sind weltweit in vielen Unternehmen immer noch nicht an der Tagesordnung. 82 Prozent der Teilnehmer berichten von wöchentlichen Fristen oder noch größeren Abständen zwischen einzelnen Backups in ihrem Unternehmen. Immerhin zeigen sich deutsche Firmen in Sachen Backup etwas konsequenter: 28 Prozent der Befragten fertigen täglich und lediglich 72 Prozent wöchentlich oder seltener Backups an.

Begrenzte Ressourcen, fehlende Speicherkapazität und die unvollständige Einführung effizienter Schutzmethoden sind der Studie zufolge die Hauptfaktoren, welche die schnelle Sicherung von virtuellen Umgebungen behindern. 59 Prozent der weltweit Befragten nennen Knappheit von Personal, Budget und verfügbarem Raum als größte Herausforderung beim Sichern virtueller Maschinen. Die deutschen Teilnehmer (39 Prozent) beanstanden in erster Linie unzureichende Technologien wie Software und Hardware.

Cyber-Attacken Hauptursache für Ausfälle

Cyber-Attacken, System-Upgrades und Datenlecks zählen zu den Hauptursachen für Systemausfälle in Deutschland: So erlebten ganze 64 Prozent der hierzulande Befragten im vergangenen Jahr einen Ausfall wegen Cyber-Attacken – ein Prozent mehr als im internationalen Vergleich. Externe Angriffe verursachten die längsten Ausfallzeiten. 60 Prozent der deutschen Teilnehmer verzeichneten darüber hinaus Unterbrechungen aufgrund von System-Upgrades und 58 Prozent aufgrund von Datenlecks. Stromausfälle fielen bei 56 Prozent der Firmen ins Gewicht.

Die Symantec-Studie zeigt weiter, dass die tatsächliche Zeitspanne, die sie für die Wiederherstellung eines Systems brauchen, rund doppelt so lang ist, wie die Befragten vermuten. So gaben die Teilnehmer an, dass sie im Falle eines schweren Störfalls, der das Haupt-Datenzentrum außer Betrieb setzt, eine Ausfallzeit von zwei Stunden bis zur erneuten Inbetriebnahme ihrer Systeme erwarten. Die tatsächliche mittlere Ausfallzeit in den vergangenen zwölf Monaten betrug jedoch fünf Stunden – mehr als das Doppelte.

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