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VeeamOn-Forum: »Backup-as-a-Service ein klarer Wachstumsmarkt«

Rund 400 Gäste begrüßte der Verfügbarkeitsspezialist Veeam zum VeeamOn Forum Deutschland 2016 in Hanau (Bild: Ariana Rüdiger).Rund 400 Gäste begrüßte der Verfügbarkeitsspezialist Veeam zum VeeamOn Forum Deutschland 2016 in Hanau (Bild: Ariana Rüdiger).Rund 400 Gäste kamen zum VeeamOn Forum Deutschland nach Hanau. Ausgerichtet zusammen mit Sponsoren wie Cisco, HPE, Exagrid, Nimble Storage, Quantum oder Tintri, gab die Veranstaltung einen Einblick in demnächst fällige Produkt-Releases und stellte Veeam-basierende Lösungen vor. Gerald Hofmann, der für das Geschäft in Zentraleuropa zuständig ist, berichtete, man habe seit der Gründung 2006 rund 193.000 Kunden gewonnen, davon 100.000 in den vergangenen drei Jahren und erreiche inzwischen ein Umsatzvolumen von einer halben Milliarde Dollar. Schulden hat das Unternehmen keine. Veeam beschäftigt derzeit rund 2.200 Mitarbeiter, 300 davon im Marketing. 2016 sollen weitere 25 Prozent dazukommen. In der deutschen Zentrale in München arbeiten 40 Mitarbeiter.

Die agentenlos sichernden Produkte von Veeam, das sich selbst als Spezialist für Applikationsverfügbarkeit sieht, scheinen einen empfindlichen Nerv des Marktes zu treffen. Der Hersteller präsentierte Daten aus einer Anwenderbefragung bei 1.000 IT-Entscheidern weltweit, denen zufolge 96 Prozent der Antwortenden die Ausfallzeit von Anwendungen verringern wollen und 84 Prozent bei sich eine Verfügbarkeitslücke beklagen. Hoffmann: »80 Prozent der Konzeptstudien unserer Kunden werden auch umgesetzt.«

Ein Kunde, der sich auf Veeam verlässt, ist der Schwab Versand aus Hanau. »Wir haben nach der Insolvenz des Hosting-Partners beschlossen, das Hosting nun selbst zu übernehmen und haben deshalb Veeam installiert – schließlich mussten die Applikationen, insbesondere das Modeportal Sheego, auch in Zukunft ständig zugänglich sein«, berichtete Tino-Manuel Junge vom Schwab Versand den Besuchern des Veeam-Forums.

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Stärkere Öffnung für die Cloud

An Neuerungen brachte Veeam die Version 9.1 der Availability-Suite und die Orchestrierungs-Software Availability Orchestrator. Die Aktualisierung soll zwei Monate nach der Freigabe der Windows-2016-Produkte verfügbar sein, der Orchestrator noch im Jahr 2016.

Besonders interessant, ist der die übrigen Veeam-Produkte als zusätzliche Software-Schicht überlagernde Availability-Orchestrator. Mit diesem Werkzeug können Administratoren Failover-Pläne unter Einschluss der Recovery-Lokationen Google Cloud, Microsoft Azure, AWS, VMware Cloud oder Veeam Cloud Service Provider verwalten, geplante Recovery-Routinen testen und Pläne oder Abläufe im realen Recovery-Fall lückenlos und automatisch dokumentieren. Der Orchestrator soll mit der Zeit weiter ausgebaut werden – strategische Ausblicke will Veeam im Herbst eröffnen, Produkterweiterungen des Administrators im Frühjahr 2017 präsentieren, wie Marketing-Chef Peter Ruchatz der Presse mitteilte.

Die Availability-Suite kann zukünftig auch applikationssensitive Images von Active-Directory und SharePoint 2016 verarbeiten. Außerdem lassen sich mit Veeam ab Version 9.5 gesicherte Applikationen direkt in einer Azure-Cloud recovern. Ab Sommer ist das Cloud-Recovery-Tool auch als einfacher Installer für den Einsatz in On-Premise-Umgebungen erhältlich. Damit werden DraaS-Angebote (Sisaster-Recovery-As-a-Service) für Veeam-Partner möglich.

Zudem gibt es nun ein Werkzeug für das Backup von Linux-Maschinen unter Red Hat, SuSe und Ubuntu, noch keins allerdings für Container-Infrastrukturen oder die sogenannte bimodale IT, bei der »alte« Architekturen (Mainframe, klassische virtualisierte Systeme) neben Cloud-native-Anteilen stehen. Der Container-Markt befinde sich noch in einem zu frühen Stadium, deshalb werde sich Veeam hier erst in etwa 18 Monaten für eine Marschrichtung entscheiden – notfalls sogar für die Entwicklung einer neuen Sicherungstechnologie, wenn sich bei Containern komplett Hypervisor-lose Ansätze durchsetzen sollten, sagte Ruchatz. Denn auf einen Vmware- oder Hyper-V-Hypervisor ist Veeam auf seine Werkzeuge angewiesen.

BaaS ist ein Wachstumsmarkt

Veeams Matthias Frühauf, Peter Ruchatz, und Gerald Hofmann gaben Journalisten in Hanau Auskunft über Produkte und Zukunftspläne (Bild: Ariana Rüdiger).Veeams Matthias Frühauf, Peter Ruchatz, und Gerald Hofmann gaben Journalisten in Hanau Auskunft über Produkte und Zukunftspläne (Bild: Ariana Rüdiger).Cloud-Service-Provider erhalten mit dem Veeam Management Backup Portal ein Hilfsmittel, um ihren Kunden Backup-Services einfacher bereitzustellen. Immer mehr Partner steigen nämlich in das Cloud-Service-Geschäft ein – für deren Kunden sei deren Nutzung oft nur eine Erweiterung von Managed-Backup-Services, die sie bereits verwendeten. Unter den Anwendern seien viele kleine und mittlere Unternehmen, die nur einem persönlich bekannten und räumlich nahen Partner vertrauen, von dem man die Daten notfalls auch per physischen Transport zurückholen könne. Matthias Frühauf, Regional Sales Engineer EMEA dazu: »Man darf die Bandbreite eines Autos voller Festplatten nicht unterschätzen!«

Von den rund 9.000 Pro-Partnern im deutschsprachigen Raum waren 2015 schon rund 500 Unternehmen Veeam Cloud-Service-Partner, boten also eigene Services auf Veeam-Basis an, in ganz Europa tun dies etwa 5.600 Veeam-Partner. EMEA-Chef Gerald Hofmann: »BaaS ist ein Wachstumsmodell.«

In der Cloud fehlt oft eine Datenschutzstrategie

Darauf deuten auch die Antworten einer anderen Umfrage hin, die Veeam in Hanau präsentierte. Befragt wurden diesmal Service-Provider. Danach haben heute erst 25 Prozent der Cloud-Provider-Kunden eine Datenschutzstrategie. Auf die zu erwartende steigende Nachfrage reagiert Veeam: Cloud-Partner können in Zukunft über eine eigene User-Group Erfahrungen austauschen, Endkunden finden geeignete Dienstleister in einem von Veeam eingerichteten Suchverzeichnis.


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