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Verizon will mit »Verizon Cloud« Amazon herausfordern

Positionierung der »Verizon Cloud« gegenüber Konkurrenz-Clouds (Bild: Verizon)
Positionierung der »Verizon Cloud« gegenüber Konkurrenz-Clouds (Bild: Verizon)
Ein Marktführer wie Amazon, der in der Cloud mit entsprechenden Services (zum Beispiel AWS oder S3) beizeiten Standards setzte, wird ständig angegriffen. Ernsthaft nennenswerte Marktanteile konnte noch niemand streitig machen. Jetzt bläst das US-Unternehmen Verizon Communications, bekannt vor allem als einer der größten Mobilfunkanbieter in den USA und auch ein großer Rechenzentrumsbetreiber, ebenfalls zum Angriff auf Amazon. Mit der »Verizon Cloud« wird eine neue Infrastructure-as-a-Service-Plattform (IaaS) sowie ein cloud-basierter Storage-Service vorgestellt. Neben Amazon hat Verizon freilich auch Konkurrenten wie RackSpace im Auge.

Mit dem neuen Service ist sich Verizon sicher, den Aufbau einer Public-Cloud fundamental zu verändern. Großkonzerne, mittelständische Unternehmen und kleine Entwickler-Shops sollen gleichermaßen davon profitieren: Einerseits würden sie die Agilität und die wirtschaftlichen Vorteile einer generischen Public-Cloud erhalten; andererseits bekämen sie die Zuverlässigkeit und den Umfang eines Services auf Enterprise-Level mit beispielloser Leistungskontrolle. Die Verizon Cloud ist derzeit lediglich eine Ankündigung, sie soll im vierten Quartal dieses Jahres in einer limitierten, öffentlichen Beta-Version verfügbar sein.

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Komplett neue Cloud-Plattform aufgrund Kunden-Feedback

»Verizon hat die Enterprise-Cloud erfunden – jetzt erfinden wir sie neu«, sagt John Stratton, President von Verizon Enterprise Solutions. »Dies ist die Revolution für Cloud-Services, auf die Unternehmen schon lange gewartet haben. Wir haben das Feedback unserer Enterprise-Kunden weltweit eingeholt und darauf basierend haben wir eine komplett neue Cloud-Plattform gebaut, um unseren Kunden genau die Funktionen zu bieten, die sie benötigen.«

Die Verizon-Cloud besteht aus zwei Hauptkomponenten: der IaaS-Plattform »Verizon Cloud Compute« und dem objektbasierten Storage-Service »Verizon Cloud Storage«. Cloud-Compute wurde speziell für Geschwindigkeit und Leistung entwickelt. Virtuelle Maschinen (software-basierte Computer und Server) sollen innerhalb von Sekunden geschaffen und eingesetzt werden können – der Anwender baut und bezahlt nur das, was er tatsächlich benötigt.

»Verizon Cloud Compute« ist flexibler bei VMs als andere Cloud-Angebot

Mit Cloud-Compute sollen Anwender virtuelle Maschinen und die Netzwerkleistung ermitteln und einstellen können. Somit erhielten sie für auftragsentscheidende Applikationen, sogar zu Stoßzeiten, eine planbare Leistung. Zusätzlich könnten Anwender die Storage-Leistung konfigurieren und verschiedenen virtuellen Maschinen Speicher hinzufügen. Bisher verfügten Services über typische voreingestellte Konfigurationen für Größe (zum Beispiel klein, mittel, groß) und Leistung, und nur wenig Flexibilität bei virtuellen Maschinen sowie der Netzwerkleistung und der Storage-Konfiguration. Laut Verizon biete kein anderes Cloud-Angebot bietet dieses Maß an Kontrolle.

»Die Lösung ist ein innovativer Ansatz, der zeigt, wie Cloud-Computing funktioniert«, erklärt Bryson Koehler, Chief Information Officer bei The Weather Company, einem führender Anbieter von Wettervorhersagen und -informationen in den USA. »Das Wetter ist die dynamischste Datei der Welt. Wir nutzen zudem Big Data, um Verbraucher dabei zu unterstützen, ihren Tag besser zu planen; und Unternehmen helfen wir dabei, intelligentere Entscheidungen zu treffen, die mit dem Wetter zusammenhängen. Ein bedeutender Anteil der Wachstumsstrategie von The Weather Company basiert auf der Cloud, und wir legen einen großen Teil unserer technischen Zukunft in die Hände von Verizon.«

»Verizon Cloud Storage« reduziert Herausforderungen bei Latenzzeiten

Cloud-Storage ist nach Angaben von Verizon eine objektbasierte, mehrmandantenfähige Storage-Plattform, auf die von überall über das Internet zugegriffen werden kann. Objektbasierter Storage sei besonders stabil und zuverlässig bei Internet-Traffic, und ist somit ideal geeignet für cloud-basierte Anwendungen. Cloud-Storage reduziere Herausforderungen bei Latenzzeiten, die viele traditionelle Storage-Angebote an ihre Grenzen bringe, und sei gleichzeitig leistungsfähiger.

Die beiden neuen Cloud-Services sind in den Cloud-Rechenzentren von Verizon in Culpeper (Virginia/USA), Englewood (Colorado/USA), Miami (Florida/USA), Santa Clara (Kalifornien/USA) sowie in Sao Paolo (Brasilien), Amsterdam (Niederlande) und London (Großbritannien) installiert. Zu Beginn werden Kunden über das Rechenzentrum in Culpeper versorgt; Mitte 2014 sollen weltweit weitere Rechenzentren hinzukommen.

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