Fujitsu »Eternus DX400 S2«
Die DX400 stellt das Midrange-Angebot des Herstellers dar. Die beiden Modelle »DX410 S2« und »DX440 S2« verfügen über Intel »Xeon«-Prozessoren mit zwei oder vier Kernen bei 2,27 oder 2,53 GHz Taktfrequenz in den redundanten Controllern. Sie bieten zwischen acht und 16 GByte bzw. zwischen 24 und 96 GByte Cache. Der Kunde hat die Wahl zwischen vier bis 16 bzw. vier bis 32 FC-, FCoE- oder iSCSI-Ports mit jeweils 8- bzw. 10-Gbit/s-Bandbreite. An beide Systeme lassen sich bis zu 1.024 Rechner anschließen.
In maximal 20 bzw. 40 Plattengehäusen können jeweils 24 2,5-Zoll- oder 12 3,5-Zoll-Laufwerke betrieben werden. Diese lassen sich auch gemischt konfigurieren, so dass das kleinere Modell auf maximal 480, das größere auf maximal 960 Drives kommt. Als 2,5-Zoll-Medien stehen Ausführungen mit 300, 450 oder 600 GByte Kapazität und jeweils 10.000 U/min sowie Solid-State-Disks (SSDs) mit 100 oder 200 GByte Speicherplatz zur Auswahl. Im 3,5-Zoll-Format bietet Fujitsu 300, 450 und 600 GByte mit 15.000 U/min, ein und zwei TByte mit 7.200 Umdrehungen sowie SSDs mit 100 und 200 GByte an. Somit verfügt das DX410 S2 über maximal 480 TByte, Modell DX440 S2 über maximal 960 TByte Speicherplatz, von denen höchstens 342 bzw. 684 TByte netto zur Verfügung stehen. Alle Platten sind mit einer SAS-Schnittstelle (6 Gbit/s) ausgestattet und lassen sich in RAID 0, 1, 10, 5, 50 und 6 konfigurieren. Beide Versionen unterstützen 16.384 LUNs zu maximal 128 TByte Kapazität.
Die Möglichkeit der RAID-Migration erlaubt die dynamische Verschiebung von LUNs zwischen verschiedenen RAID-Gruppen und Festplatten ohne Betriebsunterbrechung. Darüber hinaus gibt es die Funktion »Data Block Guard«, die einen 8-Byte-Prüfcode pro 512 Bytes hinzufügt, um hohe Datenintegrität zu garantieren. »Redundant Copy« spiegelt einzelne Festplatten beim ersten Anzeichen eines Ausfalls. So lässt sich die Wiederherstellungszeit reduzieren und das Risiko eines dauerhaften Datenverlustes minimieren. Für weitere Ausfallsicherheit sorgt der »CacheProtector«. Dieser schreibt bei Stromausfall die Inhalte des RAID-Controller-Caches auf Flash-Speicher. Die lizenzfreie Verschlüsselungsoption soll den nicht autorisierten Zugriff auf vertrauliche Daten im Ruhezustand verhindern. Über das Eco-Mode genannte Herunterfahren der über längere Zeit nicht genutzten Festplatten sollen sich Energie und somit Betriebskosten einsparen lassen.
Von den logischen Laufwerken kann der IT-Manager bis zu 8.192 Snapshots in jeweils 256 Generationen anlegen. Die Möglichkeit zur synchronen oder asynchronen Replikation auf ein zweites System bietet Sicherheit und eignet sich insbesondere für Disaster-Recovery und Business-Continuity-Szenarien. Dabei ist es möglich, auch auf kleinere oder größere Eternus-Modelle, also beispielsweise die DX60/80/90 oder die DX8000 zu replizieren.
Im Gegensatz zu fast allen anderen Herstellern ist das Management und Monitoring für alle Systeme, ob Entry-Level, Midrange oder Enterprise, gleich. Dies ermöglicht die weitgehend identische Code-Basis aller Arrays. Für Administratoren bedeutet dies, dass sich die Verwaltung erheblich vereinfacht. Mittelpunkt ist hier die Software »SF Express«, die den Betrieb und die Verwaltung aller Eternus-Systeme vereinfachen soll. Neben Verwaltung und Überwachung steuert das Paket Kopierfunktionen für Snapshots und physikalische Kopien (Clones). Die neue Software ist Bestandteil von Fujitsus »Dynamic Infrastructures«-Konzept, welches eine flexible Anpassung der IT an verschiedenen Anforderungen ermöglichen soll.
Da in vielen Rechenzentren mittlerweile die Administratoren gut geübt sind mit den entsprechenden VMware-Tools, hat Fujitsu die Bedieneroberfläche an das Vmware-Layout mit ihren bekannten drei Spalten angelehnt. Aber es ist auch die Virtualisierungsintegration, die die neuen Eternus-Systeme abheben. Denn Fujitsu hat extra zur Integration in Vmware-Umgebungen ein VAAI-Plugin (vStorage-APIs for Array-Integration) entwickelt, mit dem »VMware vSphere« die Speicheroperationen auf die DX-Arrays umlagern und so die Gesamtsystemleistung für Vmware-Umgebungen steigern kann. Ähnlich eng unterstützt wird auch der »Site Recovery Manager« (SRM) von Vmware.
Die beiden 400er-Arrays unterstützen die Betriebssysteme Windows, Linux, Vmware, Solaris, HP-UX, AIX und »XenServer« in ihren 32- und 64-Bit-Varianten. Die Preise hängen stark von der jeweiligen Konfiguration ab. Als Beispiele für einen möglichen Listenpreis seien hier zwei Konfigurationsoptionen dargestellt. Eine DX410 S2 mit vier 8-Gbit/s-FC-Ports sowie 16 GByte in zwei Controllern und 24 TByte Bruttokapazität kostet in etwa 39.900 Euro. Ein Modell mit gleicher Ausstattung und zusätzlichen sechs 200-GByte-SSDs würde mit 82.400 Euro zu Buche schlagen.
Fazit
Nach der Einführung der Eternus-DX400-Serie hat Fujitsu recht schnell nachgelegt. Stellte das Vorgängermodell bereits Benchmark-Rekorde auf (speicherguide.de berichtete), kommen die neuen Ausführungen mit noch einmal schnelleren Prozessoren und höheren Bandbreiten am Front- und Backend daher. 480 bzw. gar 960 TByte Speicherplatz sind hohe Hausnummern, genauso wie die bis zu 32 Frontend-Ports. Aber den größten Vorteil stellt sicherlich die über die gesamte Eternus-Baureihe gleiche Management- und Monitoring-Software dar. Dieses Feature bietet sonst, wenn auch nur mit sehr eingeschränkter Vergleichbarkeit, die Konkurrenz im eigenen OEM-Haus, nämlich NetApp. Da kann auch nicht mehr der etwas überhöhte Listenpreis schrecken, ebenso wenig wie die fehlende Unterstützung für »NetWare« oder Microsofts Virtualisierungsplattform.
Hersteller: Fujitsu Technology Solutions
Mies-van-der-Rohe-Straße 8
D-80807 München
Tel. 01805/ 37 21 00
Fax 01805/ 37 22 00
Web: http://de.ts.fujitsu.com/
Link zum Produkt: Eternus DX400 S2
Preis: 39.900 Euro (2x 16 GByte Cache, 12x 2-TByte-NL-Drives, 4x 8-Gbit/s-FC-Ports)
Garantie: 2 Jahren Vor-Ort-Service
Technische Details
Maximale Speicherkapazität: 480/960 TByte Brutto, 342/684 TByte Netto (DX410S2/DX440S2)
Festplatteneinschübe: 24x 2,5-Zoll oder 12x 3,5-Zoll in jedem Plattengehäuse, maximal 20/40 Gehäuse, Formfaktor mischbar
Unterstützte Festplatten: SAS 2,5-Zoll (300/450/600 GByte, 10.000 U/min), SAS 3,5-Zoll (300/450/600 GByte 15.000 U/min), SAS-Nearline (1 oder 2 TByte, 7.200 U/min), SAS SSD 2,5- oder 3,5-Zoll (jeweils 100/200 GByte)
RAID-Level: 0, 1, 10, 5, 50, 6
Unterstützte LUNs: bis zu 16.384
LUN-Größe: bis zu 128 TByte
Controller: Dual (Active/Active), Intel Xeon Dual Core mit 2,27 GHz bzw. Quad Core mit 2,53 GHz
Ports: 4-16 bzw. 4-32 FC 8 Gbit, FCoE 10 Gbit oder iSCSI 10 Gbit
Protokolle: FC, FCoE oder iSCSI
Cache: 8-16 bzw. 24-96 GByte
Redundante Komponenten: Laufwerke, Netzteile, Lüfter
Unterstützte Betriebssysteme: Windows-, Linux-, Vmware-, Solaris-, HP-UX-, AIX-, Xenserver, 32- und 64-Bit-Varianten
Plus
+ hohe Systemleistung
+ hohe Kapazität
+ einheitliche Verwaltung über alle Baureihen
+ Replikation zwischen allen Baureihen
Minus
- keine 2,5-Zoll-Laufwerke mit 15.000 U/min
- SSDs nicht größer als 200 GByte