Im Test: D-Link »DSN-3000«
Die Inbetriebnahme und der »Schnitt« des Systems mit einer RAID-1-Gruppe, zwei RAID-5-Gruppen zu jeweils 5+1 Laufwerken und einem Hotspare gestalten sich dank der einfachen und übersichtlichen Verwaltungsschnittstelle problemlos und schnell. Allerdings lässt die Initialisierung der RAID-5-Gruppen mit knapp vier Stunden doch etwas zu wünschen übrig. Die Einrichtung logischer Laufwerke geht ebenso schnell von der Hand wie die Zuteilung von Zugriffsrechten.
Die Leistungstests wurden sowohl mit physikalischen »Windows-2008«-Servern als auch mit virtualisierten »Linux«-Images vorgenommen. Die Kompatibilität wurde als selbstverständlich vorausgesetzt und bestätigt. Ebenso bestätigt wurden die vom Hersteller angegebenen Leistungswerte. Das Array zeigt im Hochlastbetrieb auf allen Kanälen gleich hohe Durchsätze, die aufaddiert zwischen 780 und 840 MByte/s ergeben. Überraschenderweise leisten die RAID-5-Gruppen sowohl lesend als auch schreibend zwischen 60 und 80 MByte/s mehr als der RAID-1-Spiegel, was auf eine nachlässige Implementierung dieser Schutzklasse im System schließen lässt.
Auch den Ausfall-Test übersteht das Array ohne Mängel. Gezogene Platten werden automatisch unter Zuhilfenahme des Hotspares wiederhergestellt, ein oder gar zwei gezogene Netzteile machen ihm nicht den Garaus und auch die versprochene Batterie-Backup-Funktion für den Schreibcache hält was sie verspricht. Kein I/O geht verloren, die Testdatenbanken laufen nach einer kurzen »Überlegungsphase« ohne Probleme weiter.
Fazit
Das System macht mechanisch einen guten und ausgereiften Eindruck. Alle Elemente sind durchdacht implementiert, nur die schwachbrüstigen Laufwerksträger trüben dieses Bild. Die Einrichtung und Verwaltung ist einfach, der Ausfall-Test wird ohne Beanstandungen überstanden. Nur stellt man sich im Nachhinein zwei Fragen: Warum stellt D-Link für ein SATA-System kein RAID 6 zur Auswahl, und warum ist RAID 1 hier durchwegs langsamer als RAID 5? Vielleicht sollte sich D-Link in einer der kommenden Firmware-Versionen einmal eingehend mit der Implementierung seiner Schutzklassen beschäftigen.
Hersteller: D-Link Deutschland GmbH
Schwalbacher Str. 74
65760 Eschborn
Tel. +49 61 96/77 99 0
Fax +49 61 96/77 99 30 0
Web: www.dlink.de
Direkter Link zum Produkt: DSN 3000
E-Mail: sales@dlink.de
Preis: 8.985 Euro (ohne Festplatten, DSN-3200-10)
Garantie: 3 Jahre
Technische Details
Anzahl Festplatten: 15
Festplattenschnittstelle: SATA-II
Festplattenkapazität: bis 1 TByte
System-Memory: 256 bis 512 MByte (512 MByte Standard)
Cache: 256 MByte bis 4 GByte (512 MByte Standard)
Batterie-Backup: bis zu 72 Stunden für Cache
Bandbreite: 850 MByte/s (DSN-3200), 1,160 MByte/s (DSN-3400)
RAID-Level: 0, 1, 1+0, 5
Host-Anschluss: 8x 1-Gbit/s-Ethernet (DSN-3200), 1x 10-Gbit/s-Ethernet (DSN-3400)
Redundante Komponenten: Netzteile, Lüfter
Hotswapfähige Komponenten: Netzteile, Lüfter, Laufwerke
Unterstützte Betriebssysteme: Windows Vista32-bit & x64 (Ultimate & Enterprise), Windows Server 2003 32-bit & x64 SP1 (Standard & Enterprise), Windows Server 2003 R2 32-bit & x64 (Standard & Enterprise), Windows XP Pro 32-bit & x64, Windows 2000 Advanced Server, Red Hat 7.3, Red Hat Enterprise AS update 5, SuSE Professional 9.3 32-bit & x64, SuSE Enterprise Server 10.2 32-bit (x86), Mac OS X (10.4 & 10.5)
Plus
+ Batterie-Backup für Cache
+ 10-Gbit/s-Ethernet
+ automatische Erkennung defekter Platten und Rebuild
+ hohe Bandbreite
Minus
- kein Schutz vor multiplem Disk-Ausfall (RAID 6)
- keine Unterstützung von 1,5- und 2-TByte-Platten
- langsames RAID-1