Storage-Features in Windows 8
Neben der umstrittenen Kacheloptik wartet Windows 8 mit etlichen neuen Speicherfunktionen auf, die Anwender vor Datenverlust schützen. Unter anderem hat Microsoft ein Near-CDP-Tool eingebaut, welches Apples »Time Machine« ähnelt.
Von Max Lessel
Ob sich »Windows 8« sich als Dekstop-OS für Unternehmen durchsetzen kann, muss sich erst noch zeigen. Die »Kacheloptik« der bislang als »Metro« bezeichneten GUI und die dazu gehörigen Apps, welche nur exklusiv im Vollbild-Modus laufen werden nicht bei allen Anwendern Freunde finden. Für große Monitore und Arbeitsplätzen mit zwei und mehr Bildschirmen eignet sich dieses Konzept nicht. Gerade bei großen Monitoren werden die langen Mauswege zu den Menüs, die sich in den Bildschirmecken verbergen, verstärkt zu Sehnenscheidenentzündungen bei den Anwendern führen.Neben den Kacheln wartet Microsoft aber auch mit sehr interessanten Speicherfunktionen auf. Zum Teil kommen diese auch im Server 2012 zum Einsatz (mehr im Hands-on-Test zu Windows 8 und Storage Spaces).
ReFS und Storage Spaces
Mit den Storage Spaces führt Microsoft erstmals einen »Logical Volume Manager« mit einem modernen Dateisystem und verschiedenen Verfügbarkeitsstufen ein. Dabei handelt es sich prinzipiell um verschiedene RAID-Level, auch wenn Microsoft selbst den Begriff RAID vermeidet. Ein Test zu den Storage Spaces folgt in Kürze.
Dateiversionsverlauf
Mit dieser Funktion bringt Microsoft ein simples Near-CDP-Backup-Tool, welches der Apple »Time Machine« oder anderen Near-CDP-Tools ähnelt. Der Verwalter kann hier festlegen, dass bestimmte Ordner alle X-Minuten auf einen anderen Datenträger gespiegelt werden. Prinzipiell funktioniert das Feature wie ein geskriptetes rsync. Zwar fehlt dem Tool noch ein hübsches GUI, um sich grafisch durch die Versionen hindurch zu klicken (ähnlich dem Time-Backup eines Synology-Filers), jedoch schützt es vor versehentlichem Löschen oder Überschreiben auch ohne eine nette Optik.Systemwiederherstellung
Endlich hat Microsoft den USB-Stick als startfähigen Datenträger akzeptiert. Mit hauseigenen Mitteln kann das System jetzt einen bootbaren USB-Stick mit rudimentären Recovery-Tools erstellen. Von diesem gestartet hat der Verwalter Zugriff auf eine Shell und darüber auf alle Dateisysteme (inklusive Spaces). Dazu gib es eine Reihe simpler Tools für das Recovery des Boot-Blocks oder anderer Systemparameter und EinstellungenWindows to Go
Bei früheren Windows-Versionen konnten sich die Anwender mit Tools wie Bart-PE eine CD-Live-Umgebung erstellen. Jetzt offeriert Windows 8 – zumindest in der Enterprise Edition – eine Live-Umgebung auf USB-Platte. Der Anwender kann sich hier eine funktionstüchtige Windows-Installation auf einem Wechseldatenträger zusammen bauen lassen, die dann auch auf verschiedenen Plattformen startet. Windows 8 ermittelt hier während des Starts die vorhandene Hardware und passt sich darauf an. Eine Funktion übrigens, die es bei Linux bereits seit vielen Jahren gibt.
Windows 7 Dateiwiederherstellung
Nein, das ist kein Tippfehler: In der Systemsteuerung von Windows 8 findet sich ein Menüpunkt »Windows 7 Dateiwiederherstellung« der zum bekannten Image-Backup-Tool führt. Damit kann der Verwalter simple Backups des Systems auf USB-Laufwerke, Spaces oder Netzwerkfreigeben ausführen.
Fazit
Besonders die Storage Spaces und der Dateiversionsverlauf bringen einen Mehrwert für Anwender. Bootbare USB-Sticks helfen bei der Systemwiederherstellung, aber diese Funktion gab es schon vor Windows 8 mit Hilfe von 3rd-Party-Tools.
Preise ab 01. Februar 2013:
- Windows 8 – 119,99 Euro
- Windows 8 Pro – 279,99 Euro
- Windows 8 Pro Pack – 159,99 Euro