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Windows 8 & Windows Storage Spaces – Hands-on-Test

Mit den Windows Storage Spaces führt Microsoft erstmals einen »Logical Volume Manager« mit integrierten RAID-Features ein. Die so genannten Speicherplätze lassen sich in ersten Tests relativ einfach bedienen.

Von Max Lessel

Speicherplätze (Storage Spaces) in Windows 8
Speicherplätze (Storage Spaces) in Windows 8
Die wichtigste Neuerung im Bereich Speicheranbindung von »Windows 8« ist das neue Dateisystem »Resillient Filesystem« (ReFS) mit seinem integrierten Volume-Manager mit Redundanz-Funktionen. Storage Spaces (Speicherplätze) fasst zunächst mehrere Festplatten zu einem Pool zusammen. Das können sowohl interne SAS/SATA-Laufwerke als auch extern angebundene USB/eSATA-Drives sein. Die Größe der Laufwerke spielt dabei keine Rolle. Für jeden Pool wählt der Verwalter einen Redundanzgrad. Microsoft vermeidet hier tunlichst den Begriff RAID, obwohl es genau darum geht. Storage Spaces kennt vier »Redundanz-Stufen«, welche prinzipiell den RAID-Levels 0, 1, 1 dual Parity und 5 entsprechen.

Pools mit Thin Provisioning

Innerhalb der Pools legt der Verwalter dann seine genannte Spaces an. Hier handelt es sich um nichts anderes als Thin-Provisioned Volumes. Dabei ist Überprovisionierung ebenso erlaubt, wie ein dynamisches Erweitern bestehender Laufwerke.

Im Hands-on-Test probt speicherguide.de den Extremfall und fügt zwei völlig unterschiedliche USB-Laufwerke in einen Pool: eine müde alte 2,5-Zoll Notebook-Platte mit 60 GByte und eine relativ flotte 750er. Der Storage Space läuft im Modus »zweifach Speichern« also RAID 1.

Ungleicher Spiegel

Als erstes Volume schlägt das System einen 370 GByte großen Datenträger vor. Mit RAID 1 kann das eigentlich in der gegebenen Konstellation nicht funktionieren. Also schieben wir erst einmal 70 GByte Daten in Richtung Space. Die Performance liegt wie erwartet im Bereich dessen (14 MByte/s), was die kleine 60er Platte zu leisten imstande ist. Bei etwas über 50 GByte geschriebener Daten beginnt Windows 8 zu warnen: Die freie Kapazität innerhalb des Spaces geht zur Neige, man möge bitte weitere Laufwerke hinzufügen. Bei 60 GByte ist dann wie erwartet Schluss: Windows 8 nimmt den Space offline, um Datenverlust zu vermeiden.

Dynamischer Umbau

Wir fügen dem Pool daraufhin eine zweite 750er Platte hinzu, worauf Windows 8 den Speicherplatz umgehend reaktiviert. Ein Restriping erfolgt zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Weitere Schreibzugriffe verteilen sich auf die beiden 750er Laufwerke. Dann entfernt das Testteam das 60er-Laufwerk. Der Pool funktioniert weiter, schaltet jedoch in den degenerierten Zustand. Über die Konfiguration kann der Anwender in diesem Fall das fehlende Laufwerk endgültig aus dem Pool entfernen. In diesem Moment beginnt das Restriping auf den beiden verbliebenen 750er-Laufwerken. Nach einer guten halben Stunde Rebuild ist der Pool wieder voll funktionsfähig und hat alle Daten gleichmäßig auf die zwei 750er Platten verteilt.

Fazit

Mit Storage Spaces führt Microsoft ein überraschend simpel zu bedienendes Volume Management ein, das in Verbindung mit ReFS gut funktioniert – zumindest im ersten Test. Allerdings ist Microsoft spät dran, denn vergleichbare Ansätze gibt es im Linux/Unix-Umfeld bereits seit Anfang der 1990er (siehe Artikel »Linux Volume Management und moderne Dateisysteme«).

Was aktuell jedoch noch fehlt sind Tools zur Reparatur und Recovery defekter Speicherplätze (Storage Spaces). Aber hier werden Anwender nicht lange darauf warten müssen, bis »die üblich verdächtigen« Tool-Schmieden passende Utilitys zur Verfügung stellen.

Weiterfürnede Links
Produkt-Review: Storage-Features in Windows 8 auf speicherguide.de

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