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Interview: »Der Flash-Einsatz alleine ist zu wenig«

Für Tintri ist Hardware nur Mittel zum Zweck. Auch Flash bringt Unternehmen nur einen wirklichen Vorteil, wenn er sich direkt auf die Business-Seite auswirkt. Flash alleine sei zu wenig, lautet die These, mit der sich Tintri auch auf der Flash-Forward-Konferenz am 1. Juni in München präsentieren wird. Wir führten mit Senior Systems Engineer Christopher Knörle ein erstes Vorgespräch.

  Tintri »VMstore« ist eine VM-zentrische Speicherlösung für Virtualisierung und Cloud-Umgebungen. Vielleicht zu Beginn unseres Gesprächs noch einmal, was darf man sich unter einem VM-zentrischen Speicher vorstellen?

Christopher Knörle, TintriChristopher Knörle, TintriKnörle: Ein VM-zentrischer Speicher ermöglicht die Verwaltung des Speichers auf der Ebene der VM, auf die es im modernen Rechenzentrum ja ankommt. VM-zentrischer Speicher bietet die Grundlage für sehr fortschrittliche Verwaltungs- und Analysefunktionen, wie sie in einer modernen Speicherplattform für virtualisierte Umgebungen und die Cloud vonnöten sind. Hardware-zentrische Speicheransätze, die für physische Workloads entwickelt wurden, sind meist nur auf Performance getrimmt und bieten weder Einsicht noch Verwaltungsmöglichkeiten auf VM-Ebene. Wir bieten sowohl Hybrid-Flash- als auch All-Flash-Systeme an, die über Tintri Global Center, unsere Verwaltungskonsole, je nach Bedarf kombiniert und skaliert werden können.

Das Spezielle an unserem Design ist, dass es von Grund auf für die Cloud entwickelt wurde und sich so ideal für moderne Cloudumgebungen wie zum Beispiel bei CSPs oder die Unternehmens-Cloud eignet.

  Einer der Vorteile gegenüber traditionellen Speichern soll eine deutliche Kosteneinsparung sein. Können Sie dies etwas spezifizieren?

Knörle: Speicher war in der Vergangenheit eigentlich nur eine Kiste ohne jegliche Intelligenz. Aufgrund seiner VM-zentrischen Natur und fortschrittlichen Funktionen vereinfacht unser Vmstore die Verwaltung von virtualisierten Umgebungen dramatisch. Einige unserer Kunden verwalten bis zu 100.000 VMs mit nur einer einzelnen Person – und sparen damit enorm bei den Betriebskosten. Abgesehen davon erreichen unsere hybriden Arrays dank fortschrittlicher Algorithmen eine Flash-Rate von über 99 Prozent, wodurch sie in den meisten Umgebungen äußerst effizient eingesetzt werden können.

  Wie sehen Sie heute den Stellenwert von Flash-Speichern im Rechenzentrum? Was sind die entscheidenden Vorteile für Unternehmen?

Knörle: Flash an sich ist nützlich und kann jede Infrastruktur verbessern. Wie groß die Vorteile letzten Endes sind, liegt grundsätzlich darin, wie weit entwickelt der genutzte Flash-Speicher ist. Wer Flash-Speicher nach den bisher gültigen Regeln einsetzte, gewann lediglich einige Prozentpunkte an Performance, ließ zahlreiche weitere Chancen, die Flash bieten kann, jedoch liegen. Richtig eingesetzt kann Flash nicht nur den Speicher beschleunigen, sondern die komplette Virtualisierungs-Plattform optimieren.

  Können Sie dies noch etwas spezifizieren?

Knörle: Fortschrittliche Speicherlösungen, aufbauend auf Flash, können Einsicht in den Datenstrom und der Latenz jeder einzelnen VM bieten, und das nicht nur für die Bestandteile des Storage wie Disk oder Flash, sondern eben auch für das Netzwerk und die Host-Server. Und das für jede einzelne VM in Echtzeit. Das vereinfacht die Verwaltung der kompletten Virtualisierungsplattform für die Admins enorm, da man QoS auf VM-Ebene sehr einfach festlegen, die Skalierung des Speichers sehr genau planen und im nächsten Schritt Speicherprozesse auf VM-Ebene automatisieren kann. Das entlastet die Admins enorm, die sich nun um Wichtigeres kümmern können, anstatt ständig Performance für VMs manuell nachzujustieren.

  In wie weit sind Anschaffungskosten speziell bei Flash noch ein Thema?

Knörle: Generell ist der Preis für Flash ja stark gesunken und Flash kann in fast allen Szenarien als Primärspeicher eingesetzt werden. Die meisten der heute genutzten Flash-Architekturen können in zwei unterschiedliche Kategorien eingeteilt werden. Die eine besteht aus maßgeschneiderter Hardware und verbindet Flash, um jedes mögliche Prozent an Performance aus der Technologie herauszukitzeln – natürlich zu einem relativ hohen Preis. Die andere baut auf einer Plattform aus relativ günstigem Flashspeicher und Standard-Hardware auf, unterstützt von einer robusten Architektur und intelligenten Datendiensten. In der Praxis hat sich dieser Ansatz für die meisten Anwendungsfälle, wie etwa Virtualisierung, VDI, Cloud-Computing sowohl für Object und File-Storage, als die ökonomisch deutlich bessere Option herauskristallisiert.

  Wie sehen Sie die Entwicklung bei Flash-Speichern in Bezug auf Technik und Business? Was dürfen IT-Manager von den nächsten Produktgenerationen erwarten?

Knörle: Auf technischer Ebene wird die Reise wohl in Richtung NVMe gehen. Hier werden wir in den nächsten ein, zwei Jahren zahlreiche neue Angebote im Markt sehen. Wir sehen dies kritisch, weil man die kompletten Vorteile von NVMe nur mit einer umfassenden Implementierung erreichen kann, weil sonst an den Schnittstellen Protokolle übersetzt werden müssen, was zu höherer Latenz und mehr Computing-Overhead führt. Wir denken, dass Hardware nur Mittel zum Zweck ist, auch wenn sie ein paar Prozentpunkte schneller ist.

Echten Mehrwert erhalten Organisationen durch Software, was sich dann direkt auf die Business-Seite auswirkt. Hier bieten wir mit unserer sehr fortschrittlichen Speicher-Software, aufbauend auf optimierter Hardware, die beste Möglichkeit, Mehrwert aus virtualisierten Umgebungen und der Cloud zu ziehen. IT-Manager sollten hier genau abwägen, was für ihre Organisation wirklich wichtig ist.


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