Trendforce: SSD & NAND-Flash-Umsatz fällt im Q4/2024 um über 6%
Im Q4/2024 verzeichnete die NAND-Flash-Branche laut Trendforce einen Umsatzrückgang von 6,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Der Rückgang resultiert aus der Kaufzurückhaltung von PC- und Smartphone-Herstellern. Für das erste Quartal 2025 wird keine Trendwende erwartet, obwohl für die zweite Jahreshälfte eine Erholung prognostiziert wird.
Der Markt für NAND-Flash-Speicher steht unter massiven Druck: Das vierte Quartal 2024 fällt laut TrendForce-Report nicht sonderlich gut aus. Ursächlich sehen die Marktforscher vor allem die anhaltenden Bestandsreduzierungen bei PC- und Smartphone-Herstellern als Grund für den Niedergang. Dies zog erhebliche Anpassungen in der gesamten Lieferkette nach sich. Infolgedessen fielen die Preise für NAND-Flash, mit einem Rückgang des durchschnittlichen Verkaufspreises um vier Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Die Gesamteinnahmen der Branche sanken um 6,2 Prozent auf 16,52 Milliarden US-Dollar.
Mit Blick auf das erste Quartal 2025 bleibt der Effekt der traditionell schwachen Saison bestehen, obwohl die Anbieter die Produktion aktiv drosseln. Die Wiederauffüllung der Lagerbestände in Servern und anderen wichtigen Endmärkten hat sich verlangsamt, mit deutlichen Rückgängen sowohl bei den Bestellmengen als auch bei den Vertragspreisen. Es wird erwartet, dass die Einnahmen der NAND-Flash-Industrie um bis zu 20 Prozent im Vergleich zum Vorquartal sinken werden. Trotzdem sieht Trendforce eine mögliche Erholung des Marktes in der zweiten Jahreshälfte 2025. Dafür müssen aber erst die Produktionskürzungen Wirkung zeigen und sich die Preise stabilisieren.
SSD/NAND-Flash-Markt: Fast alle Hersteller lassen Federn
Samsung behält die Spitzenposition bei, verzeichnete jedoch einen Rückgang der Quartalseinnahmen um 9,7 Prozent auf 5,6 Milliarden US-Dollar. Aufgrund der schwache Nachfrage nach Verbraucherelektronik plant Samsung, den Schwerpunkt auf die Entwicklung von Enterprise-SSDs zu legen.
Nicht besser geht es der SK Group, zu der SK hynix und Solidigm gehören, die zuvor festgelegten Ziele für das Wachstum der Liefermengen wurden ebenfalls nicht erreichen. Die Einnahmen im vierten Quartal sanken um 6,6 Prozent auf 3,39 Milliarden US-Dollar, womit der zweite Platz gesichert wurde. SK plant, seine Kapazitäten dynamisch an die Nachfrageschwankungen anzupassen und sich durch Angebote in HBM, DRAM und Enterprise-SSDs als umfassender Speicherlieferant im AI-Ökosystem zu positionieren.
Im Q4/2024 setzt die NAND-Flash-Branche 16,52 Milliarden US-Dollar um, das entspricht einem Rückgang von über sechs Prozent. (Quelle: Trendforce)
Kioxia, auf dem dritten Platz, konnte dank starker Lieferungen von Enterprise-SSDs die schwache Nachfrage nach Smartphones und PCs ausgleichen, wodurch der Hersteller mit 2,66 Milliarden US-Dollar nur einen minimalen Umsatzrückgang verzeichnet.
Dagegen konnte Micron, trotz starker Lieferungen von Enterprise-SSDs, die schwache Verbrauchernachfrage nicht kompensieren. Die Einnahmen aus NAND-Flash fielen im vierten Quartal um 9,3 Prozent auf 2,28 Milliarden US-Dollar, was den vierten Platz bedeutete. Im Jahr 2025 will Micron die Kapitalausgaben für NAND-Flash reduzieren, die Technologie-Upgrades verlangsamen und sich auf die Nachfrage nach SSDs mit mehr als 60 TByte konzentrieren, um die Rentabilität zu verbessern.
Western Digital/SanDisk, auf dem fünften Platz, verzeichnete eine unerwartet hohe Nachfrage nach Verbraucher-NAND-Produkten, was zu einem Anstieg der Gesamtlieferungen führte. Trotz fallender Preise blieb der Umsatz mit NAND-Flash mit 1,88 Milliarden US-Dollar stabil. Mit dem Aufkommen von NVIDIAs Project Digits und dem Trend zu AI-PCs wird erwartet, dass Sandisk, ein wichtiger Lieferant von PC-SSDs, ab dem zweiten Quartal 2025 ein stetiges Umsatzwachstum verzeichnen wird.