Prognose: Brocade Netzwerk-Toptrends 2016
Ein ereignisreiches Jahr 2015 neigt sich dem Ende zu. Der Netzwerkspezialist Brocade holt bei der Gelegenheit die Kristallkugel heraus. Welche Toptrends der transformativen Technologie werden 2016 und darüber hinaus im Networking eine entscheidende Rolle spielen?
Offene Standards im neuen Rechenzentrum (Bild: Brocade)Zahlreiche Unternehmen haben 2015 den Weg der digitalen Transformation eingeschlagen und in ihren Märkten so einen Paradigmenwechsel eingeläutet. Third-Platform-Computing und New-IP-Netzwerkstrategien sind die Tools, die ihnen dabei den entscheidenden Marktvorsprung verschaffen. Es ist abzusehen, dass 2016 noch mehr Unternehmen intelligente Maschinen und transformative Technologien einsetzen werden, um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern.
Netzwerk-Toptrends 2016 – die aktuelle Einschätzung von Brocade
Die Cloud nimmt noch mehr Fahrt auf: Laut IDC wird über die Hälfte aller IT-Aufwendungen in Third-Platform-Computing fließen. Bis 2020 werden voraussichtlich sogar mehr als 60 Prozent der IT-Budgets für cloudbasierte Technologien ausgegeben. Die Migration bestehender IP-Netzwerkarchitekturen zu New-IP-Netzwerken wird weiter zunehmen und schon fast zum Mainstream-Trend werden. Hinter dieser Entwicklung steht der Wunsch von Unternehmen und Service-Providern, ihre Netzwerke in offene, softwarebasierte Plattformen zu verwandeln und so die Innovation voranzutreiben, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.
Softwarebasierte Netzwerke sind ohne Zweifel die Zukunft: Über das letzte Jahr hinweg ist das Thema Software-Rechenzentren ebenso transformiert wie Netzwerke im Allgemeinen. Das liegt daran, dass immer mehr Service-Provider und Unternehmen sich Software-definiertem Networking (SDN) und der Virtualisierung von Netzwerkfunktionen (NFV – Network Function Virtualization) zuwenden, um neue Services schneller einzuführen, einfacher zu skalieren und nutzerzentrierter bereitzustellen. So werden wir 2016 eine verstärkte Implementierung innovativer, offener und automatisierter Software-Netzwerkplattformen beobachten, da immer mehr Unternehmen und Service-Provider zu New-IP-Netzwerken migrieren.
Der zunehmende Einsatz der x86-Serverarchitektur wird diese Transformation beschleunigen, weil dadurch in vielen Bereichen anzutreffende, hochspezialisierte Netzwerkhardware, wie beispielsweise Application-Delivery-Controller (ADCs), ersetzt werden kann. Bei ADCs ist die Transformation zu einem virtuellen Modell (vADC) bereits im Gange, um Unternehmen und Service-Providern die Möglichkeit zu bieten, bei Bedarf die Kapazität zu skalieren, um auch Workload-Spitzen abfedern zu können. Dabei durchdringt Software in immer stärkerem Maße jeden einzelnen Aspekt dieses Virtualisierungstrends.
Netzwerk-Security über alles
Die Bedeutung von Sicherheit steigt rasant an: In Unternehmen, die in der New-IP-Netzwerkumgebung von heute aktiv sind, wird die Forderung nach cloudbasierten Applikationen immer lauter. Zudem müssen sie in den Bereichen soziale Medien, mobiles Internet und Big Data aktiv werden. Allerdings beeinträchtigen Netzwerkangriffe und Sicherheitsverletzungen nach wie vor die Servicebereitstellung und damit auch die Zuverlässigkeit von Netzwerk und Service. New-IP-Netzwerklösungen bieten Unternehmen die Möglichkeit, fortschrittlichere Sicherheitslösungen zu nutzen, die von vornherein ins Netzwerk integriert sind und nicht irgendwann später an eine bestehende Infrastruktur »angeflanscht« wurden.
Das Netzwerk selbst kann dabei überaus wachsam sein, da es nicht nur den Zugang überwacht, sondern auch das Nutzerverhalten im Blick behält. So lassen sich unerwünschte Aktivitäten schnell identifizieren und verhindern. Sicherheitsservices lassen sich zudem auch virtualisieren, sodass Unternehmen genau an den kritischen Punkten für individuell definierte Sicherheit sorgen können – nach Region, Standort, Funktion, Gruppe, Einzelnutzer oder Applikation.
DevOps wird bedeutender – befassen Sie sich damit
DevOps werden eine deutlich größere Rolle spielen: DevOps – oder andere agile Methoden der Softwareentwicklung, die Services und geschäftliche Anforderungen stärker in Einklang bringen – werden als Mittel zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit bei Unternehmen und Service-Providern an Einfluss und Beliebtheit gewinnen. Nach Angaben von IDC werden Unternehmen, die eine digitale Transformationsstrategie verfolgen, ihre Kapazitäten in der Softwareentwicklung bis 2018 mehr als verdoppeln.
Firmen, die auf praxisorientierte Entwicklerteams setzen, die nicht durch die starren Strukturen der traditionellen Produktentwicklung ausgebremst werden, sind in Sachen kundengerichtete Innovation klar im Vorteil. Dieser Vorteil schlägt sich bei der Entwicklungsgeschwindigkeit ebenso nieder wie in den Bereichen Kundennähe und Kundenbindung.
Big Data Analytics boomt
Big Data und Analyse werden noch ein ganzes Stück größer: Unternehmen, die in der Lage sind, der zunehmenden Datenflut Herr zu werden, haben schon gewonnen. Viele dieser Firmen werden Startups sein, die Big Data nutzen, um auf Analysen basierend strategische Entscheidungen zu treffen.
Während auf der einen Seite die Datenmengen immer gewaltiger werden, trifft das auf der anderen Seite auch auf die Chancen, die Wissensanforderungen und die Nachfrage nach analytischen und kognitiven Services zu. So wird die Fähigkeit, Big Data in Echtzeit in Business-Intelligence zu verwandeln, jedem Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Neuer Schwung für maschinelles Lernen
Maschinelles Lernen startet durch: Maschinelles Lernen ist der Computing-Durchbruch, der erst durch Big Data ermöglicht wurde. Bereits Anfang 2016 wird man Folgendes beobachten können: Algorithmen, die aus riesigen Mengen netzwerkbasierter Daten und Metadaten lernen, und auf dieser Basis sogar Voraussagen treffen können, werden die Welt der Rechenzentren und Netzwerke verändern.
Dieser Prozess hat bereits begonnen. Man denke nur an die Veränderungen, die Funktionen wie Sprach- und Gesichtserkennung in der Unterhaltungselektronik und bei den entsprechenden Cloud-Services verursacht haben. In der Folge wird Anomalieerkennung in rasantem Tempo zu einem zentralen Punkt der Netzwerksicherheit avancieren.
Telekommunikation mit virtueller Architektur – und Fachkräfte verzweifelt gesucht
Der Aufstieg von Telekommunikation mit virtueller Architektur: Mobilnetzbetreiber (MNO – Mobile Network Operator), die Probleme haben, mit den unbeständigen Kundenanforderungen und Marktchancen Schritt zu halten, werden sich 2016 auf SDN und NFV stürzen. Das Risiko, den Anschluss zu verlieren, wird mit jedem Tag größer werden, denn Carrier und Service-Provider, die dem Thema Veränderung offen gegenüberstehen, werden das Rennen um 5G und das Ökosystem des Internets der Dinge (Internet of Things – IoT) bis 2020 für sich entschieden haben.
Nachwuchskräfte sind Mangelware: Anbieter, Service-Provider und Unternehmen kämpfen zunehmend um einen begrenzten Pool von Nachwuchskräften, die über die geforderten Codierungskenntnisse und das nötige technische Wissen verfügen. Dieses Thema wird immer dringlicher, und die Unternehmen sollten ihre Personalstrategien und Richtlinien überdenken, wenn sie neue Leistungsträger gewinnen, entwickeln und halten wollen.
Technische Qualifikationen, die noch vor nicht allzu langer Zeit als Ticket für eine Top-Position im Networking-Bereich angesehen wurden, verlieren in Zeiten der automatischen Systembereitstellung und selbstprogrammierender Netzwerke immer mehr an Bedeutung. Zudem erfordern kritische Netzwerkpositionen künftig erweiterte Analyse- und Codierungskenntnisse, die man zurzeit aber nicht häufig antrifft.
- Brocade Deutschland-Blog
- Mehr über Software-defined Networking (SDN) von Brocade
- Brocade richtet sich auf den SDN- und NFV-Trend und »The New IP« aus
- Die Meinung von speicherguide.de, was die Top-10-Trends im Jahr 2015 sein werden
- Mehr Infos über Netzwerk-Virtualisierung im speicherguide.de-Schwerpunkt