OCZ »Vertex 2« im Layout-Notebook Apple Macbook Pro
Angegeben sind eine Leserate von 285 MByte/s und eine etwas geringere Schreibrate von 275 MByte/s. Die Kapazität von 160 GByte ist vielleicht für ihr Einsatzgebiet im grafischen Umfeld zu klein, als mobile Lösung aber akzeptabel, da Arbeitsdaten dort nur temporär gespeichert werden.
Eigentlich sind ja die Zeiten längst vorbei, als die Rechner ohne Gehäuseabdeckung unter dem Schreibtisch standen, weil man ständig etwas Neues eingebaut hat. Wer nicht gerade Highend-Anwendungen zu laufen hat (Spiele oder 3D) braucht keine Grafikkarten mehr zu wechseln, die eingebauten Festplatten sind für die meisten Anwender völlig ausreichend. Wer aber mit vielen Anwendungen gleichzeitig arbeitet, ist zwangsläufig in der Situation, ständig neue Programme zu starten und wieder zu beenden. Gerade grafische Anwendungen der »Creative Suite« von Adobe oder das Layout-Programm »QuarkXPress« brauchen schon mal etwas länger beim starten. Hier könnte eine SSD ihre Fähigkeiten voll entfalten und für Zeitersparnis sorgen. Somit würde ein Wechsel von der Harddisk zur SSD Sinn machen, ohne gleich den ganzen Rechner zu wechseln.Das »MacBook Pro 2010« muss zum Tausch der Festplatte nicht unbedingt in eine autorisierte Fachwerkstatt ohne die Garantieansprüche zu verlieren. Nun steht der Operation nichts mehr im Wege.
Folgender Ablauf ist geplant:
- Zeitmessung vor dem Umbau mit HDD (Start des Rechners mit und ohne EFI-Abfragen, Start von Programmen, Duplizieren und Verschieben von Musterdaten, Erzeugung einer PDF-Datei),
- Image der HDD auf USB-Festplatte anlegen
- Umbau (HDD ausbauen, SSD einbauen)
- Kopieren des Images auf die SSD
- Zeitmessung nach dem Umbau
- SSD im Alltag, positive Aspekte bzw. Probleme ermitteln
Nachdem die Zeiten notiert sind, gilt es die Systemplatte zu sichern. Das ist unter OSX überhaupt kein Problem und lässt sich mit Bordmitteln (Festplattendienstprogramm) oder beispielsweise »Carbon Copy Cloner« erledigen und dauert bei 30 GByte rund 40 Minuten. So braucht auch die Original-Disk oder die neue SSD nicht in ein externes Gehäuse geschraubt werden.
Festplatte raus, SSD rein
Bis hierhin schlägt mein Herz auch noch im normalen Rhythmus, was sich ändert, als es an das Aufschrauben des Macbook geht. Dank Internet kann ich aber das richtige Werkzeug dafür besorgen (Kreuzschlitzschraubendreher Ph 00 und Torx T6). Nur so ist sichergestellt, dass nach dem Umbau alle Schrauben noch aussehen wie neu. Nach 20 Minuten hat die SSD ihren Platz gefunden und der Laptop ist wieder zu.Das Starten von der geklonten Harddisk über USB funktioniert reibungslos, dauert allerdings systembedingt etwas länger. Im »Festplattendienstprogramm« wird die Vertex 2 auch richtig erkannt und ist in wenigen Sekunden als »Journaled HFS+« formatiert. Über Carbon-Copy-Cloner wird das Betriebssystem samt installierten Programmen und Einstellungen in 40 Minuten auf die nagelneue Macintosh-SSD kopiert und das Macbook herunter gefahren.
Beim ersten Start vom neuen Laufwerk dann erst mal ein Schock: Der Bootvorgang dauert 30 Sekunden länger vorher. Statt 36 Sekunden erscheint der Desktop erst nach einer Minute und sechs Sekunden. Die Erklärung ist aber leicht gefunden. Nach dem Start von der externen Festplatte hatte das Betriebssystem kein bootfähiges internes Laufwerk (die SSD war noch nicht formatiert). Beim Neustart versuchte der Rechner wiederum vom USB-Gerät zu booten. Dieses hing aber nicht mehr am System. Der Rechner sucht nun an allen Anschlüssen nach einem Boot-Drive und findet dann erst das – nun wieder intakte – interne Gerät, die neue Vertex 2. Nachdem in den »Systemeinstellungen« das richtige Startlaufwerk noch einmal explizit definiert worden ist, läuft alles normal –– nur viel, viel schneller und leiser.
Das Macbook Pro ist nach 21 Sekunden vollständig hochgefahren und mit dem WLAN verbunden. Vorher benötigte es 36 Sekunden, was ja auch schon nicht schlecht ist. Zieht man die Zeit ab, die das BIOS (EFI) zu Abfragen der Systemkomponenten braucht (14 Sekunden), bootet OSX in fantastischen sieben Sekunden (vorher 22 Sekunden) ist also um zwei Drittel schneller als von der Festplatte.
Fazit
Ich bin fürs Erste begeistert. Der Einbau der Vertex 2 ist unkompliziert, Vorabinformationen aus dem Internet sind für das richtige Werkzeug und die zu erwartenden Arbeitsschritte zu empfehlen. Das Spiegeln der Festplatte ging schnell und unter OSX ohne Probleme. Wer möchte, kann auch eine Neuinstallation in Betracht ziehen. So ist das System gleich mal wieder sauber. Zum Vergleichen wollte ich aber dieselben Ausgangsbedingungen schaffen. Beim Booten legt das System deutlich an Geschwindigkeit zu und läuft bis jetzt absolut geräuschfrei.
Im zweiten Teil beschreibe ich dann die neue Performance, die Geschwindigkeit der Programmstarts und meine weiteren Erfahrungen zu Themen wie »TRIM-Befehl und OSX«, »Erwachen aus dem Ruhezustand« sowie den Umgang mit diversen Empfehlungen zu Systemanpassungen.
OCZ »Vertex 2« im Macbook Pro – Teil 2 [vom 07.05.2011]
OCZ Vertex2 im Macbook Pro – eine Bilanz [vom 15.12.2011]